US-Zölle auf chinesische Importe: Steigende Preise für Elektronik, Mode und Spielzeug in den USA erwartet
Die jüngst von den USA verhängten Zölle auf chinesische Importe könnten zu spürbaren Preissteigerungen bei einer Vielzahl von Konsumgütern führen. Besonders betroffen sind Elektronikartikel, Bekleidung und Spielwaren, die bisher zu günstigen Preisen erhältlich waren.
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Hintergrund der US-Zölle
Am 4. Februar 2025 traten in den USA zusätzliche Zölle von 10 % auf alle aus China importierten Waren in Kraft. Präsident Donald Trump begründete diese Maßnahme mit der Notwendigkeit, den Zustrom illegaler Drogen wie Fentanyl einzudämmen und die nationale Sicherheit zu stärken. Zuvor wurden ähnliche Zölle gegen Mexiko und Kanada angekündigt, jedoch nach Verhandlungen vorerst ausgesetzt.
Betroffene Produktkategorien
Die USA importierten im Jahr 2023 Waren im Wert von etwa 427 Milliarden US-Dollar (ca. 390 Milliarden Euro) aus China. Ein Großteil davon entfällt auf Unterhaltungselektronik wie Smartphones, Computer und Tablets. So stammen beispielsweise 78 % der in die USA eingeführten Smartphones und 79 % der Laptops und Tablets aus chinesischer Produktion.
Neben Elektronikprodukten sind auch andere Konsumgüter betroffen. Dazu zählen preiswerte Bekleidung, Schuhe, Küchenutensilien sowie größere Anschaffungen wie Haushaltsgeräte, Möbel und Autoteile. Unternehmen wie Shein und Temu, die für ihre günstigen Modeangebote bekannt sind, könnten gezwungen sein, ihre Preise anzuheben.
Auswirkungen auf den Online-Handel
Die Aufhebung der sogenannten „de minimis“-Regelung, die es ermöglichte, Waren unter einem Wert von 800 US-Dollar zollfrei in die USA zu importieren, trifft insbesondere Online-Händler. Plattformen wie Shein, Temu und AliExpress nutzten diese Regelung, um günstige Produkte direkt aus China an US-Kunden zu versenden. Mit der neuen Zollregelung müssen diese Sendungen nun reguläre Zollverfahren durchlaufen, was zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten führen kann.
Reaktionen der betroffenen Unternehmen
Einige Unternehmen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um den Auswirkungen der Zölle entgegenzuwirken. So hat beispielsweise der US-amerikanische Bekleidungshändler PacSun, der etwa 35 bis 40 % seiner Produkte in China fertigen lässt, begonnen, seine Lieferketten zu diversifizieren und Produktionsstätten in Ländern wie Kambodscha und Vietnam aufzubauen. Dennoch plant das Unternehmen derzeit keine Preiserhöhungen für seine Kunden.