Nachhaltige Kundenbindung: Wie Green Loyalty das Einkaufsverhalten verändert

Nachhaltigkeit hat sich neben Preis, Qualität und Bequemlichkeit zu einem zentralen Kriterium zur Kundenbindung entwickelt. Immer mehr Konsumenten in Nordamerika berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte bei ihren Lebensmitteleinkäufen. Laut einer im August 2024 durchgeführten Online-Umfrage von Eagle Eye unter 1.096 Erwachsenen aus den USA und Kanada geben 56 % der Befragten an, dass ihnen Nachhaltigkeit beim Einkauf „äußerst“ oder „sehr“ wichtig ist. Weitere 31 % bezeichnen diesen Aspekt als „etwas“ wichtig.

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Kundenbindung im Supermarkt Wie Green Loyalty das Einkaufsverhalten verändert

Kundenbindung durch nachhaltige Anreize stärken

Trotz des steigenden Interesses an nachhaltigem Konsum enthalten nur etwa die Hälfte der Loyalty-Programme im Lebensmitteleinzelhandel entsprechende Anreize. Dabei zeigen die Umfragedaten deutlich: 71 % der Verbraucher würden sich für nachhaltigere Produkte entscheiden, wenn ihnen entsprechende Anreize, etwa Bonuspunkte oder Prämien, geboten werden.

Fast ein Drittel der Befragten (29 %) gab an, regelmäßig nachhaltigere Produkte zu bevorzugen, wenn diese im Rahmen eines Loyalty-Programms gefördert werden. Eltern reagieren besonders stark auf solche Anreize: 70 % der Eltern nutzen entsprechende Loyalty-Programme – bei kinderlosen Befragten liegt der Wert bei 46 %.

Nachhaltige Programme als Wettbewerbsvorteil

Unternehmen, die Loyalty-Programme mit Nachhaltigkeitsfokus anbieten, profitieren doppelt: Zum einen steigt die Kundenbindung, zum anderen leisten sie einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. 81 % der Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig oder sehr wichtig ist, bei Handelsmarken einzukaufen, die ihre Werte in Bezug auf Nachhaltigkeit teilen. Dies verdeutlicht, dass Marken mit „grüner“ Haltung von einem positiven Image und einer stärkeren Markenbindung profitieren können.

Gesundheits- und Wellnessangebote ergänzen das Nachhaltigkeitsspektrum

Neben ökologischen Themen gewinnen auch Gesundheit und Wellness an Bedeutung. 51 % der Befragten bewerten diese Aspekte bei ihren Lebensmitteleinkäufen als äußerst oder sehr wichtig. Zwei Drittel (65 %) wären bereit, für Produkte mit gesundheitsfördernden Eigenschaften wie „zuckerreduziert“ oder „biologisch“ einen höheren Preis zu zahlen.

Trotzdem bieten nur 10 % der Loyalty-Programme gezielt Anreize für gesundheitsbewusstes Konsumverhalten. Hier besteht erhebliches Potenzial, denn 66 % der Befragten würden Marken, die solche Prämien anbieten, positiver bewerten.

Personalisierte Anreize und Gamification als Zukunftsstrategie

Zukunftsorientierte Loyalty-Programme setzen zunehmend auf personalisierte und digitale Ansätze. Ein Beispiel ist die Möglichkeit, gesammelte Punkte für Umwelt- oder Sozialprojekte zu spenden – eine Option, die bereits 26 % der Verbraucher genutzt haben. Dabei zeigen sich besonders hohe Zustimmungsraten bei der Generation Z (46 %) sowie bei Millennials (39 %) und Familien mit Kindern (ebenfalls 39 %).

Auch spielerische Elemente wie Challenges für gesundheitsbewusstes Verhalten können die Kundenbindung fördern. So hat der kanadische Händler Loblaw erfolgreich ein System etabliert, bei dem Nutzer Punkte für gesundes Verhalten sammeln können – etwa für gesunde Essensplanung oder regelmäßige Bewegung.

Green Loyalty als Schlüssel zur modernen Kundenbindung

Einzelhändler stehen vor der Aufgabe, ihre Loyalty-Programme an die veränderten Prioritäten der Verbraucher anzupassen. Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wellness sind keine Nischenthemen mehr, sondern zentrale Entscheidungsfaktoren. Die Integration entsprechender Anreize, personalisierter Inhalte und innovativer Funktionen kann langfristig die Kundenbindung stärken und gleichzeitig einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Konsum leisten.

Frank