Konsumklima: Erholung zum Jahresende – Verhaltener Ausblick für 2025
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt zum Jahresende 2024 eine leichte Erholung, bleibt jedoch auf niedrigem Niveau. Die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung legen zu, während die Sparneigung zurückgeht. Doch eine nachhaltige Erholung ist laut Experten nicht absehbar.
Inhaltsverzeichnis
Positive Entwicklung zum Jahreswechsel
Zum Jahresende verbessert sich das Konsumklima leicht. Der Prognosewert für Januar 2025 steigt im Vergleich zum revidierten Dezemberwert von -23,1 Punkten um 1,8 Zähler auf -21,3 Punkte. Diese Entwicklung wird unter anderem durch eine positive Entwicklung der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung sowie eine rückläufige Sparneigung beeinflusst. Der aktuelle GfK Konsumklimaindex, herausgegeben von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), deutet jedoch weiterhin auf eine stagnierende Entwicklung seit Mitte 2024 hin.
Sparneigung sinkt deutlich
Die Sparneigung der Verbraucher verzeichnet im Dezember einen Rückgang von sechs Punkten und liegt aktuell bei 5,9 Zählern. Dieser Rückgang trägt wesentlich zur leichten Erholung des Konsumklimas bei.
Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM, merkt an: „Die leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung kann die vorherigen Einbrüche nur bedingt ausgleichen. Die hohe Inflation, insbesondere bei Lebensmitteln und Energie, sowie wachsende Sorgen um den Arbeitsplatz belasten die Konsumfreude weiterhin.“
Konjunkturerwartungen stabilisieren sich
Die Konjunkturerwartungen der Verbraucher zeigen zum ersten Mal nach vier Rückgängen in Folge eine Stabilisierung. Der Indikator steigt um 3,9 Punkte und erreicht 0,3 Zähler. Trotz dieses Zuwachses bleibt der Wert auf Vorjahresniveau, und eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung ist weder aus Sicht der Verbraucher noch der Wirtschaftsexperten in Sicht. Für 2025 rechnen Wirtschaftsforschungsinstitute lediglich mit minimalem Wachstum, während für 2024 ein stagnierendes Wirtschaftsniveau erwartet wird.
Einkommenserwartungen mit leichter Erholung
Die Einkommenserwartungen erholen sich nach einem starken Einbruch im November leicht. Der entsprechende Indikator steigt um 4,9 Zähler auf 1,4 Punkte. Allerdings bleibt das Niveau deutlich unter den Werten des Sommers 2024. Gründe dafür sind revidierte Wachstumsprognosen und steigende Arbeitslosenzahlen. Zudem dürften die realen Einkommenszuwächse, wie sie in diesem Jahr noch verzeichnet wurden, 2025 ausbleiben.
Anschaffungsneigung bleibt stabil
Die Anschaffungsneigung zeigt sich zum Jahresende stabil und steigt um 0,6 Zähler auf -5,4 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Verbesserung um drei Punkte. Dennoch bleibt das Niveau aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten und der wachsenden Arbeitsplatzsorgen niedrig. Diskussionen über Werksschließungen und Produktionsverlagerungen ins Ausland belasten zusätzlich die Verbraucherstimmung.
Herausforderungen bleiben bestehen
Die leichte Erholung des Konsumklimas zum Jahresende ist ein positives Signal, doch das Niveau bleibt niedrig. Angesichts der anhaltend hohen Inflation und der Unsicherheiten am Arbeitsmarkt sind die Aussichten für 2025 weiterhin verhalten. Verbraucher und Experten sehen derzeit keine Anzeichen für eine nachhaltige Verbesserung der Lage.