E-Commerce in Deutschland: Shopbetreiber bewerten den aktuellen Markt 2025

Der deutsche E-Commerce-Markt steht unter Druck. Eine unsichere Wirtschaftslage, schnelle technologische Entwicklungen, strenge Regulierungen und der wachsende Einfluss chinesischer Billiganbieter stellen Online-Händler vor große Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage von uptain zeigt, wie Shopbetreiber die derzeitige Marktsituation einschätzen und welche Faktoren sie als besonders problematisch empfinden.

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E-Commerce in Deutschland: Shopbetreiber bewerten den aktuellen Markt

Mehrheit der Shopbetreiber unzufrieden mit der Marktsituation

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass nur 18 % der befragten Shopbetreiber mit den aktuellen Entwicklungen im deutschen E-Commerce zufrieden oder sehr zufrieden sind. Im Gegensatz dazu äußern sich 43 % unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden. Ein Drittel (38 %) zeigt sich neutral. Die Unzufriedenheit resultiert aus hohem Wettbewerbsdruck, steigenden Kundenanforderungen und der unsicheren wirtschaftlichen Lage.

Mehrheit der Shopbetreiber unzufrieden mit der MarktsituationBild: uptain
Mehrheit der Shopbetreiber unzufrieden mit der Marktsituation

Obwohl technologische Fortschritte, insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), neue Chancen bieten, dominiert eine eher pessimistische Stimmung. Die hohe Zahl an neutralen Antworten deutet darauf hin, dass viele Shopbetreiber durch Marktnischen oder eigene Wettbewerbsvorteile weniger stark von den allgemeinen Trends betroffen sind.

Strenge Regulierungen sorgen für Unmut

Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland gehören zu den strengsten weltweit. Themen wie Datenschutz, Rückgaberecht, Transparenz und Produktsicherheit sind durch zahlreiche Vorschriften geregelt. Laut Umfrage empfinden 60 % der Befragten diese Vorgaben als belastend, während 33 % sehr unzufrieden mit den bestehenden Regelungen sind. Nur 14 % sind mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen zufrieden.

Strenge Regulierungen sorgen für UnmutBild: uptain
Strenge Regulierungen sorgen für Unmut

Ein bedeutender Faktor für diese Unzufriedenheit ist der hohe Verwaltungsaufwand, der mit der Einhaltung der Vorschriften einhergeht. Auch Einschränkungen beim Tracking, Retargeting und der Personalisierung von Angeboten tragen zur negativen Einschätzung bei.

Einfluss chinesischer Billiganbieter spaltet die Meinungen

Der Markteintritt chinesischer Anbieter wie Temu und Shein hat den deutschen Online-Handel stark beeinflusst. Diese Unternehmen setzen die Preise massiv unter Druck und stehen häufig in der Kritik, gegen deutsche Verbraucherschutz- und Zollbestimmungen zu verstoßen.

Einfluss chinesischer Billiganbieter spaltet die MeinungenBild: uptain
Einfluss chinesischer Billiganbieter spaltet die Meinungen

Die Umfrage zeigt eine gespaltene Einschätzung: 49 % der Befragten sehen durch diese Anbieter kein erhebliches Risiko für ihr Geschäft, während 42 % eine ernsthafte Bedrohung wahrnehmen. Besonders betroffen sind Händler in den Bereichen Mode, Elektronik und Haushaltswaren, wo chinesische Plattformen eine starke Marktpräsenz haben.

Expertenmeinung: Vereinfachte Regulierungen könnten den Markt stärken

Laut Julian Craemer, CEO der uptain GmbH, ist der deutsche E-Commerce-Markt besonders herausfordernd. Strenge Regulierungen erschweren die Geschäftstätigkeit vieler Händler, während ausländische Anbieter oft ungehindert Marktanteile gewinnen. Um eine fairere Wettbewerbsumgebung zu schaffen, wären einfachere, aber konsequent durchgesetzte Regelungen notwendig.

Unsicherer Ausblick für den deutschen E-Commerce-Markt

Seit dem starken Wachstum während der Corona-Pandemie stagniert der E-Commerce in Deutschland. Hoher Konkurrenzdruck, technologische Disruptionen und wirtschaftliche Unsicherheiten erschweren die Lage zusätzlich. Besonders die strengen Regulierungen sorgen für Frustration unter Shopbetreibern. Die Ergebnisse der uptain-Umfrage deuten darauf hin, dass sich die Situation für Online-Händler im Jahr 2025 voraussichtlich nicht grundlegend verbessern wird.

Methodik der Umfrage

Für diese Studie wurden 318 deutsche Shopbetreiber befragt. Die Zielgruppe bestand aus Shopbesitzern, Geschäftsführern und E-Commerce-Verantwortlichen kleiner und mittelständischer Online-Shops. Alle Angaben der Teilnehmer sowie die Informationen zu den Shops wurden anonymisiert.

Frank