Meta und X unter Druck: Nutzer möchten Facebook, Instagram und X den Rücken kehren
Die jüngsten Entscheidungen von Meta-CEO Mark Zuckerberg und X-Eigentümer Elon Musk haben viele Nutzer dazu bewegt, ihre Konten auf Facebook, Instagram und X zu löschen. Während Zuckerberg die Zusammenarbeit mit externen Faktenprüfern beendet hat, sorgt Musk mit seinen unberechenbaren Äußerungen und der Lockerung der Moderationsrichtlinien für Empörung. Das Ergebnis: Eine massive Abwanderungsbewegung zu alternativen Plattformen wie Bluesky und Mastodon.
Inhaltsverzeichnis

Kontroverse Entscheidungen bei Meta und X
Die Ankündigung von Mark Zuckerberg, die Faktenprüfung auf Facebook, Instagram und Threads durch ein Community-gestütztes System zu ersetzen, stieß auf heftige Kritik. Viele Nutzer befürchten, dass dies Desinformation und Hassrede Tür und Tor öffnen könnte. Zuckerberg rechtfertigt die Entscheidung mit dem Ziel, die „freie Meinungsäußerung“ zu fördern, doch die Kritiker sehen darin einen Rückschritt in die Zeit vor der verstärkten Moderation.
Auch Elon Musk hat bei X ähnliche Maßnahmen ergriffen: Seit seiner Übernahme wurden zahlreiche Moderationsrichtlinien gelockert, was zu einem Anstieg von problematischen Inhalten geführt hat. Hinzu kommen Musks öffentliche Ausfälle, darunter beleidigende Tweets, Verschwörungstheorien und Angriffe auf Kritiker. Diese Eskapaden haben nicht nur das Vertrauen in die Plattform erschüttert, sondern auch viele Nutzer dazu veranlasst, X den Rücken zu kehren.
Ein rasanter Anstieg der Konto-Löschungen
Laut Google Trends haben Suchanfragen nach Begriffen wie „Facebook-Konto löschen“, „Instagram-Account deaktivieren“ und „X-Konto löschen“ in den letzten Wochen stark zugenommen. Allein die Suchanfragen nach „Meta-Konto löschen“ stiegen um über 5.000 %.
In Deutschland haben zahlreiche Prominente, Institutionen und Organisationen ihren Rückzug von der Plattform X (ehemals Twitter) angekündigt. Zu den Hauptgründen zählen die Verbreitung von Hassrede, Desinformation und rechtsextremen Inhalten seit der Übernahme durch Elon Musk. Hier einige Beispiele:
Prominente Persönlichkeiten:
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- Dunja Hayali: Die Fernsehmoderatorin beteiligte sich an einem offenen Abschiedsbrief, der die zunehmende Verbreitung von Hass und Hetze auf X kritisiert.
- Sawsan Chebli: Die Politikerin und Autorin schloss sich dem „eXit“ von X an und kritisierte die Plattform als „toxischen Ort“.
- Anne Rabe: Die Schriftstellerin unterzeichnete den offenen Abschiedsbrief und verließ die Plattform aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Hass und Hetze.
- Jo Schück: Der Fernsehmoderator schloss sich dem gemeinsamen Rückzug mehrerer Prominenter von X an, um ein Zeichen gegen die Verbreitung von Hassrede und Desinformation zu setzen.
- Jamila Schäfer: Die Bundestagsabgeordnete der Grünen erklärte ihren Austritt aus X und bezeichnete die Plattform als „Brutstätte von Rechtsextremismus, Wissenschaftsleugnung, Hass und Verschwörungserzählungen“.
Institutionen und Organisationen:
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- Universitäten und Hochschulen: Über 60 deutsche Hochschulen und Forschungsinstitute, darunter die RWTH Aachen, die TU Dresden und die Freie Universität Berlin, haben im Rahmen der Aktion „#WissXit“ ihren Austritt erklärt. Sie kritisieren die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte und die Einschränkung der Reichweite wissenschaftlicher Beiträge.
- Gedenkstätten und Museen: Einige NS-Gedenkstätten, wie das NS-Dokumentationszentrum in München und die Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz in Berlin, haben ihren Rückzug von X angekündigt, da die Plattform zunehmend toxisch geworden sei.
- Sportvereine: Vereine wie der SC Freiburg, Hansa Rostock und der FC St. Pauli haben ihre Accounts deaktiviert, da die Plattform nicht mehr mit ihren Werten vereinbar sei.
- Gewerkschaften: Die Gewerkschaft ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben ihren Rückzug angekündigt und kritisieren die Plattform als Forum für die Verbreitung rechtsextremistischer Positionen und Desinformation.
- Ärzte der Welt und Kindernothilfe: Diese und weitere 47 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft, Menschenrechte und Soziales haben am Internationalen Tag gegen Hate Speech ihre Aktivitäten auf X eingestellt. Sie reagierten damit auf die Zunahme von gewaltvollen, diskriminierenden und desinformierenden Inhalten seit der Übernahme der Plattform durch Elon Musk.
- Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat die Plattform X verlassen. Sie begründete diesen Schritt mit dem Anstieg von trans- und queerfeindlichen, rassistischen, misogynen und antisemitischen Inhalten, die X für eine öffentliche Stelle zu einem untragbaren Umfeld machen.
Medienhäuser:
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- Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV): Der DJV hat seinen Ausstieg aus X angekündigt und empfiehlt auch anderen Sendern und Verlagen, sich von der Plattform zurückzuziehen.
- Deutschlandradio: Das Deutschlandradio hat sein Engagement auf X vollständig beendet. Am 2. Januar 2024 wurde der X-Account des Deutschlandfunks als letzter der Senderfamilie deaktiviert.
- Correctiv: Das Recherchezentrum Correctiv hat als eine der ersten größeren Redaktionen in Deutschland angekündigt, Elon Musks Plattform X aus Protest zu verlassen.
Auch der Bundesgerichtshof, die Gewerkschaft ver.di sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben ihren Rückzug von X beschlossen.
Die Entwicklungen zeigen, dass viele Nutzer mit den Richtungsentscheidungen von Zuckerberg und Musk unzufrieden sind. Vor allem die Abschaffung von Faktenprüfungen und die Lockerung von Moderationsrichtlinien werden als bedenklich angesehen, da sie Plattformen zu einem Nährboden für Desinformation und extremistische Inhalte machen könnten.
Sinkende Werbeeinnahmen als Folge des Nutzerverlusts
Die wachsende Zahl an Nutzern, die Facebook, Instagram und X den Rücken kehren, hat auch spürbare wirtschaftliche Folgen. Mit jedem gelöschten Konto verlieren die Plattformen nicht nur Nutzerzahlen, sondern auch wertvolle Daten, die für personalisierte Werbung entscheidend sind. Bereits jetzt berichten Analysten von sinkenden Werbeeinnahmen bei Meta und X, da Unternehmen zunehmend zögern, ihre Marken in einem Umfeld zu präsentieren, das von Desinformation und Hassrede geprägt ist.
Besonders X steht unter Druck, da viele Werbepartner nach der Übernahme durch Elon Musk ihre Ausgaben reduziert oder ganz eingestellt haben. Diese Entwicklung zeigt, dass die Entscheidung, Moderationsrichtlinien zu lockern, nicht nur Nutzer, sondern auch Werbekunden abschreckt – ein doppelter Verlust, der langfristig die finanzielle Stabilität der Plattformen gefährden könnte.
Musk: Vom Tech-Visionär zum Problemfall
Elon Musk, einst gefeierter Innovator, hat durch seine impulsiven und oft kontroversen Aussagen viel von seinem Ansehen verloren. Seit der Übernahme von X sorgt er regelmäßig für Schlagzeilen – sei es durch Angriffe auf Journalisten, das Teilen von Verschwörungstheorien oder die Rehabilitierung von zuvor gesperrten Accounts, die durch Hassrede aufgefallen waren.

