Größter IKEA-Händler Ingka Group investiert 1 Milliarde Euro in den Ausbau der Recyclinginfrastruktur
Die Ingka Group, mit 367 von insgesamt 422 Filialen der größte Ikea-Franchisenehmer, plant eine Investition von rund 1 Milliarde Euro, um den Ausbau der globalen Recyclinginfrastruktur voranzutreiben. Ziel dieser Investition ist es, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und die Wiederverwertung von Abfallmaterialien zu fördern.
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Warum Recyclinginfrastruktur entscheidend ist
Jedes Jahr verbraucht die Weltwirtschaft 75 % mehr natürliche Ressourcen, als die Erde regenerieren kann. Gleichzeitig werden weniger als 20 % der Abfälle recycelt, was zu enormen Mengen an ungenutztem Abfall führt. Die Ingka Group möchte durch ihre Investitionen die Wiederverwertung von End-of-Life-Produkten steigern und so Sekundärrohstoffe effizienter verfügbar machen.
Circular Investments: Ein strategischer Ansatz
Bereits 2017 hat die Ingka Group das Programm „Circular Investments“ ins Leben gerufen, um Unternehmen zu fördern, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Der Fokus liegt auf Bereichen wie Kunststoff, Matratzen, Textilien, Holz und Lebensmittelabfällen. Ziel ist es, profitable Geschäftsmodelle zu etablieren, die den Ausstoß von Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten vermeiden und die Verfügbarkeit recycelter Materialien auf dem Markt erhöhen.
Seit der Gründung des Programms wurden nach Unternehmensangaben rund 2,7 Millionen Tonnen Material recycelt und über 9,4 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.
Beispiele erfolgreicher Projekte
Einige der Unternehmen, die von Circular Investments profitieren, sind:
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- RetourMatras: Dieses Unternehmen recycelt Matratzen und verarbeitet sie zu wertvollen Materialien wie Repoliol, einem nachhaltigen Ersatz für fossile Materialien in Schaumprodukten. RetourMatras betreibt Anlagen in den Niederlanden, England und Frankreich mit einer jährlichen Kapazität von 2,5 Millionen Matratzen.
- Morssinkhof Rymoplast: Der führende Recycler von Kunststoffabfällen aus Haushalten hat seine Recyclingkapazität auf 515.000 Tonnen pro Jahr verdoppelt. Mit 11 Recyclinganlagen in Belgien, Deutschland, Polen und den Niederlanden baut das Unternehmen derzeit zwei weitere Anlagen in Belgien.
- Next Generation Group: Diese Unternehmensgruppe bietet innovative Recyclingtechnologien, insbesondere für Kunststoffe und organische Abfälle, an.
Nachhaltigkeit als strategisches Ziel
Peter van der Poel, Geschäftsführer von Ingka Investments, betont die Bedeutung dieser Initiative für die Nachhaltigkeitsstrategie der Ingka Group. Durch den Ausbau der Recyclinginfrastruktur sollen wertvolle Materialien nicht nur recycelt, sondern auch wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Gleichzeitig fordert van der Poel stärkere gesetzliche Maßnahmen, um Recycling gegenüber Verbrennung und Deponierung zu priorisieren.