European Accessibility Act: Mehrheit der Unternehmen unzureichend vorbereitet
Eine aktuelle Umfrage von Storyblok zeigt, dass weniger als vier Monate vor Inkrafttreten des European Accessibility Act (EAA) am 28. Juni 2025 nur 25 Prozent der europäischen Unternehmen vollständig auf die gesetzlichen Anforderungen vorbereitet sind.
Inhaltsverzeichnis

Kenntnisstand der Unternehmen über den EAA
Die Umfrage unter 200 europäischen Fachkräften im Bereich digitale Barrierefreiheit ergab, dass lediglich 47,5 Prozent der Unternehmen die EAA-Vorschriften genau kennen. Ein Drittel (34 Prozent) gibt an, das Gesetz teilweise zu kennen, benötigt jedoch weitere Informationen. Besorgniserregend ist, dass 18,5 Prozent der Befragten mit den Anforderungen überhaupt nicht vertraut sind, trotz der potenziell schwerwiegenden rechtlichen und finanziellen Folgen einer Nichteinhaltung.
Umsetzungsstand der Barrierefreiheitsmaßnahmen
Bei der Umsetzung der erforderlichen Anpassungen gibt es deutliche Defizite:
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- 19,5 Prozent haben die erforderlichen Anpassungen weitgehend abgeschlossen.
- 28,5 Prozent zweifeln daran, dass ihr Unternehmen ausreichend vorbereitet ist; davon gehen 16 Prozent sogar davon aus, völlig unvorbereitet zu sein.
- 9,5 Prozent haben bislang keinerlei Pläne, die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen und gehen damit ein hohes Risiko für Strafen und Compliance-Probleme ein.
Ziel des European Accessibility Act
Der 2019 eingeführte EAA zielt darauf ab, Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen und Inklusion in verschiedenen Branchen, einschließlich digitaler Plattformen, zu fördern. Unternehmen müssen sicherstellen, dass alle neuen Produkte und Dienstleistungen spätestens bis zum 28. Juni 2025 den im Gesetz festgelegten Barrierefreiheitsstandards entsprechen. Die Regelung gilt für alle Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für EU-Bürger anbieten, unabhängig davon, ob ihr Hauptsitz in der EU liegt oder nicht.
Bedeutung der Barrierefreiheit für Unternehmen
Obwohl viele Unternehmen noch nicht vollständig auf die bevorstehenden Anforderungen des Gesetzes vorbereitet sind, zeigt die Umfrage von Storyblok, dass Barrierefreiheit für 53 Prozent der Unternehmen oberste Priorität hat. Dennoch identifiziert die Umfrage verschiedene Herausforderungen und Hindernisse beim Aufbau barrierefreier digitaler Erlebnisse. Die größten Hürden bei der Umsetzung sind begrenzte Ressourcen (37,5 Prozent), technische Einschränkungen (22,5 Prozent) und fehlende Schulungen (30,5 Prozent).
Empfehlungen zur Umsetzung der Barrierefreiheit
Laut Storyblok sind jedoch viele Anpassungen weder teuer noch kompliziert – es kommt vor allem auf ein besseres Verständnis der Barrieren an. Schon kleine Anpassungen wie bessere Farbkontraste, Alt-Texte für Bilder oder eine navigierbare Website per Tastatur können einen großen Unterschied machen. Zusätzlich lohnt es sich, die eigene Website mit Hilfstechnologien wie Screenreadern und Keyboard-Navigation zu testen, um die Benutzererfahrung aus erster Hand zu erleben und entsprechend anzupassen. Auch Tools wie kostenlose Website-Checks für Barrierefreiheit unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung.
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