Agentic Commerce: PayPal treibt KI-gesteuerten Handel mit neuen Entwicklerwerkzeugen voran
Auf den diesjährigen Dev Days in San José hat PayPal angekündigt, eine führende Rolle in der Entwicklung des sogenannten „Agentic Commerce“ einzunehmen. Dabei handelt es sich um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die im Auftrag von Kunden oder Unternehmen eigenständig Transaktionen durchführt. Mit neuen Tools, strategischen Partnerschaften und einem offenen Plattformansatz will PayPal Entwickler und Händler bei der Umsetzung dieser neuen Art des digitalen Handels unterstützen.
Inhaltsverzeichnis

Was ist agentischer Handel?
Der Begriff „Agentic Commerce“ beschreibt ein neues Konzept im E-Commerce, bei dem KI-Agenten Aufgaben wie Zahlungen, Versandverfolgung, Rechnungsmanagement oder Produktempfehlungen automatisiert übernehmen. Ziel ist es, reibungslose, personalisierte und effiziente Einkaufserlebnisse zu ermöglichen – ohne dass der Nutzer jeden Schritt selbst ausführen muss.
Neue Entwicklerwerkzeuge für agentische Anwendungen
PayPal hat auf der Entwicklerkonferenz mehrere technische Neuerungen vorgestellt. Dazu zählen unter anderem ein MCP-Server (Multi-Channel Processing) sowie ein sogenanntes Agent Toolkit. Diese Werkzeuge sollen es Entwicklern erleichtern, KI-Agenten in bestehende Handelslösungen für den Agentic Commerce zu integrieren. Sie unterstützen modulare Komponenten, strukturierte Eingaben und Ausgaben sowie eine höhere Nachvollziehbarkeit der Prozesse.
Kooperationen mit Technologiekonzernen
Mehrere große Technologieunternehmen präsentierten auf der Veranstaltung Anwendungsbeispiele in Zusammenarbeit mit PayPal:
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- Google Cloud zeigte, wie das eigene Gemini-Sprachmodell über ein Agent-to-Agent-Protokoll in PayPals Zahlungssysteme eingebunden werden kann. Ziel ist es, personalisierte Chat-Erlebnisse mit direkter Kaufmöglichkeit zu verbinden.
- Amazon Web Services (AWS) demonstrierte, wie physische Produkte durch Scans in digitale Verkaufsplattformen überführt werden können. Dabei kamen die Amazon Nova Foundation Models zum Einsatz, die Marketingmaterialien in Echtzeit erstellen und über das Agent Toolkit in PayPals Infrastruktur integriert sind.
- Microsoft Azure AI präsentierte Möglichkeiten zur Individualisierung von Einkaufserlebnissen mithilfe intelligenter KI-gestützter Empfehlungen. Diese sollen besonders für Einzelhandels- und Konsumgüterunternehmen neue Umsatzpotenziale erschließen.
Weniger Aufwand durch agentische Integration
Die Entwicklung von Handelslösungen ist häufig mit vielen Schnittstellen und manuellem Programmieraufwand verbunden. Die von PayPal vorgestellten Tools sollen diesen Prozess vereinfachen. Entwickler können über eine einheitliche Schnittstelle auf die verschiedenen Commerce-Funktionen zugreifen – vom Warenmanagement über Bezahlvorgänge bis hin zu Retouren oder Versandprozessen.
Stärkere Sichtbarkeit für Händler
Laut PayPal bietet Agentic Commerce auch für kleinere Händler Chancen auf Wachstum. Über die globale Infrastruktur und Datenbasis des Unternehmens sollen diese leichter neue Zielgruppen erreichen. Gleichzeitig bleibt der Checkout-Prozess über PayPal abgesichert: Nutzer müssen sich einmalig per Einmalpasswort identifizieren, was das Risiko von Betrug reduziert.
Alles in einer Plattform vereint
Die neuen KI-Werkzeuge sind Teil der offenen Plattformstrategie von PayPal. Neben Zahlungen und Logistik sind auch Werbedienstleistungen, Datenanalysen und Bestandsmanagement integriert. Diese umfassende Infrastruktur erlaubt es mehreren KI-Agenten, gemeinsam einen durchgängigen, autonomen Einkaufsprozess abzubilden. Entwickler können die Funktionen sogar per natürlicher Sprache aktivieren und steuern.
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