Musks Handeln hat X in eine Vertrauenskrise gestürzt. Viele ehemalige Nutzer kritisieren, dass die Plattform sich zu einem Ort entwickelt hat, an dem problematische Inhalte nicht nur toleriert, sondern aktiv gefördert werden.
Auswirkungen auf Tesla weltweit und in Deutschland
Die Kontroversen rund um Elon Musk und seine Entscheidungen bei X sowie die öffentliche Wahrnehmung seiner impulsiven Äußerungen haben auch Auswirkungen auf Tesla. Weltweit berichten Analysten von einem Rückgang des Vertrauens in die Marke, da viele Konsumenten und Investoren eine enge Verbindung zwischen Musk und Tesla sehen. Die ständige Aufmerksamkeit auf seine umstrittenen Handlungen lenkt die öffentliche Wahrnehmung von Teslas eigentlichen Produkten und Innovationen ab.
In Deutschland, einem wichtigen Markt für Tesla, sorgt die negative Berichterstattung über Musk zusätzlich für Skepsis. Trotz des wachsenden Interesses an Elektromobilität und der positiven Entwicklung von Tesla-Modellen könnten sich diese Spannungen langfristig auf den Absatz und die Markenwahrnehmung auswirken. Ein Imageverlust könnte zudem dazu führen, dass deutsche Käufer, die Wert auf Nachhaltigkeit und ethische Unternehmensführung legen, sich zunehmend von Tesla abwenden und alternative Hersteller bevorzugen.
I Bought This Before Elon Went Crazy: Unternehmer profitiert von Musks umstrittenen Äußerungen
Seit Elon Musk seine Unterstützung für die AfD öffentlich machte, wächst die Zahl der Tesla-Fahrer, die sich von ihm distanzieren. Der Unternehmer Patrik Schneider profitiert davon, indem er Aufkleber verkauft, die eine Abgrenzung von Musk symbolisieren. Besonders in der Nähe des Tesla-Werks in Grünheide steigt der Absatz seiner Sticker, seit Musks politische Äußerungen für Aufsehen sorgen. Schneider hat in zwei Monaten rund 6.000 Aufkleber verkauft, was ihm einen wirtschaftlichen Erfolg beschert, während Musks Image in Deutschland leidet.

Alternativen gewinnen an Relevanz
Die Unzufriedenheit mit Meta und X treibt immer mehr Nutzer zu alternativen Plattformen. Bluesky, Mastodon, MeWe und andere Netzwerke profitieren von der aktuellen Entwicklung.
Diese Alternativen verzeichnen derzeit einen deutlichen Zulauf, da immer mehr Nutzer Plattformen suchen, die Verantwortung übernehmen und eine sicherere Umgebung bieten.
Die Forderung nach Verantwortung in sozialen Netzwerken
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Nutzer soziale Medien zunehmend kritisch betrachten. Die Lockerung von Moderationsrichtlinien bei Meta und X wird nicht als Förderung der Meinungsfreiheit, sondern als Gefahr wahrgenommen. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach Plattformen, die Desinformation und Hassrede aktiv bekämpfen.
Mark Zuckerbergs und Elon Musks Entscheidungen haben weitreichende Konsequenzen. Während Meta die Faktenprüfung abschafft und X unter Musks „impulsivem Führungsstil“ leidet, wenden sich immer mehr Nutzer von diesen Plattformen ab. Die wachsende Beliebtheit von Alternativen wie Bluesky und Mastodon zeigt, dass viele Nutzer sich nach einer verantwortungsvolleren und sichereren Online-Umgebung sehnen.
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