Second Hand Mode: Nachhaltiger Konsum als Lifestyle-Trend

Der Markt für Second Hand Kleidung wächst rasant. Was früher als Alternative für Schnäppchenjäger galt, ist heute ein fester Bestandteil der Modewelt. Second Hand steht für nachhaltigen Konsum, Individualität und clevere Einsparungen – Werte, die für immer mehr Menschen an Bedeutung gewinnen.

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Second Hand Mode 2024: Nachhaltiger Konsum als Lifestyle-Trend

Laut einer aktuellen Umfrage des Re-Commerce-Unternehmens momox haben 43 % der Deutschen bereits Second Hand Kleidung gekauft. Besonders im Online-Bereich nimmt der Markt zu: Jeder vierte Käufer erwirbt gebrauchte Kleidung über digitale Plattformen.

Doch warum entscheiden sich so viele für Second Hand Mode? Neben dem finanziellen Aspekt ist der wachsende Fokus auf Umwelt- und Ressourcenschonung ein zentraler Treiber dieser Entwicklung. Die Studie zeigt zudem, dass Second Hand längst nicht mehr nur eine Notlösung ist, sondern für viele ein bewusster Lifestyle geworden ist.

Wer kauft Second Hand Kleidung? Die wichtigsten Käufergruppen

Die Umfrage zeigt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders affin für Second Hand Mode sind. Dabei lassen sich klare Muster erkennen:

Frauen sind offener für Second Hand als Männer

Laut der momox-Umfrage haben 49 % der Frauen bereits gebrauchte Kleidung gekauft, während es bei den Männern nur 37 % sind. Frauen sind damit die Haupttreiber dieses Trends. Besonders beliebt sind Plattformen wie Vinted, Kleinanzeigen.de oder momox fashion, die eine große Auswahl an gebrauchter Kleidung bieten.

Haushalte mit Kindern setzen verstärkt auf Second Hand Mode

Familien greifen überdurchschnittlich oft zu Second Hand Kleidung. Der Grund liegt auf der Hand: Kinder wachsen schnell aus ihrer Kleidung heraus, sodass ein Neukauf oft wenig sinnvoll ist. In Haushalten mit Kindern kaufen 61 % der Befragten gelegentlich oder regelmäßig Second Hand Kleidung, während es in kinderlosen Haushalten nur 41 % sind.

Die Altersgruppe 30–39 Jahre kauft am häufigsten Second Hand Mode

Second Hand Mode ist besonders bei Menschen zwischen 30 und 39 Jahren beliebt. Diese Altersgruppe kombiniert Nachhaltigkeit mit Stilbewusstsein und schätzt die Möglichkeit, hochwertige Kleidung günstiger zu erwerben. Auch die 40- bis 49-Jährigen kaufen überdurchschnittlich häufig Second Hand, während ältere Generationen (65+) eher zurückhaltend sind.

Regionale Unterschiede: Hamburg führt, Thüringen holt auf

Nicht in allen Bundesländern ist Second Hand Mode gleich beliebt. Besonders in Hamburg ist der Trend stark ausgeprägt – dort haben bereits über 50 % der Bevölkerung Second Hand Kleidung gekauft. In Thüringen hingegen gibt es noch Potenzial, da hier bislang nur 36,4 % der Bevölkerung gebrauchte Kleidung erworben haben.

Die drei wichtigsten Gründe für den Kauf von Second Hand Mode

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich die Motive für den Kauf gebrauchter Kleidung klar in drei Hauptkategorien unterteilen:

1. Kostenersparnis als Hauptmotivation (64 %)

Für 64 % der Befragten ist der finanzielle Vorteil der wichtigste Grund für den Kauf von Second Hand Mode. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ist es für viele Verbraucher attraktiv, gut erhaltene Kleidung günstiger zu erwerben. Besonders Familien mit Kindern sehen hier eine Möglichkeit, ihr Budget zu entlasten.

2. Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle (49 %)

Der Umweltschutz-Aspekt wird immer wichtiger: 49 % der Käufer geben an, Second Hand Kleidung aus ökologischen Gründen zu bevorzugen. Die Modeindustrie gehört zu den größten Umweltverschmutzern weltweit, und der Kauf gebrauchter Kleidung hilft, Ressourcen zu schonen und Müll zu vermeiden.

3. Einzigartigkeit und individuelle Styles (28 %)

Für 28 % der Käufer steht die Suche nach einzigartigen und ausgefallenen Kleidungsstücken im Vordergrund. Besonders Studierende und Selbstständige schätzen Second Hand Mode als Möglichkeit, ihren individuellen Stil zu unterstreichen. Vintage-Mode und Designerstücke sind auf Second Hand Plattformen oft günstiger erhältlich als im regulären Handel.

Wie Second Hand Mode von verschiedenen Generationen wahrgenommen wird

Die Art und Weise, wie Second Hand Mode konsumiert wird, variiert stark zwischen den verschiedenen Altersgruppen:

    • Millennials (30–39 Jahre): Diese Gruppe sieht Second Hand als Möglichkeit, verantwortungsbewusst zu konsumieren. Für sie ist es eine Mischung aus Sparsamkeit und Umweltbewusstsein.
    • Generation Z (18–29 Jahre): Für junge Erwachsene ist Second Hand Shopping eine Form der Selbstentfaltung und Individualität. Sie kombinieren moderne Trends mit Vintage-Stücken und kreieren so einzigartige Looks.
    • Generation X (40–49 Jahre): Diese Käufergruppe achtet besonders auf qualitativ hochwertige Kleidung und schätzt es, dass Second Hand Mode den Lebenszyklus guter Stücke verlängert.

Second Hand Mode als fester Bestandteil der Konsumkultur

Die Ergebnisse zeigen, dass Second Hand Mode kein kurzlebiger Trend, sondern eine feste Größe im Modekonsum geworden ist. Zwei Drittel der Käufer nutzen Second Hand Shopping bereits seit mehr als drei Jahren regelmäßig.

Interessant ist jedoch eine Diskrepanz: Während 76 % der Befragten der Meinung sind, dass mehr Menschen Second Hand Kleidung kaufen sollten, sprechen nur 20 % aktiv in ihrem Umfeld darüber. Das zeigt, dass nachhaltiger Konsum oft als individuelle Entscheidung wahrgenommen wird, aber noch nicht vollständig in den gesellschaftlichen Dialog integriert ist.

Die beliebtesten Second Hand Shops und Plattformen

Die Umfrage gibt auch Aufschluss darüber, wo Second Hand Mode am liebsten gekauft wird. Besonders Online-Marktplätze sind beliebt:

    • Vinted – Eine der größten Plattformen für Second Hand Mode in Deutschland.
    • Kleinanzeigen.de – Hier gibt es oft Schnäppchen und hochwertige Markenartikel.
    • momox fashion – Bietet qualitätsgeprüfte Second Hand Kleidung mit einfacher Kaufabwicklung.
    • Sellpy – Skandinavische Plattform mit wachsender Beliebtheit in Deutschland.
    • Flohmärkte und Second Hand Boutiquen – Rund 20 % der Befragten bevorzugen den Kauf in stationären Geschäften.

Second Hand Mode ist mehr als nur ein Trend

Second Hand Mode hat sich 2024 als nachhaltige, kostengünstige und stilbewusste Alternative zur Fast Fashion etabliert. Die Ergebnisse des momox Second Hand Fashion Reports zeigen, dass der Markt weiterhin wächst und besonders junge Käufergruppen sowie Familien mit Kindern den Trend vorantreiben.

Die Kombination aus finanziellen Vorteilen, Nachhaltigkeit und einzigartigen Stiloptionen macht Second Hand Mode für eine breite Zielgruppe attraktiv. Während Online-Plattformen den Markt dominieren, bleibt auch der stationäre Handel weiterhin eine wichtige Anlaufstelle für Käufer.

Frank