Gericht erklärt Preiserhöhung von Amazon Prime von 2022 für unwirksam – Sammelklage geplant
Seit dem 15. September 2022 zahlen Kunden in Deutschland mehr für ihre Amazon-Prime-Mitgliedschaft. Diese Preiserhöhung von Amazon Prime betrifft sowohl monatliche als auch jährliche Zahlungen. Der monatliche Beitrag wurde von 7,99 Euro auf 8,99 Euro erhöht, während die jährliche Mitgliedschaft von 69 Euro auf 89,90 Euro gestiegen ist. Dies entspricht einer Preissteigerung von 12,5 % bei monatlicher Zahlung und 30,3 % bei jährlicher Zahlung. Amazon rechtfertigte die Preiserhöhung mit „generellen und wesentlichen Kostenänderungen aufgrund von Inflation“.
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Landgericht Düsseldorf: Klausel zur Preiserhöhung von Amazon Prime unzulässig
Das Landgericht Düsseldorf hat die Klausel, auf der die Preiserhöhung basiert, für unwirksam erklärt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) hatte Klage eingereicht und argumentiert, dass die Anpassung ohne ausdrückliche Zustimmung der Kunden unzulässig sei. Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, erklärte: „Das Gericht teilt unsere Auffassung.“ Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Amazon kann gegen die Entscheidung Berufung einlegen.
Verbraucherzentrale NRW plant Sammelklage
Um die durch die Preiserhöhung von Amazon Prime zu viel gezahlten Beiträge zurückzufordern, plant die Verbraucherzentrale NRW eine Sammelklage. Kunden, die von der Preiserhöhung betroffen sind, können sich der Klage anschließen und so im Erfolgsfall automatisch eine Erstattung erhalten.
Bei jährlicher Zahlung belaufen sich die Mehrkosten durch die Preiserhöhung von Amazon Prime auf bis zu 62,70 Euro pro Kunde, bei monatlicher Zahlung auf bis zu 28,00 Euro. Angesichts der großen Anzahl an Prime-Kunden könnten die Rückerstattungen für Amazon zu einer Belastung im dreistelligen Millionenbereich führen. Kunden, die Interesse an der Klage haben, können sich über die Webseite der Verbraucherzentrale NRW für einen Newsletter anmelden, um weitere Informationen zu erhalten.
Mögliche Rückerstattung durch Amazon
Ob Amazon selbst auf die Preiserhöhung von Amazon Prime reagiert und eine Erstattung vornimmt, bleibt abzuwarten. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme, dass die Preisanpassung transparent kommuniziert wurde und Kunden jederzeit die Möglichkeit hatten, ihre Mitgliedschaft zu kündigen. Dennoch hat die Entscheidung des Landgerichts erhebliche Auswirkungen auf die rechtliche Grundlage der Preiserhöhung von Amazon Prime.
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