Weltweites Konsumverhalten 2025: Optimismus treibt Ausgaben und Onlinehandel voran

Die weltweite Konsumstimmung der Verbraucher im Jahr 2025 zeigt ein deutliches Gefälle zwischen Schwellen- und Industrieländern. Besonders optimistisch zeigen sich Verbraucher in China, wo 85 Prozent eine positive Zukunft erwarten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten liegt der Wert bei 79 Prozent. Deutlich zurückhaltender ist das Stimmungsbild dagegen in Deutschland, wo 52 Prozent der Befragten eher pessimistisch eingestellt sind. Noch geringer fällt der Optimismus im Vereinigten Königreich aus – hier blicken lediglich 42 Prozent der Verbraucher zuversichtlich auf die kommenden Monate. Das zeigt die vierte Ausgabe der Studienreihe „Decoding consumer behavior„, in der Roland Berger und Potloc das Verbraucherverhalten weltweit analysieren.

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Weltweites Konsumverhalten 2025: Optimismus treibt Ausgaben und Onlinehandel voran

Diese regionalen Unterschiede spiegeln die unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen wider. Während in China eine robuste Binnennachfrage und staatliche Fördermaßnahmen die Stimmung stützen, belasten in Deutschland die Inflation, die wirtschaftliche Stagnation und Stellenabbauankündigungen das Vertrauen der Konsumenten.

Anstieg der Ausgaben trotz Unsicherheiten

Trotz globaler Unsicherheiten rechnen 66 Prozent der weltweit befragten Konsumenten mit höheren Ausgaben im Jahr 2025. Das entspricht einem Anstieg um 14 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland ist diese Bereitschaft allerdings am geringsten ausgeprägt. Die Zurückhaltung ist vor allem auf die im europäischen Vergleich höhere Inflation Ende 2024 sowie auf die anhaltend schwache Konjunktur zurückzuführen.

Weltweites Konsumverhalten 2025: Optimismus treibt Ausgaben und Onlinehandel voranBild: Roland Berger
Weltweites Konsumverhalten 2025: Optimismus treibt Ausgaben und Onlinehandel voran

Onlinehandel weiter auf Wachstumskurs

Ein klarer Trend zeigt sich im wachsenden Interesse an Onlinekäufen. 38 Prozent der Befragten planen, im Jahr 2025 häufiger online einzukaufen – sowohl über etablierte Anbieter als auch über neue Plattformen im Bereich Social Commerce. Gründe hierfür sind vor allem die Bequemlichkeit, attraktive Preise und die große Produktvielfalt.

Zudem zeigt sich eine hohe Offenheit gegenüber neuen digitalen Vertriebskanälen. Besonders in China empfinden viele Konsumenten Social-Commerce-Plattformen als attraktive Möglichkeit zur Produktentdeckung. Zwar berichtet rund ein Viertel der Nutzer von negativen Erfahrungen, etwa beim Kundenservice, doch insgesamt bieten diese Plattformen großes Potenzial zur Erfüllung von Erwartungen hinsichtlich Preis-Leistungs-Verhältnis und Einkaufserlebnis.

Bedeutung stationärer Angebote bleibt bestehen

Trotz des wachsenden Onlinehandels bleibt der stationäre Einzelhandel wichtig – insbesondere wenn es um persönliche Beratung und ein ansprechendes Einkaufserlebnis geht. Große Einzelhändler punkten hier mit direktem Kundenkontakt und Support. Die Kombination beider Kanäle wird damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Preis, Qualität und Marke als Kaufkriterien

Unabhängig vom bevorzugten Vertriebskanal bleiben Preis, Qualität und Markenreputation zentrale Kriterien bei der Kaufentscheidung. Diese Faktoren spielen sowohl online als auch offline eine entscheidende Rolle. Verbraucher weltweit zeigen zudem eine hohe Preisbewusstheit und suchen gezielt nach Angeboten mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Handlungsempfehlungen für Händler und Marken

Die Studienautoren empfehlen Einzelhändlern und Markenherstellern, ihre Strategien flexibel an die sich wandelnden Kundenbedürfnisse und Marktbedingungen anzupassen. Im Mittelpunkt steht dabei eine ausgereifte Zwei-Kanal-Strategie: Online sollten Produktvielfalt, Preisvorteile und Effizienz im Fokus stehen, offline hingegen die persönliche Beratung und das Einkaufserlebnis.

Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist ein kontinuierliches Monitoring des Verbraucherverhaltens notwendig – regional differenziert und an die jeweilige Marktdynamik angepasst.

Frank