Amazon pausiert Prime Air: Drohnenprogramm steht nach Abstürzen auf dem Prüfstand
Amazon sieht sich mit neuen Herausforderungen bei seinem Drohnenprogramm Prime Air konfrontiert. Nach mehreren Vorfällen, darunter Abstürze der Lieferdrohne MK30, hat das Unternehmen vorübergehend die Drohnenlieferungen in den USA ausgesetzt. Ziel der Pause ist es, die Sicherheit der Drohnen zu optimieren und bestehende Probleme zu lösen.
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Probleme mit der MK30-Drohne zwingen Amazon zum Handeln
Die MK30-Drohne, die erst im Oktober 2024 von der US-Luftfahrtbehörde FAA zugelassen wurde, fiel im Dezember bei Tests auf dem Pendleton-Flughafen in Oregon gleich zweimal aus. Beide Abstürze ereigneten sich bei leichtem Regen, wobei ein Vorfall sogar zu einem Brand führte. Als Ursache wurde ein Softwareproblem identifiziert, das durch die Witterungsbedingungen verstärkt wurde.
Neben Regen zeigen sich weitere Schwachstellen der MK30. Die Drohne ist empfindlich gegenüber hohen Temperaturen, die zu Überhitzung von Motoren und Akkus führen können. Diese Probleme sind besonders kritisch, da Amazon mit Prime Air ehrgeizige Ziele verfolgt: Bis 2030 sollen jährlich 500 Millionen Pakete per Drohne zugestellt werden.
Sicherheitsmaßnahmen und Softwareupdates im Fokus
Amazon-Sprecher Sam Stephenson betonte, dass neben den Softwareproblemen weitere Sicherheitsupdates notwendig seien. Das Unternehmen arbeitet daran, technische und betriebliche Abläufe zu verbessern, bevor das Programm fortgesetzt wird. Auch Schulungsmaßnahmen für das Bedienpersonal sollen intensiviert werden, um Bedienfehler zu vermeiden.
Im September 2024 kam es zu einem weiteren Vorfall, als zwei MK30-Drohnen bei einem Testflug kollidierten. Ein Bedienfehler führte zu einer Überschneidung der Flugrouten, was erneut Fragen zur Zuverlässigkeit der Technologie aufwarf.
Einschränkungen in Testregionen und Kritik der Anwohner
Prime Air befindet sich derzeit in einer Testphase, in der Lieferungen auf begrenzte Gebiete in den USA beschränkt sind. In Texas und Arizona, wo Drohnenlieferungen bereits eingesetzt wurden, pausierte Amazon den Betrieb bis zur Implementierung der angekündigten Softwareupdates.
Besonders in College Town, Texas, stößt das Programm auf Kritik. Der Drohnen-Flughafen liegt in der Nähe eines Wohngebietes und sorgt dort für Lärmbelästigung. Die Unzufriedenheit der Anwohner verdeutlicht, dass neben technischen auch gesellschaftliche Herausforderungen gelöst werden müssen.
Internationale Expansionspläne trotz Rückschlägen
Trotz der jüngsten Probleme verfolgt Amazon weiterhin seine Pläne. Nach Testflügen in Italien plant das Unternehmen, auch in Großbritannien Betriebsgenehmigungen zu beantragen. Ziel ist es, die Drohnentechnologie international zu etablieren und langfristig eine flächendeckende Zustellung zu ermöglichen.
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