Amazon richtet Energieversorgung zunehmend auf erneuerbare und kohlenstofffreie Quellen aus

Amazon verfolgt das Ziel, den Energiebedarf seiner weltweiten Infrastruktur langfristig klimaneutral zu decken. Im Rahmen dieses Vorhabens setzt das Unternehmen auf einen Mix aus Wind- und Solarkraft, Batteriespeichern, Kernenergie sowie digitalen Netztechnologien. Ein besonderer Fokus liegt auf Projekten, die über eigene Standorte hinaus zur lokalen Energieversorgung beitragen.

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Amazon richtet Energieversorgung zunehmend auf erneuerbare und kohlenstofffreie Quellen aus

Weltweites Projektportfolio wächst auf über 600 Anlagen

Amazon gab bekannt, dass inzwischen über 600 Projekte im Bereich erneuerbarer Energien realisiert oder in Planung sind. Mehr als 230 davon befinden sich in Europa. In Portugal wird beispielsweise der nach Unternehmensangaben größte Windpark des Landes mitfinanziert. In Spanien beläuft sich das Portfolio auf über 90 Einzelprojekte. Auch in Asien wurde die Präsenz ausgebaut: In Japan verdoppelte sich die installierte Kapazität innerhalb eines Jahres, in Indien wird durch 53 Projekte Energie für rechnerisch rund 1,3 Millionen Haushalte bereitgestellt.

Neue Windkraftanlagen zur Energieversorgung in Griechenland

In Griechenland unterstützt Amazon den Aufbau dreier Windparks – den bislang größten Beitrag des Unternehmens in dem Land. Die Anlagen in Vermio (Nord- und Zentralmakedonien) sowie Mesokorfi und Koukouras (Peloponnes) sollen ab 2026 Strom einspeisen. Laut Projektbeteiligten entspricht die geplante Strommenge dem Verbrauch von etwa 200.000 Haushalten. Die Finanzierung erfolgt über sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), mit denen Amazon direkt Strom aus erneuerbaren Quellen bezieht.

Unterstützung für moderne Stromnetze in Oregon

In den USA engagiert sich Amazon über AWS für eine Modernisierung der Stromnetze. In Oregon sprach sich das Unternehmen für einen Gesetzentwurf (HB 3336) aus, der die Einführung sogenannter Grid Enhancing Technologies (GETs) fördert. Diese digitalen Lösungen sollen bestehende Stromnetze effizienter nutzbar machen und die Netzauslastung erhöhen. Ziel ist es, Ausbaukosten zu begrenzen und eine schnellere Integration erneuerbarer Energiequellen zu ermöglichen. Der Gesetzesvorschlag wurde in Arbeitsgruppen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Umweltverbänden entwickelt. Seit 2012 hat Amazon in Oregon umgerechnet rund 28,2 Milliarden Euro investiert (30,5 Mrd. USD; Kurs 1 USD = 0,925 EUR).

Beteiligung an nuklearen Energieprojekten

Zur langfristigen Energieversorgung prüft Amazon auch den Einsatz von Kernenergie. Dabei stehen sowohl bestehende Reaktoren als auch neue Technologien wie modulare Kleinreaktoren und Fusionsforschung im Fokus. Ziel ist es, CO₂-freie Energiequellen zu identifizieren, die konstant verfügbar sind und bei wachsendem Strombedarf eine stabile Versorgung ermöglichen.