Chinas Subventionspolitik treibt weltweites Wachstum bei Technik- und Konsumgütern

Im Jahr 2024 erlebten die internationalen Märkte für Technologie- und Konsumgüter erstmals seit 2021 wieder ein signifikantes Wachstum. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen in China, so die Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik (gfu).

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Chinas Subventionspolitik treibt weltweites Wachstum bei Technik- und Konsumgütern

Kaufanreize für energieeffiziente Elektronik

Seit August 2024 unterstützt die chinesische Regierung den Kauf energieeffizienter Haushalts- und Unterhaltungselektronik mit staatlichen Zuschüssen. Verbraucher, die sich für Produkte der höchsten Energieeffizienzklasse entscheiden, erhalten 20 % des Kaufpreises erstattet – jedoch maximal 2.000 Yuan. Umgerechnet entspricht dies rund 257 Euro (bei einem Kurs von 1 EUR = 7,78 CNY). Der maximale Zuschuss greift bei einem Kaufpreis von etwa 1.290 Euro.

Besonders gefragt sind Fernseher, Laptops, Kühlschränke, Waschmaschinen und Klimaanlagen. Diese staatliche Förderung hat die Nachfrage nach höherpreisigen Premiumprodukten deutlich gesteigert, was sich in einem merklichen Preisanstieg im vierten Quartal 2024 niederschlug.

Starke Wachstumsimpulse im vierten Quartal

Zwischen September und Dezember 2024 verzeichneten die Umsätze bei Haushaltsgroßgeräten und Klimaanlagen ein Wachstum von 33 %. Gleichzeitig stiegen die Durchschnittspreise um 11 %. Auch weitere Produktkategorien profitierten von der neuen Kaufdynamik:

    • IT- und Büroprodukte: +14 % Umsatzwachstum
    • Haushaltskleingeräte: +8 %, getrieben durch regionale Förderprogramme

Zudem konnte der stationäre Einzelhandel, der verstärkt auf hochwertige Geräte setzt, seine Marktstellung ausbauen und überdurchschnittliche Umsätze generieren.

Ausweitung der Subventionen ab 2025

Aufgrund des Erfolgs der bisherigen Maßnahmen hat die chinesische Regierung entschieden, das Subventionsprogramm ab 2025 auf zusätzliche Produktgruppen auszuweiten. Neu hinzu kommen unter anderem Geschirrspüler, Mikrowellen, Tablets und insbesondere Smartphones. Diese Erweiterung dürfte das Nachfragewachstum weiter beschleunigen und sowohl den chinesischen Binnenmarkt als auch globale Märkte beeinflussen.

Wirtschaftspolitisches Ziel: Stärkung des BIP

Hinter den Subventionen steht ein klar definiertes Ziel: Die Erreichung eines Bruttoinlandsprodukt-Wachstums von 5 % für das Jahr 2024. Da sich die Inlandsnachfrage in der ersten Jahreshälfte schwächer entwickelte als erwartet, wurden durch staatliche Eingriffe gezielte Impulse gesetzt – mit messbarem Erfolg.

Es ist denkbar, dass das Subventionsprogramm analog zu einer früheren Initiative aus den Jahren 2012 bis 2013 bis ins dritte Quartal 2025 verlängert wird.

Erwartungen für das Jahr 2025

Für das vierte Quartal 2025 rechnen Marktbeobachter mit einem schwächeren Wachstum, da der Vergleichswert aus dem Vorjahr außergewöhnlich hoch war. Dennoch bleibt die Branche zuversichtlich.

Norbert Herzog, Leiter von Global Strategic Insights bei NIQ/GfK, weist darauf hin, dass es entscheidend sei, wohin die zusätzlichen Gewinne im Jahr 2025 und darüber hinaus fließen werden. Da die Inlandsnachfrage in China weiterhin angespannt sei, werde erwartet, dass ein Teil des Kapitals in internationale Märkte wie Südostasien, Lateinamerika und Europa reinvestiert wird. Dies könnte dort zu einem verstärkten Wettbewerb und einem anhaltenden Preisdruck führen.

Chinas Maßnahmen wirken weltweit

Die Subventionspolitik der chinesischen Regierung hat das Marktgeschehen im letzten Quartal 2024 grundlegend verändert. Die Maßnahmen führten zu einem signifikanten Nachfrageanstieg in China und beeinflussten in der Folge auch die globale Entwicklung der Technologie- und Konsumgütermärkte. Die langfristigen Auswirkungen dieser Strategie dürften auch in den kommenden Jahren spürbar bleiben.

Frank