Onlinehandel in Deutschland legt im ersten Quartal 2025 weiter zu

Im ersten Quartal 2025 hat sich der positive Trend im Onlinehandel weiter stabilisiert. Die nicht inflationsbereinigten Umsätze mit Waren im E-Commerce stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozent auf insgesamt 19,7 Milliarden Euro. Damit wuchs der Onlinehandel erstmals seit Mitte 2022 schneller als die Inflation, die im März 2025 bei 2,5 Prozent lag. Im Vergleich zum Jahr 2019 lagen die Umsätze sogar 17,5 Prozent höher.

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Onlinehandel in Deutschland legt im ersten Quartal 2025 weiter zu

Digitale Dienstleistungen wachsen moderat

Auch die digitalen Dienstleistungen, darunter Reisebuchungen und Ticketverkäufe, verzeichneten einen Zuwachs. Der Umsatz stieg um 3,8 Prozent auf 2,83 Milliarden Euro. Dennoch bleibt das Niveau hinter dem Vergleichswert aus dem Jahr 2019 zurück, als in diesem Bereich noch 4,5 Milliarden Euro umgesetzt wurden.

Branchentrends im Überblick

Einzelne Warengruppen zeigten unterschiedliche Entwicklungen:

    • Medikamente: +7,8 % – getrieben durch die Einführung des E-Rezepts.
    • DIY & Blumen: +7,2 % – besonders starkes Wachstum im Baumarktsegment.
    • Schuhe: +5,8 % – Erholung nach einem schwachen Weihnachtsquartal 2024.
    • Lebensmittel: +5,1 % – weiterhin wachstumsstark.
    • Mode: +3,9 % – moderater Anstieg bei Bekleidung.
    • Bücher, E-Books, Hörbücher: -2,3 % – Rückgang nach starkem Weihnachtsquartal.
    • Bild- und Tonträger: -3,4 % – erstes Minus seit vier Quartalen.

Entwicklung im Onlinehandel nach Versenderarten

Besonders gut entwickelten sich Online-Marktplätze mit einem Umsatzplus von 5,1 Prozent. Herstellerversender (D2C-Marken) legten sogar um 6,7 Prozent zu. Demgegenüber stagnierte das Geschäft klassischer Online-Shops mit einem Zuwachs von nur 1,2 Prozent. Multichannel-Versender verzeichneten sogar einen leichten Rückgang um 0,4 Prozent.

Gesamtentwicklung des Onlinehandel im Überblick

Die Umsätze mit Waren im interaktiven Handel (E-Commerce und klassische Bestellwege) stiegen insgesamt um 3,0 Prozent auf 19,98 Milliarden Euro. Der Anteil des Onlinehandels daran beträgt mittlerweile 98,5 Prozent. Rechnet man die digitalen Dienstleistungen hinzu, ergibt sich ein Gesamtumsatz im interaktiven Handel von 22,81 Milliarden Euro im ersten Quartal 2025.

Umsatzentwicklung im E-Commerce mit Waren nach Segmenten

(Alle Angaben in Mio. Euro inkl. USt.)

Segment Q1 / 2024 Q1 / 2025 Veränderung
CLUSTER Bekleidung 4.186 4.367 +4,3 %
Bekleidung 3.318 3.449 +3,9 %
Haus- & Heimtextilien 454 465 +2,5 %
Schuhe 868 918 +5,8 %
CLUSTER Unterhaltung 5.908 6.037 +2,2 %
Bücher / E-Books / Hörbücher 816 797 -2,3 %
Bild- & Tonträger / Downloads 860 831 -3,4 %
Elektronikartikel & Telekommunikation 2.619 2.733 +4,4 %
Computer/Zubehör/Software/Spiele 1.613 1.676 +3,9 %
CLUSTER Freizeit 2.074 2.176 +4,9 %
Hobby & Freizeitartikel 754 780 +3,4 %
DIY & Blumen 659 706 +7,2 %
Spielwaren 360 374 +4,0 %
Auto & Motorrad / Zubehör 302 315 +4,5 %
Sonstiges 234 244 +4,5 %
CLUSTER Einrichtung 3.524 3.579 +1,6 %
Möbel, Lampen & Dekoration 1.389 1.412 +1,7 %
Haushaltswaren & -geräte 1.681 1.702 +1,2 %
Bürobedarf 213 220 +3,3 %
CLUSTER täglicher Bedarf 2.313 2.401 +3,8 %
Drogerie 848 874 +3,0 %
Lebensmittel 922 969 +5,1 %
Schmuck & Uhren 223 224 +0,5 %
Medikamente 392 423 +7,8 %
Tierbedarf 544 558 +2,7 %

Umsatzentwicklung nach Versendern

(Alle Angaben in Mio. Euro inkl. USt.)

Versenderart Q1 / 2024 Q1 / 2025 Veränderung
Multichannel-Versender (MCV) 2.439 2.430 -0,4 %
Internet-Pure-Player (IPP) / Apothekenversender (APV) / Shoppingclubs (SHC) 5.568 5.633 +1,2 %
Online-Marktplätze (OMP) 10.348 10.876 +5,1 %
Herstellerversender (HEV) 558 595 +6,7 %
Teleshopping (TVS) 103 108 +4,5 %
Sonstige 52 29 -43,5 %

Über die Studie

In der wöchentlichen bevh-Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden von Januar bis Dezember insgesamt 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Januar bis 31. März 2025. Die Studie wird durch die BEYONDATA GmbH durchgeführt.