Schweizer Markt für technische Konsumgüter 2024 ist vom Onlinehandel dominiert mit 54,3 %
Der Schweizer Markt für technische Konsumgüter verzeichnete im Jahr 2024 einen Umsatzrückgang von 4,4 Prozent. Dieser Rückgang ist auf eine Marktsättigung sowie eine gedämpfte Konsumentenstimmung infolge wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten zurückzuführen. Trotz dieses Rückgangs liegt das Marktvolumen mit 5,203 Milliarden Schweizer Franken (entspricht etwa 5,398 Milliarden Euro) immer noch rund 400 Millionen über dem Niveau von 2019.
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In den Jahren 2020 bis 2022 führten pandemiebedingte Sondereffekte zu Rekordumsätzen, was zu vorgezogenen Investitionen führte. Mit der Rückkehr zur Normalität verlagerte sich der Fokus der Konsumenten wieder stärker auf Reisen und Aktivitäten außerhalb des Hauses, was die Nachfrage nach Heimelektronik dämpfte. Bereits 2022 zeigten sich Sättigungstendenzen, und im Jahr 2024 verzeichnete der B2C-Umsatz mit einem Minus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine weitere Abschwächung.
Steigende Anzahl von Promotionsangeboten
Im Jahr 2024 stieg die Anzahl der Promotionsangebote je nach Monat um bis zu 30 Prozent. Obwohl diese Preisnachlässe temporär zu Umsatzspitzen führten, beeinträchtigten sie die Margen und das langfristige Wachstum. Ein Beispiel hierfür ist die Black-Friday-Woche, die mit 156 Millionen Schweizer Franken Umsatz ein Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte. Im gesamten November 2024 sank der Umsatz jedoch um 2,5 Prozent im Vergleich zu 2023.
Herausforderungen im B2B-Markt
Der B2B-Umsatz, der über den Detail- und Onlinehandel abgewickelt wird, hat sich seit 2017 von 454 Millionen auf 915 Millionen Schweizer Franken (etwa 949 Millionen Euro) mehr als verdoppelt. Im Vorjahresvergleich verzeichnete dieser Bereich jedoch einen Rückgang von 10 Prozent, insbesondere in den Segmenten IT und Büroprodukte, die unter einem schwachen Projektgeschäft litten.
Veränderungen im Detailhandel
Der Detailhandel sieht sich mit strukturellen Veränderungen konfrontiert. Während etablierte Formate wie Melectronics, Microspot und Weltbild verschwunden sind, drängen neue Anbieter wie Action und TEMU mit Niedrigpreisstrategien in den Markt. Online-Käufe sowie der regionale Fachhandel profitieren, während Einkaufszentren und klassische Filialketten mit sinkender Besucherfrequenz kämpfen. Die Schließung von Verkaufsstellen wie PCP-STEG oder Melectronics ist eine logische Konsequenz dieser Veränderungen.
Dominanz des Onlinehandels
Der digitale Wandel beeinflusst den Markt nachhaltig. Während 2017 noch 30 Prozent der Umsätze online erzielt wurden, lag der Onlineanteil im Heimelektronik-Segment 2024 bereits bei 54,3 Prozent. Dies setzt den stationären Handel unter Druck, wobei spezialisierte Fachhändler durch Beratungs- und Serviceleistungen weiterhin stabile Marktpositionen behaupten können. Es zeigt sich deutlich, dass nicht nur der Preis, sondern auch Service und Kundennähe entscheidende Kaufkriterien bleiben.
Ausblick auf 2025
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das veränderte Konsumverhalten lassen für 2025 eine weitere Umsatzreduktion von rund 2 Prozent erwarten. Die erste Jahreshälfte dürfte noch deutlich unter dem Vorjahr liegen, während in der zweiten Jahreshälfte erste Zeichen der Erholung erwartet werden. Eine nachhaltige Marktstabilisierung wird jedoch erst für 2026 prognostiziert.