Getty Images und Shutterstock fusionieren zu neuem Branchenriesen mit 3,4 Milliarden Euro Bewertung
In einem überraschenden Schritt haben Getty Images und Shutterstock eine Fusion angekündigt. Der Zusammenschluss bewertet das neue Unternehmen mit rund 3,4 Milliarden Euro (3,7 Milliarden US-Dollar). Beide Firmen gehören zu den größten Anbietern lizenzierter visueller Inhalte wie Bildern, Videos und Musik. Mit dieser Fusion entsteht ein neuer Branchenriese, der das Angebot und die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt stärken soll.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten der Fusion
Die Aktionäre von Getty Images werden nach dem Zusammenschluss 54,7 % des neuen Unternehmens halten, während die Shutterstock-Aktionäre 45,3 % besitzen werden. Shutterstock-Aktionäre können zwischen einer Auszahlung in Höhe von 28,85 US-Dollar (rund 27 Euro) pro Aktie, dem Erhalt von 13,67 Getty Images-Aktien oder einer Kombination aus beidem wählen.
Das neue Unternehmen wird unter dem Namen Getty Images Holdings Inc. firmieren und weiterhin an der New Yorker Börse unter dem Tickersymbol „GETY“ gehandelt. Die Führung übernimmt Craig Peters, der derzeitige CEO von Getty Images. Der Vorstand wird aus elf Mitgliedern bestehen, darunter sechs Vertreter von Getty Images und vier von Shutterstock.
Ziel der Fusion
Mit dem Zusammenschluss wollen die Unternehmen ihre Marktstellung ausbauen und Synergien nutzen. Besonders im Bereich der Content-Erstellung, Vermarktung und Distribution sollen die Stärken beider Firmen gebündelt werden. Neben der Integration bestehender Bibliotheken von Bildern, Videos und Musik wird erwartet, dass das Unternehmen stärker in neue Technologien investiert. Ziel ist es, ein breiteres und effizienteres Angebot für Kunden aus den Bereichen Medien, Werbung und digitale Inhalte bereitzustellen.
Laut den Unternehmen sollen in den ersten drei Jahren nach der Fusion Einsparungen von bis zu 187 Millionen Euro (200 Millionen US-Dollar) realisiert werden. Langfristig erwarten die Firmen eine Steigerung von Umsatz und Rentabilität.
Marktentwicklung und Herausforderungen
Die Ankündigung der Fusion hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Börsenkurse beider Unternehmen. Während die Aktien von Shutterstock um 26,5 % stiegen, verdoppelte sich der Wert der Getty-Aktien. Dies unterstreicht das Vertrauen der Investoren in die potenziellen Vorteile des Zusammenschlusses.
Trotz des positiven Marktfeedbacks stehen die Unternehmen vor großen Herausforderungen. Die Fusion muss von den zuständigen Kartellbehörden genehmigt werden. Aufgrund der dominanten Marktposition beider Firmen könnten hier Bedenken aufkommen. Sollte die Genehmigung erteilt werden, könnte dies den Wettbewerb in der Branche erheblich beeinflussen.
Auswirkungen auf die Branche
Durch die Fusion entsteht eine der größten Plattformen für lizenzierte visuelle Inhalte weltweit. Kunden können auf eine noch größere Vielfalt an Medien zugreifen. Zudem werden langfristig Innovationen und Technologien wie hochauflösende 3D-Bilder oder neue Lizenzierungsmodelle erwartet, die das Angebot weiter verbessern sollen.
Die Veränderungen in der Branche werden jedoch nicht nur positiv gesehen. Kritiker befürchten, dass die Marktkonzentration den Wettbewerb einschränken und kleinere Anbieter benachteiligen könnte. Auch regulatorische Anforderungen und technologische Entwicklungen wie KI-generierte Inhalte könnten die Fusion und das neue Unternehmen vor Herausforderungen stellen.
- Meta und X unter Druck: Nutzer möchten Facebook, Instagram und X den Rücken kehren - 12. Januar 2025
- Digitalisierung ins Grundgesetz: Ein notwendiger Schritt für Deutschlands Zukunft - 12. Januar 2025
- Digital Services Act: Wie die EU Meinungsfreiheit und Wahlen in der digitalen Welt schützt - 11. Januar 2025