Otto wächst weiter: Umsatz und GMV im Geschäftsjahr 2024/25 steigen deutlich

Der Hamburger Onlinehändler Otto konnte im Geschäftsjahr 2024/25 ein deutliches Wachstum verzeichnen. Der Gross Merchandise Value (GMV) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf über 7 Milliarden Euro. Der Umsatz nach International Financial Reporting Standards (IFRS) legte um 5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu. Insgesamt zählt Otto inzwischen 12,2 Millionen aktive Kunden.

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Umsatz und GMV im Geschäftsjahr 2024/25 steigen deutlich

Marktplatz gewinnt an Bedeutung

Ein wesentlicher Wachstumstreiber war der Ausbau des Marktplatzmodells. Rund 6.200 Partner bieten mittlerweile ihre Produkte über den Marktplatz an. Der Anteil des Marktplatzes am GMV beträgt etwa 40 Prozent. Besonders erfreulich: Der Umsatz mit Marktplatzwaren konnte im Jahresvergleich um 24 Prozent zulegen. Grund dafür ist eine strategische Qualitätsoptimierung im Angebot, bei der minderwertige Produkte aus dem Sortiment genommen wurden.

Starke Performance im vierten Quartal

Insbesondere das vierte Quartal sorgte für einen positiven Impuls. Das Unternehmen verzeichnete das bislang erfolgreichste Black-Friday– und Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte. Otto sieht darin eine Trendwende nach zwei herausfordernden Jahren.

Werbegeschäft entwickelt sich zur Ertragssäule

Das Segment Otto Advertising etablierte sich weiter als feste Größe im Geschäftsmodell. Mit einem Jahresumsatz von 223 Millionen Euro verzeichnete der Bereich ein Wachstum von 25 Prozent – deutlich über dem Durchschnitt des Retail-Media-Markts in Deutschland. Vor allem gesponserte Produktanzeigen entwickelten sich dynamisch und steigerten den Umsatz im Jahresvergleich um mehr als 60 Prozent.

Überdurchschnittliche Entwicklung trotz schwieriger Wirtschaftslage

Im Gegensatz zum Gesamtmarkt konnte das Unternehmen trotz verhaltener Konsumlaune weiter wachsen. Laut Handelsverband Deutschland lag das Wachstum im deutschen E-Commerce 2024 bei nur etwa 3,5 Prozent. Otto hebt hervor, auch unter diesen Rahmenbedingungen profitabel gewirtschaftet zu haben. Für das kommende Geschäftsjahr plant das Unternehmen weitere Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und Optimierungen interner Prozesse.

Nachhaltigkeit bleibt zentrales Thema

Otto setzte im Berichtsjahr wichtige Impulse im Bereich Umweltschutz. So wurde der Anteil von Luftfracht auf unter zwei Prozent gesenkt, während 25 Prozent der Schifffahrtslogistik auf Biokraftstoffe umgestellt wurden. Bei Verpackungen setzt das Unternehmen auf Recycling und innovative Materialien: Versandtüten bestehen bereits vollständig aus recyceltem Wildplastic. Zusätzlich plant Otto, bis 2028 Versandkartons mit einem hohen Anteil an Paludi-Biomasse einzusetzen. Gemeinsam mit dem Start-up traceless materials arbeitet Otto zudem an plastikfreien, biologisch abbaubaren Verpackungen.

Nachhaltige Sortimente im Fokus

Im Warensortiment liegt ein wachsender Schwerpunkt auf Produkten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen – insbesondere im Bereich Möbel sowie Home & Deko. Hier soll der Anteil an recycelten Fasern ausgebaut werden. Beim Einsatz von FSC®-zertifiziertem Holz erreicht Otto bei Eigen- und Lizenzmarken bereits einen Anteil von 98 Prozent. Bis 2028 soll dieser Wert auf 100 Prozent steigen.

Rückkehr eines Kultclaims

Ab dem 30. März startet Otto eine neue Frühjahrskampagne und bringt den bekannten Werbeslogan „Find’ ich gut!“ zurück. Im Mittelpunkt stehen Vorteile des Sortiments und der angebotenen Services, etwa Aufbauservice oder die Vielfalt an Top-Marken. Musikalisch begleitet wird die Kampagne von dem Song „Alles, was mich findet“ der Hamburger Künstlerin Jolle.