Onlinehandel wächst wieder deutlich: HDE hebt Prognose für 2025 an
Onlinehandel wächst: Neue Prognose zeigt klare Trendumkehr
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat am 19. Mai 2025 seine Umsatzprognose für den Onlinehandel nach oben korrigiert. Demnach soll der Onlinehandel 2025 um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Das entspricht einem Umsatzvolumen von 92,4 Milliarden Euro. Nach Jahren mit stagnierenden oder schwachen Wachstumszahlen markiert diese Entwicklung eine deutliche Trendumkehr.
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„Der Onlinehandel ist wieder die klare Wachstums-Lokomotive des Einzelhandels in Deutschland“, erklärt Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des HDE. Trotz verhaltener Konsumstimmung gelingt es Onlinehändlern, ihre Umsätze deutlich zu steigern.
Lebensmittel und Drogeriewaren als Wachstumstreiber
Besonders stark zeigen sich im HDE-Online-Monitor 2025 die Warengruppen Lebensmittel und Drogeriewaren. In beiden Bereichen konnten die Onlineanteile über drei Jahre hinweg um mehr als acht bzw. neun Prozent gesteigert werden. Das zeigt, dass Verbraucher zunehmend bereit sind, auch alltägliche Produkte bequem über das Internet zu bestellen.
Online-Marktplätze dominieren den digitalen Handel
Die Studie zeigt auch: 57 Prozent des gesamten Online-Umsatzes in Deutschland laufen über Online-Marktplätze. Plattformen wie Amazon, eBay, Temu oder Shein profitieren von dieser Entwicklung besonders stark. Auffällig: Viele Konsumentinnen und Konsumenten bestellen dabei unbewusst im Ausland.
Allein ausländische Onlineanbieter erzielten 2024 rund 8,9 Milliarden Euro Umsatz, davon entfallen zwischen 2,7 und 3,3 Milliarden Euro auf Temu und Shein. Das entspricht etwa zehn Prozent des gesamten Onlinehandelsvolumens.
HDE fordert fairen Wettbewerb im Onlinehandel
Angesichts dieser Entwicklungen fordert der HDE von Politik und EU-Kommission klare Regeln für außereuropäische Anbieter. „Es muss Schluss sein mit Wild-West. Wer hierzulande Waren anbietet, muss sich an unsere Standards halten“, so Tromp. Heimische Händler und Verbraucher dürften nicht durch unregulierten Wettbewerb benachteiligt werden.
Onlinehandel wächst dynamisch und fordert klare Regeln
Das Jahr 2025 könnte den Wendepunkt für den deutschen E-Commerce darstellen: Der Onlinehandel wächst wieder spürbar, getrieben von neuen Konsumgewohnheiten, digitalen Marktplätzen und dem Boom in Alltagssegmenten wie Lebensmitteln und Drogeriewaren. Doch das Wachstum geht einher mit neuen regulatorischen Herausforderungen, denen sich Politik und Branche nun stellen müssen.