Rückgabequoten: Amazon verschärft Rückgabe-Kontrolle mit neuen Einblicken für Händler

Amazon hat neue Funktionen in seinem „Voice of the Customer“-Dashboard eingeführt, um Händlern eine bessere Übersicht über die Rückgabequoten ihrer Produkte zu bieten. Ziel ist es, Artikel mit hohen Rücksendequoten leichter zu identifizieren und so die Anzeige des „Häufig zurückgegeben“-Badges auf Produktdetailseiten zu vermeiden.

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Rückgabequoten: Amazon verschärft Rückgabe-Kontrolle mit neuen Einblicken für Händler

Neue Funktionen im „Voice of the Customer“-Dashboard

Amazon stellt Händlern nun detailliertere Einblicke in ihre Rückgabequoten zur Verfügung. Die neuen Features umfassen:

    • Eine Liste mit ASINs, die bereits das „Häufig zurückgegeben“-Badge tragen.
    • Eine Warnung für ASINs, die bald von diesem Badge betroffen sein könnten.
    • Eine Übersicht über die Rückgabequoten der letzten drei und zwölf Monate.
    • Einen empfohlenen Rückgabewert, um das Badge zu vermeiden oder zu entfernen.

Zusätzlich kennzeichnet Amazon Produkte mit hohen Rücksendequoten mit einem Warnhinweis auf den Produktseiten. Dieser soll potenzielle Käufer darauf aufmerksam machen, dass das Produkt häufig zurückgeschickt wird. Dadurch können Kunden informierte Kaufentscheidungen treffen und sich im Vorfeld über mögliche Probleme informieren.

Diese Informationen sollen Händlern helfen, problematische Produkte frühzeitig zu identifizieren, deren Qualität zu verbessern und sich mit den von Amazon vorgegebenen Benchmarks zu vergleichen.

Empfehlungen von Amazon zur Reduzierung von Rücksendungen

Amazon rät Händlern, die als „gefährdet“ markierten ASINs regelmäßig zu überwachen. Durch die Analyse der Rückgabequoten im Vergleich zu den vorgeschlagenen Richtwerten können Produktprobleme frühzeitig erkannt und behoben werden. Damit soll vermieden werden, dass das Rückgabe-Badge auf den Produktseiten erscheint, was potenzielle Kunden abschrecken könnte.

Amazon Strafgebühren für hohe Rücksendequoten ab dem 1. Juni 2024

Ab dem 1. Juni 2024 führt Amazon zudem eine neue Regelung ein, die Strafgebühren für Produkte mit hohen Rücksendequoten vorsieht. Diese Amazon Strafgebühren betreffen alle Kategorien außer Kleidung und Schuhe und zielt darauf ab, die Betriebskosten zu decken und Abfall zu reduzieren.

Kritik von Händlern: Schutz vor Missbrauch unzureichend?

Während die neuen Einblicke für viele Händler hilfreich sein dürften, gibt es auch Kritik. Einige Verkäufer bemängeln, dass Amazon sich mehr auf die Bekämpfung von Rückgabemissbrauch durch Kunden und Wettbewerber konzentrieren sollte.

Zu den häufig genannten Verbesserungsvorschlägen zählen:

    • Einschränkungen für Kunden mit übermäßig vielen Rücksendungen.
    • Möglichkeiten für Händler, unberechtigte Rücksendegründe anzufechten.
    • Erkennung von musterbasierten, wettbewerbsgetriebenen Retouren, um Missbrauch durch Konkurrenten zu verhindern.

Viele Händler sehen die neuen Funktionen als weiteren Mechanismus, der primär Strafen für Verkäufer vorsieht, anstatt das eigentliche Problem der ungerechtfertigten Rücksendungen anzugehen.

Frank