Shein Börsengang: Zulassung für Londoner Börsen erhalten – weitere Hürden bleiben
Der Online-Modehändler Shein hat von der britischen Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) die Genehmigung für seinen geplanten Börsengang in London erhalten. Der Shein Börsengang stellt einen bedeutenden Schritt für das in Singapur ansässige Unternehmen dar, das seine Wurzeln in China hat. Die FCA genehmigte den Börsenprospekt von Shein bereits im April 2025, was den Weg für eine Notierung an der Londoner Börse ebnet.
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Zustimmung chinesischer Behörden steht noch aus
Trotz der Genehmigung durch die britische Aufsichtsbehörde benötigt Shein weiterhin die Zustimmung der chinesischen Regulierungsbehörden, insbesondere der China Securities Regulatory Commission (CSRC). Obwohl Shein seinen Hauptsitz 2022 nach Singapur verlegte, bezieht das Unternehmen den Großteil seiner Produkte von rund 5.800 Herstellern in China. Daher unterliegt der Börsengang den chinesischen Vorschriften für Auslandsnotierungen.
Handelskonflikt zwischen USA und China belastet IPO-Pläne
Der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China stellt eine erhebliche Herausforderung für de Shein Börsengang dar. US-Präsident Donald Trump hat kürzlich Zölle von 145 % auf chinesische Waren eingeführt und die sogenannte „de minimis“-Regel aufgehoben, die zuvor zollfreie Einfuhren unter 800 US-Dollar ermöglichte. Diese Maßnahmen könnten Sheins Geschäftsmodell in seinem größten Markt, den USA, erheblich beeinträchtigen und zu Preissteigerungen führen.
Bewertung des Unternehmens könnte sinken
Angesichts der aktuellen Herausforderungen erwägt Shein, seine angestrebte Bewertung für den Börsengang von ursprünglich 66 Milliarden US-Dollar (etwa 61,6 Milliarden Euro) auf rund 50 Milliarden US-Dollar (etwa 46,7 Milliarden Euro) zu senken. Diese Anpassung spiegelt die Unsicherheiten wider, die durch die neuen Handelsbedingungen und regulatorischen Anforderungen entstanden sind.
Kritik an Arbeitsbedingungen und Lieferkette
Shein sieht sich weiterhin mit Vorwürfen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen in seiner Lieferkette konfrontiert. Menschenrechtsorganisationen und britische Abgeordnete äußerten Bedenken über mögliche Zwangsarbeit in chinesischen Zulieferbetrieben. Das Unternehmen betont jedoch seine Null-Toleranz-Politik gegenüber Zwangs- und Kinderarbeit und arbeitet daran, Transparenz in seiner Lieferkette zu gewährleisten.
Shein Börsengang: Bedeutung für den Finanzplatz London
Ein erfolgreicher Börsengang von Shein in London könnte dem britischen Finanzmarkt einen bedeutenden Impuls geben, insbesondere in Zeiten, in denen andere Unternehmen ihre Börsenpläne aufgrund globaler Unsicherheiten verschieben. Die britische Regierung sieht in der Notierung von Shein eine Chance, Londons Position als führenden Finanzplatz zu stärken.