Ende für den Aldi Onlineshop – Fokus auf stationärem Handel

Die Lebensmitteldiscounter Aldi Nord und Süd haben angekündigt, ihren gemeinsamen Aldi Onlineshop zum 30. September 2025 endgültig zu schließen. Die beiden Discounter wollen sich künftig wieder stärker auf ihr Kerngeschäft und den stationären Handel konzentrieren. Betroffen von der Entscheidung sind rund 80 Beschäftigte der Aldi E-Commerce GmbH.

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Ende für den Aldi Onlineshop – Fokus auf stationärem Handel

Ende eines gemeinsamen Projekts

Der Onlineshop war das einzige gemeinsame Geschäftsfeld der beiden Unternehmensgruppen, die seit 1961 getrennt agieren. Für das E-Commerce-Angebot wurde 2021 eigens die Aldi E-Commerce GmbH gegründet – ein Joint Venture mit jeweils 50-prozentiger Beteiligung beider Partner. Trotz hoher Erwartungen erwies sich das Projekt von Beginn an als defizitär.

Wirtschaftlicher Erfolg des Aldi Onlineshop blieb aus

Im Jahr 2023 erzielte der Onlineshop einen Umsatz von lediglich 33,9 Millionen Euro. Zwar lag der tatsächliche Wert höher, da nur die Provisionsumsätze bilanziert wurden, doch auch nach umfassenden Kostensenkungen blieb ein Verlust von 4,8 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte das Minus noch über 9 Millionen Euro betragen.

Konkurrenzdruck und Investitionsbedarf

Ein wesentlicher Grund für die Schließung liegt im starken Wettbewerbsdruck durch etablierte Online-Plattformen wie Amazon sowie aufstrebende Anbieter wie Temu und Shein. Um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, wären erhebliche Investitionen erforderlich gewesen. Laut Branchenberichten scheuten die Aldi-Manager jedoch diese finanziellen Risiken.

Nonfood-Artikel bleiben im Sortiment

Vom Aus betroffen ist ausschließlich der Aldi Onlineshop, in dem hauptsächlich Nonfood-Produkte wie Haushaltsgeräte, Multimedia-Artikel, Heimwerkerbedarf und Möbel angeboten wurden. Lebensmittel waren dort nur in geringem Umfang erhältlich, beispielsweise Kaffee oder Wein. Die stationären Filialen bieten auch künftig ein wechselndes Nonfood-Sortiment an.

Weitere Online-Angebote bleiben erhalten

Unverändert bestehen bleiben die digitalen Services wie „Aldi Talk“, „Aldi Reisen“ und „Aldi Foto“. Auch die Online-Präsenz sowie die Apps der beiden Unternehmen bleiben weiterhin zugänglich. Diese informieren unter anderem über aktuelle Angebote und Rezepte. Der regionale Testlauf des Lebensmittellieferdienstes „Mein Aldi“ im Vertriebsgebiet von Aldi Süd ist von der Entscheidung nicht betroffen.