Manipulative Designs bei Online-Plattformen: Verbraucherschützer fordern strengere Regulierung
Manipulative Designs bleiben trotz klarer Regelungen ein Problem auf vielen Social-Media-Plattformen und Online-Marktplätzen. Laut einer Analyse des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) setzen alle untersuchten Anbieter der 18 getesteten Apps weiterhin auf Designpraktiken, die Verbraucher beeinflussen oder benachteiligen.
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Verstöße gegen den Digital Services Act
Der Digital Services Act (DSA) verbietet Designs, die Verbraucher in ihrer Entscheidungsfreiheit maßgeblich beeinträchtigen können. Darunter fallen auch sogenannte Hyper-Engaging-Dark-Patterns (HEDP), wie aufdringliche Benachrichtigungen, Autoplay oder Gamification-Elemente, die impulsive Kaufentscheidungen fördern oder die Verweildauer erhöhen. Diese Praktiken können langfristig schädlich für die mentale Gesundheit sein.
Der vzbv stellte in seiner Untersuchung fest, dass diese Mechanismen von allen überprüften Plattformen genutzt werden. Trotz Abmahnungen gegen Temu und Shein bleibt die Durchsetzung des DSA unzureichend.
Forderung nach einem umfassenden Manipulationsverbot
Um Verbraucher besser zu schützen, fordert der vzbv eine allgemeine Regulierung manipulativer Designs. Dazu gehören:
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- Ein generelles Verbot manipulativer Praktiken, das in der Schwarzen Liste der EU-Richtlinie zu unlauteren Geschäftspraktiken verankert wird.
- Fairness by Design: Grundeinstellungen von Webseiten und Apps sollten Verbraucher weder manipulieren noch behindern.
- Strengere unternehmerische Sorgfaltspflichten, um die Einhaltung der Vorgaben sicherzustellen.
Negative Auswirkungen auf Verbraucher
Manipulative Designs führen nicht nur zu unnötigen Ausgaben, sondern können auch dazu führen, dass mehr persönliche Daten preisgegeben werden. Besonders problematisch sind HEDP-Elemente, die ein suchtähnliches Verhalten fördern können. Die vzbv-Analyse belegt, dass solche Designs weit verbreitet sind.
Um die Durchsetzung von Regelungen zu verbessern, sind Verbraucher aufgerufen, ihre Erfahrungen mit manipulativen Designs zu melden. Beschwerden können direkt bei den Verbraucherzentralen eingereicht werden.
Manipulative Designs bleiben trotz der Regelungen des Digital Services Act ein weit verbreitetes Problem. Um Verbraucher nachhaltig zu schützen, müssen bestehende Gesetze konsequent durchgesetzt und schädliche Designpraktiken durch neue Verordnungen wie den Digital Fairness Act reguliert werden.
Hintergrund der Untersuchung
Zwischen Oktober und Dezember 2024 untersuchte der vzbv exemplarisch 18 Apps von Plattformen wie Amazon, TikTok, Zalando und eBay. Die Analyse basierte auf den Android-Versionen der Apps und erfolgte anhand eines speziell entwickelten Kategoriensystems.
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