PayPal Honey: Sammelklage gegen Browser-Plugin wegen Manipulation von Affiliate-Links und Verbrauchertäuschung
Das Browser-Plugin PayPal Honey steht in den USA im Zentrum mehrerer rechtlicher Auseinandersetzungen. Der Vorwurf: Irreführende Praktiken beim Onlineshopping und die Umleitung von Affiliate-Einnahmen zugunsten des Betreibers Paypal. Besonders betroffen sind Content Creator, die durch die Manipulation ihrer Links finanzielle Verluste erleiden.
Inhaltsverzeichnis

Klage von Gamers Nexus gegen Honey
Der YouTube-Kanal Gamers Nexus hat gemeinsam mit einer Anwaltskanzlei eine Sammelklage gegen PayPal Honey eingereicht. Laut dem Nexus-Gründer Steve Burke richtet sich die Klage gegen Praktiken, die sowohl Verbraucher als auch Content Creator schädigen. Das Plugin verspricht zwar, die besten Rabatte für Onlinekäufe zu finden, ersetzt jedoch laut den Vorwürfen Cookies und Affiliate-Links zugunsten von Paypal.
Burke betonte in einem Video, dass er bei einem möglichen finanziellen Schadensersatz mehr als die Hälfte des Betrags an Organisationen wie die US-Verbraucherschützer PIRG und archive.org spenden möchte. Sein Ziel ist es, die Praktiken solcher Plugins offenzulegen und langfristig Verbraucher zu schützen.
Affiliate-Beteiligungen werden umgeleitet
Ein zentraler Vorwurf gegen PayPal Honey ist die gezielte Umleitung von Affiliate-Einnahmen. Content Creator wie YouTuber und Blogger verdienen oft durch Provisionen aus Affiliate-Links, wenn ihre Zuschauer Produkte kaufen. Das Plugin ersetzt jedoch laut den Berichten diese Links durch eigene oder solche von Partnern wie Paypal, sodass die eigentlichen Vermittler leer ausgehen.
Das Prinzip, auf dem diese Manipulation beruht, ist das sogenannte „Last-Click“-Modell. Die Provision wird dabei dem Anbieter gutgeschrieben, dessen Link vor dem Kauf zuletzt angeklickt wurde. Honey sorgt offenbar gezielt dafür, dass dieser letzte Klick bei ihnen oder ihren Partnern landet.
Irreführende Rabattversprechen
Neben der Umleitung von Affiliate-Einnahmen steht auch die Funktion des Plugins in der Kritik. Laut dem YouTube-Kanal MegaLag findet „Honey“ oft nicht die besten Gutscheincodes, wie ursprünglich versprochen. Eine Google-Suche ergebe in vielen Fällen bessere Ergebnisse. Außerdem können Shop-Betreiber offenbar selbst bestimmen, welche Codes von „Honey“ angezeigt werden.
Auswirkungen auf die Umsätze der Content Creator
Die Vorwürfe haben bereits erste Konsequenzen: Viele Nutzer haben nach Bekanntwerden der Praktiken das Plugin deinstalliert. Wendell vom YouTube-Kanal Level1Techs berichtete, dass seine Einnahmen durch Affiliate-Links seitdem deutlich gestiegen seien. Dies zeigt, wie stark „Honey“ die Einnahmen der Content Creator zuvor beeinflusst haben könnte.
Weitere rechtliche Schritte gegen Honey
Die Klage von Gamers Nexus ist nicht die einzige. Auch der Anwalt und YouTuber LegalEagle hat eine Klage eingereicht, die sich vor allem an geschädigte Verbraucher richtet. Beide Klagen könnten den Druck auf Paypal erhöhen, die Funktionsweise von PayPal Honey zu überdenken und Transparenz zu schaffen.
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