Migros blickt auf starkes Geschäftsjahr 2024 zurück – Online-Handel als Wachstumstreiber
Die Migros-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 32,5 Milliarden Schweizer Franken (etwa 34,1 Milliarden Euro) erzielt, was einer Steigerung von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gruppengewinn verbesserte sich deutlich auf 419 Millionen Franken (ca. 440 Millionen Euro) nach 175 Millionen im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Finanzen und Steuern (EBIT) stieg auf 924 Millionen Franken (ca. 970 Millionen Euro), während das berichtete EBIT durch Sonderaufwendungen bei Portfoliobereinigungen bei 484 Millionen Franken (ca. 508 Millionen Euro) lag.
Inhaltsverzeichnis

Neuer strategischer Fokus auf Nachhaltigkeit
Mit Blick auf die Zukunft hat die Migros eine gruppenweite Nachhaltigkeitsstrategie eingeführt, die bis 2030 verbindlich für alle Unternehmen gilt. Im Zentrum stehen die Schwerpunkte Klima, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, Produktverantwortung, Marketing & Konsum sowie Menschenrechte & Arbeitsbedingungen. Eines der zentralen Ziele ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf Netto-Null bis 2050 – sowohl in den eigenen Betrieben als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Kerngeschäft im Detailhandel bleibt stabil
Trotz eines leichten Rückgangs im genossenschaftlichen Detailhandel (Umsatz 16,3 Mrd. Franken bzw. ca. 17,1 Mrd. Euro, -0,8 %) konnte das Inlandgeschäft mit Supermärkten ein leichtes Wachstum verzeichnen. Mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden Franken (ca. 13,3 Milliarden Euro, +0,3 %) war insbesondere der Bereich Nahrungsmittel verantwortlich für das stabile Ergebnis. Die Kundenfrequenz stieg, und die Anzahl der Einkäufe nahm um 1,8 Prozent zu.
Bis 2030 plant Migros Investitionen in Höhe von rund 2 Milliarden Franken (ca. 2,1 Milliarden Euro) in Filialbau und Modernisierung sowie jährlich 500 Millionen Franken (ca. 530 Millionen Euro) in tiefere Preise für über 1.000 Produkte des täglichen Bedarfs.
Online-Handel als Wachstumstreiber
Die Galaxus-Gruppe konnte ihren Umsatz auf 2,9 Milliarden Franken (ca. 3,04 Milliarden Euro) steigern – ein Zuwachs von 17,2 %. Denner und Migrolino verzeichneten jeweils leichte Zugewinne. Migrol hingegen erlitt einen Rückgang von 9,7 %, bedingt durch geringere Volumen und fallende Ölpreise. Insgesamt wuchs der Umsatz im Departement Handel auf 9,0 Milliarden Franken (ca. 9,4 Milliarden Euro).
Migros Industrie profitiert vom Eigenmarken-Geschäft
Die Migros Industrie erzielte einen Umsatz von 6,1 Milliarden Franken (ca. 6,4 Milliarden Euro, +1,9 %). Getrieben wurde das Wachstum durch die starke Nachfrage in den Formaten Migros Supermarkt, Denner und Migrolino. Dieser Trend bestätigt die strategische Ausrichtung auf Lebensmittel und Eigenmarken.
Migros Bank mit zweitbestem Ergebnis
Die Migros Bank konnte erstmals Kundenausleihungen über 50 Milliarden Franken (ca. 52,5 Milliarden Euro) verzeichnen und ihren Kundenstamm auf 1,2 Millionen erweitern (+5,4 %). Mit einem Jahresgewinn von 282 Millionen Franken (ca. 296 Millionen Euro) erreichte sie ihr zweitbestes Ergebnis. Zu den Wachstumstreibern gehörten das Cumulus-Kartenportfolio und ein neues kostenloses Alltagsbanking-Angebot.
Gesundheitsbereich wächst dynamisch
Mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden Franken (ca. 1,68 Milliarden Euro) festigte Migros ihre Rolle als wichtige Anbieterin im Gesundheitssektor. Besonders stark wuchs die Medbase Gruppe mit +26,1 %. Organisch betrug das Wachstum 2,7 %. Einnahmen gingen hingegen durch den Verkauf und die Schließung von Misenso und Bestsmile verloren.
Größte Arbeitgeberin der Schweiz
Die Migros beschäftigte 2024 durchschnittlich 98.776 Personen in rund 140 Unternehmen und blieb damit größte private Arbeitgeberin der Schweiz. Die Zahl der Auszubildenden lag bei 3.559 in über 55 Berufen. Aktuell sind etwa 1.000 Stellen unbesetzt.
Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2025
Zum 100-jährigen Bestehen sagt Migros „Merci“ mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen – darunter eine Tournee mit dem mobilen Zelt, Filialfeiern und ein Fest für die Mitarbeitenden.
Für 2025 wird trotz eines erwarteten Umsatzrückgangs aufgrund abgeschlossener Verkäufe ein solides operatives Ergebnis erwartet. Durch die Tiefpreisoffensive im Supermarktgeschäft ist ein weiterer Rückgang des Umsatzes möglich. Gleichzeitig werden positive Einmaleffekte durch die Veräußerungen erwartet.
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