Konsumklima in Deutschland verbessert sich weiter, bleibt jedoch verhalten

Die Verbraucherstimmung in Deutschland setzt im April 2025 ihren Erholungskurs fort. Sowohl die Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung legen spürbar zu, während die Konjunkturerwartungen einen leichten Anstieg verzeichnen. Besonders auffällig ist der deutliche Rückgang der Sparneigung, der das Konsumklima zusätzlich unterstützt. Für Mai 2025 wird ein Anstieg des Konsumklima-Indikators um 3,7 Zähler auf -20,6 Punkte prognostiziert. Dies geht aus den aktuellen Ergebnissen des GfK Konsumklimas powered by NIM hervor, das seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen herausgegeben wird.

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Konsumklima in Deutschland verbessert sich weiter, bleibt jedoch verhalten

Rückgang der Sparneigung fördert Konsumneigung

Nach zwei Anstiegen in Folge ist der Sparindikator im April deutlich um 5,4 Punkte auf 8,4 Zähler gesunken. Experten führen diesen Rückgang auf die abnehmende politische Unsicherheit zurück, da in Deutschland die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen wurden und eine handlungsfähige Regierung erwartet wird. Ein weiterer möglicher Unsicherheitsfaktor, der Handelskonflikt zwischen den USA und anderen Regionen, scheint bislang nur geringe Auswirkungen auf die Konsumlaune in Deutschland zu haben.

Einkommenserwartungen erreichen höchsten Stand seit Oktober 2024

Die Einkommenserwartungen steigen zum zweiten Mal in Folge deutlich an. Der entsprechende Indikator klettert im April um 7,4 Punkte auf 4,3 Punkte. Dennoch liegt der Wert im Vergleich zum April 2024 noch um 6,4 Punkte niedriger. Positiv beeinflusst wurde die Entwicklung unter anderem durch den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: Die Beschäftigten von Bund und Kommunen erhalten seit dem 1. April 2025 eine Gehaltserhöhung von drei Prozent, mindestens jedoch 110 Euro monatlich. Eine weitere Erhöhung von 2,8 Prozent erfolgt zum 1. Mai 2026. Diese Anpassungen liegen über der aktuell erwarteten Inflationsrate von gut zwei Prozent und stärken somit die reale Kaufkraft.

Konsumklima in Deutschland verbessert sich weiter, bleibt jedoch verhaltenBild: NIQ
Konsumklima in Deutschland verbessert sich weiter, bleibt jedoch verhalten

Anschaffungsneigung profitiert von gestiegenen Einkommenserwartungen

Die Anschaffungsneigung steigt im April ebenfalls zum zweiten Mal in Folge. Der Indikator verbessert sich um 3,3 Punkte auf nun -4,9 Punkte. Im Jahresvergleich bedeutet dies einen Anstieg um 7,7 Punkte. Trotz der positiven Entwicklung bleibt das Niveau der Anschaffungsneigung niedrig. Seit Anfang 2023 ist jedoch ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Ob dieser Trend anhält, hängt maßgeblich von einer stabilen Inflationsrate und einer weiteren Eindämmung wirtschaftlicher Unsicherheiten ab.

Konjunkturerwartungen legen leicht zu

Auch die Konjunkturerwartungen entwickeln sich weiterhin positiv, wenn auch nur in geringem Maße. Der Indikator steigt im April um 0,3 Punkte auf 7,2 Zähler. Trotz schwächelnder Aktienmärkte, ausgelöst durch die verschärfte Zollpolitik der US-Regierung, und gesenkter Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft, halten die Konjunkturerwartungen ihr Niveau. Deutschland droht 2025 dennoch das dritte Rezessionsjahr in Folge, ein historisches Novum seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

Frank