TikTok-Verbot in den USA 2025: Auswirkungen und Zukunftsperspektiven

In den USA spitzt sich die Situation um das beliebte soziale Netzwerk TikTok weiter zu. Aufgrund von Sicherheitsbedenken hat die Regierung ein TikTok-Verbot angekündigt, das am 19. Januar 2025 in Kraft treten könnte. Das Gesetz zwingt den chinesischen Mutterkonzern ByteDance, den US-Zweig der App zu verkaufen – eine Lösung, die bislang nicht in Sicht ist. Gleichzeitig bereiten sich Konkurrenten, Investoren und alternative Plattformen auf die Folgen vor.

TikTok-Verbot in den USA 2025: Auswirkungen und Zukunftsperspektiven
TikTok-Verbot in den USA 2025: Auswirkungen und Zukunftsperspektiven. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

TikTok-Verbot: Was das Gesetz vorsieht

Im April 2024 verabschiedete der US-Kongress das „Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act“. Dieses Gesetz schreibt vor, dass TikTok bis zum 19. Januar 2025 von ByteDance getrennt werden muss. Andernfalls wird die App aus den App-Stores in den USA entfernt, und der Zugang zur notwendigen Infrastruktur wird blockiert.

Die US-Regierung begründet das Verbot mit nationalen Sicherheitsrisiken. Es wird befürchtet, dass ByteDance Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergibt oder Einfluss auf politische Inhalte nimmt. ByteDance bestreitet diese Vorwürfe und verweist auf technologische und rechtliche Hürden für eine Abspaltung.

Auswirkungen auf TikTok-Nutzer

Mit rund 170 Millionen aktiven Nutzern ist TikTok in den USA weit verbreitet. Sollte das Verbot in Kraft treten, könnten bestehende Nutzer die App zwar weiterhin verwenden, jedoch ohne Updates oder Sicherheitsverbesserungen. Dies könnte die Funktionalität und Sicherheit der Plattform langfristig beeinträchtigen.

Einige Nutzer bereiten sich bereits vor, indem sie auf alternative Plattformen wie Lemon8 umsteigen oder mithilfe von VPNs versuchen, das Verbot zu umgehen. ByteDance hat zudem Schritte unternommen, um den Wechsel von TikTok zu Lemon8 zu erleichtern. Nutzer können ihre Accounts samt Followern übertragen, was Lemon8 in den Download-Charts des Apple App Stores auf Platz zwei katapultiert hat.

Politischer Druck und juristische Hürden

Am 10. Januar 2025 wird sich der Oberste Gerichtshof der USA mit der Frage befassen, ob das Gesetz gegen die Verfassung verstößt. ByteDance argumentiert, dass das Verbot die Redefreiheit einschränke. Dennoch gilt es als wahrscheinlich, dass das Gericht das Verbot bestätigt, wie bereits in den Vorinstanzen.

Donald Trump, der am 20. Januar 2025 erneut als Präsident vereidigt wird, hat signalisiert, das Verbot nach seiner Amtseinführung politisch lösen zu wollen. Während seiner ersten Amtszeit hatte er selbst ein TikTok-Verbot angestrebt, zeigt sich nun jedoch kompromissbereiter.

Investoren planen Übernahme

US-Investoren wie Kevin O’Leary und Frank McCourt haben Interesse bekundet, den US-Zweig von TikTok zu kaufen. McCourt möchte TikTok zu einer sicheren, nutzerzentrierten Plattform umgestalten und Investoren eine Beteiligung ermöglichen. Allerdings bleibt unklar, ob ByteDance den Verkauf in Erwägung zieht.

Ein weiteres Problem: ByteDance hat angekündigt, den wichtigen Algorithmus, der TikToks Erfolg maßgeblich bestimmt, nicht mitzuverkaufen. Dies könnte die Attraktivität eines US-TikToks erheblich mindern.

Bedeutung eines TikTok-Verbots für den Markt und die Konkurrenz

Das Verbot könnte schwerwiegende finanzielle Folgen für ByteDance haben, da der US-Markt etwa 15 % des Gesamtumsatzes des Unternehmens ausmacht. Gleichzeitig bietet die Situation Chancen für Konkurrenten und alternative Plattformen wie Lemon8, Instagram oder YouTube Shorts.

Auch für deutsche Content-Ersteller ergeben sich mögliche Vorteile. Ohne die Konkurrenz durch US-Influencer könnten deutsche Inhalte in den Vorschlägen der Plattform stärker hervorgehoben werden.

Das geplante TikTok-Verbot in den USA sorgt für erhebliche Unsicherheit bei Nutzern, Unternehmen und Investoren. Ob ein Verkauf des US-Zweigs die App retten kann, bleibt abzuwarten. Währenddessen könnten alternative Plattformen wie Lemon8 weiter an Beliebtheit gewinnen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs am 10. Januar wird richtungsweisend sein, doch auch danach bleibt die Zukunft von TikTok ungewiss.

Frank