Schwachstellen bei Apples Kinderschutz-Funktionen: Sicherheitslücken weiterhin ungelöst

Die Kinderschutz-Funktionen auf iPhones, iPads und Macs sollen Eltern dabei helfen, ihre Kinder vor unangemessenen Inhalten und zu langer Nutzung zu schützen. Über die Option „Bildschirmzeit“ lassen sich unter anderem App-Nutzungen zeitlich begrenzen, Kommunikationspartner einschränken sowie Altersgrenzen für Filme, Musik und andere Inhalte festlegen. Doch aktuelle Tests der Stiftung Warentest zeigen, dass diese Schutzmaßnahmen in der Praxis erhebliche Schwächen aufweisen.

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Schwachstellen bei Apples Kinderschutz-Funktionen: Sicherheitslücken weiterhin ungelöst

Sicherheitslücken seit Jahren bekannt

Bereits seit Jahren kritisieren Eltern und Experten, dass die Schutz-Einstellungen von Apple leicht umgangen werden können. Ein gemeinsamer Test der Stiftung Warentest und des Südwestrundfunks (SWR) hat bestätigt, dass Apple auch in der aktuellen Betriebssystem-Version iOS/iPadOS 18.2.1 diese Schwachstellen nicht behoben hat.

Kinder und Jugendliche können beispielsweise zeitliche Begrenzungen aushebeln und dadurch länger als geplant Spiele wie Candy Crush spielen oder während der Hausaufgaben stundenlang über Messenger-Dienste wie Signal chatten. Auch der Zugriff auf unangemessene Inhalte wie gewalttätige Videos, frauenverachtende Musik oder andere problematische Medien ist trotz aktivierter Schutz-Funktionen weiterhin möglich.

Schutz nur für Apple-Apps

Apple erklärte auf Anfrage, dass die Inhaltsbeschränkungen der Funktion „Bildschirmzeit“ vor allem für Apple-eigene Apps gelten. Eine klare Information darüber, dass diese Einschränkungen nicht für Drittanbieter-Apps greifen, ist jedoch weder in der Funktion selbst noch auf der Apple-Webseite zu finden.

Diese fehlende Transparenz sorgt für Verwirrung und Frustration bei Eltern, die sich auf die Schutzmaßnahmen verlassen wollen. Apple konnte auch auf Nachfrage keinen Hinweis vorlegen, der diese Einschränkung der Kinderschutz-Funktionen erklärt.

Forderung nach Nachbesserung

Experten fordern Apple auf, die bestehenden Schwachstellen zu beheben und dafür zu sorgen, dass die von Eltern vorgenommenen Schutz-Einstellungen nicht einfach umgangen werden können. Nur so können Kinder und Jugendliche zuverlässig vor unangemessenen Inhalten und zu langen Nutzungszeiten geschützt werden.

Tipps für Eltern

Trotz der bestehenden Schwächen gibt es Maßnahmen, die Eltern ergreifen können, um die Sicherheit ihrer Kinder zu erhöhen. Dazu gehört eine regelmäßige Überprüfung der Geräte und Apps, klare Absprachen über die Nutzung digitaler Medien und gegebenenfalls die Verwendung alternativer Kinderschutz-Software. Weitere Empfehlungen dazu finden Eltern auf der Webseite der Stiftung Warentest.

Frank