Verbraucherstimmung im Mai 2025: Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten bestimmen das Bild
Im Mai 2025 zeigt sich die Verbraucherstimmung in Deutschland unverändert gegenüber dem Vormonat. Das Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), das monatlich die Erwartungen der Konsumenten für die kommenden drei Monate misst, bleibt damit auf stabilem, aber gedämpftem Niveau. Nach einer leichten Verbesserung in den vorangegangenen Monaten setzt sich dieser Trend derzeit nicht fort. Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten verhindern eine neue Aufwärtsbewegung.
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Politische Maßnahmen erzeugen keinen spürbaren Optimismus
Die internationale Lage – insbesondere handelspolitische Spannungen wie die jüngsten Zollankündigungen und -aussetzungen der USA – haben das Stimmungsbild in der Bevölkerung bislang nicht deutlich verschlechtert. Gleichzeitig bleibt ein Impuls durch die neue Bundesregierung aus. Die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen entfalten bisher keine sichtbare Wirkung auf die Erwartungen der Verbraucher. Trotz politischer Weichenstellungen bleibt die Konsumlaune auf abwartendem Niveau.
Verbraucherstimmung – Konjunkturerwartungen leicht rückläufig im Jahresvergleich
Obwohl sich die konjunkturelle Lage zuletzt eingetrübt hat, erwarten die Verbraucher keine drastische Verschlechterung. Ihre Konjunkturerwartungen bleiben im Vergleich zum Vormonat stabil, liegen jedoch unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Hoffnung auf einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung durch neue politische Impulse scheint derzeit nicht stark ausgeprägt zu sein. Dies verweist auf einen weiterhin vorsichtigen Ausblick und fehlenden Auftrieb für den privaten Konsum.
Leichte Zunahme bei Einkommens- und Sparerwartungen
Im Bereich der Einkommenserwartungen zeigt sich im Mai ein minimaler Anstieg. Verbraucher planen offenbar, zusätzliches verfügbares Einkommen sowohl für Konsum als auch für das Sparen zu nutzen. Sowohl die Anschaffungsneigung als auch die Sparneigung haben zugenommen. Dies deutet auf eine verhaltene Konsumdynamik hin. Die zuvor beobachtete Verringerung der Konsumzurückhaltung setzt sich nicht fort, sondern verliert an Schwung.
Ausblick: Bundesregierung steht unter Handlungsdruck
Das Konsumbarometer unterstreicht die Notwendigkeit politischer Impulse. Um die Verbraucherstimmung zu stärken, Unsicherheiten zu reduzieren und die private Nachfrage zu stärken, muss die Bundesregierung wirtschaftliche Perspektiven schaffen. Nur durch gezielte Maßnahmen lässt sich das Vertrauen der Verbraucher wieder steigern und damit auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflussen.
Methodik des HDE-Konsumbarometers
Das Konsumbarometer wird monatlich vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt. Es basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.600 Personen und misst Erwartungen hinsichtlich Anschaffungsneigung, Sparverhalten und finanzieller Lage. Das Barometer gibt keinen Rückblick auf das aktuelle Konsumverhalten, sondern dient als Frühindikator für die Entwicklung in den kommenden drei Monaten.