Einbruch im britischen Einzelhandel: Verbrauchervertrauen auf dem Tiefpunkt

Der britische Einzelhandel hat im März einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Wie aus der aktuellen Umfrage des britischen Industrieverbandes CBI hervorgeht, sind die Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat stark gesunken. Der entsprechende Saldo der Befragung fiel von minus 23 Punkten im Februar auf nunmehr minus 41 Punkte – der niedrigste Stand seit Juli 2023. Diese Entwicklung deutet auf ein zunehmendes Unsicherheitsgefühl bei den Verbrauchern hin.

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Einbruch im britischen Einzelhandel: Verbrauchervertrauen auf dem Tiefpunkt

Ursachen für die schwache Konsumstimmung

Nach Einschätzung des CBI hängt der Rückgang eng mit einer schwachen Konsumlaune zusammen, die durch mehrere Faktoren beeinflusst wird. Zum einen belastet die angespannte geopolitische Lage mit zunehmenden internationalen Handelskonflikten das Vertrauen der Konsumenten. Zum anderen wirken sich wirtschaftspolitische Entscheidungen aus dem Herbsthaushalt negativ auf das Marktumfeld aus. So sehen sich Unternehmen mit höheren Sozialabgaben konfrontiert – konkret ist eine Belastung in Höhe von rund 25 Milliarden Pfund, was etwa 29 Milliarden Euro entspricht, vorgesehen. Diese zusätzlichen Kosten beeinflussen sowohl die Investitionsbereitschaft der Unternehmen als auch die Preisgestaltung, was sich unmittelbar auf das Konsumverhalten auswirkt.

Großhandel und Automobilsektor ebenfalls betroffen

Der Druck auf den Einzelhandel ist kein isoliertes Phänomen. Auch der Großhandel sowie der Automobilsektor melden rückläufige Verkaufszahlen. Der Rückgang zieht sich durch weite Teile des britischen Vertriebssektors. Laut CBI handelt es sich um den stärksten sektorübergreifenden Umsatzrückgang seit einem Jahr. Besonders kleinere und mittelständische Unternehmen leiden unter den aktuellen Rahmenbedingungen.

Ausblick bleibt verhalten

Für den April erwarten die befragten Einzelhändler zwar einen etwas geringeren Rückgang, doch eine nachhaltige Erholung ist vorerst nicht in Sicht. Das schwache Verbrauchervertrauen bleibt ein zentrales Problem. Auch aus dem Großhandel und dem Kfz-Bereich sind keine positiven Impulse zu erwarten. Insgesamt bleibt die Stimmung im britischen Binnenmarkt angespannt.

Forderungen der Wirtschaft an die Politik

Angesichts der anhaltenden Schwäche fordert der Industrieverband CBI wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Stärkung des Handels. Neben steuerlichen Entlastungen für Unternehmen wird insbesondere eine Reform der Ausbildungsabgabe sowie die gezielte Unterstützung von Investitionsprogrammen wie dem „Growth Guarantee Scheme“ der British Business Bank als notwendig angesehen. Ziel sei es, Investitionen zu fördern und das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung zu stabilisieren.

Frank