Nachhaltigkeit beim Online-Shopping gewinnt bei Jugendlichen an Bedeutung
Nachhaltigkeit spielt für Jugendliche in Deutschland eine zunehmend wichtige Rolle beim Online-Shopping. Besonders ausgeprägt ist dieses Bewusstsein beim Kauf von Kleidung und Schuhen. Laut der Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 achten 72 Prozent der 16- bis 18-Jährigen beim Kauf solcher Produkte auf Kriterien wie umweltfreundliche Produktion, klimaneutralen Versand oder den Verzicht auf Plastik. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
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Bewusstere Kaufentscheidungen in verschiedenen Produktkategorien
Nicht nur bei Kleidung, sondern auch in anderen Bereichen legen Jugendliche Wert auf nachhaltige Aspekte. Bei Körperpflege- und Kosmetikartikeln achten inzwischen 66 Prozent zumindest gelegentlich auf Nachhaltigkeit, gegenüber 58 Prozent im Vorjahr. Ähnlich verhält es sich bei modischen Accessoires wie Taschen (61 Prozent, Vorjahr: 52 Prozent) und Unterhaltungselektronik (55 Prozent, Vorjahr: 45 Prozent).
Auch geschlechtsspezifische Unterschiede treten hervor: Während 64 Prozent der Jungen ökologische Aspekte bei Unterhaltungselektronik wie Spielkonsolen und Smartphones berücksichtigen, sind es bei den Mädchen 46 Prozent.
Mehr Bereitschaft, für Nachhaltigkeit zu investieren
Die Studie zeigt, dass Nachhaltigkeit für viele Jugendliche kein Lippenbekenntnis mehr ist. „Immer mehr Jugendliche sind bereit, mehr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben, um Verantwortung zu übernehmen und in eine bessere Zukunft zu investieren“, erklärt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank.
Neue Einkaufsgewohnheiten durch nachhaltiges Bewusstsein
Das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit hat zu veränderten Einkaufsgewohnheiten geführt. Laut der Studie haben 79 Prozent der Jugendlichen ihr Shopping-Verhalten in den letzten sechs Monaten angepasst, um Umwelt und Klima zu schützen.
Besonders häufig verzichten Jugendliche auf den Kauf neuer Produkte, wenn das alte noch funktioniert. 26 Prozent gaben an, deshalb ihr Konsumverhalten bewusster zu gestalten. Weitere 25 Prozent bestellen nur noch Produkte, die sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zurücksenden müssen. Zudem setzen 24 Prozent vermehrt auf Sammelbestellungen, um unnötige Transporte zu vermeiden.
Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen
Die Bereitschaft, auf neue Anschaffungen zu verzichten, ist bei Mädchen ausgeprägter. 28 Prozent der Mädchen verzichten auf neue Käufe, wenn ein altes Produkt noch nutzbar ist, während dies bei den Jungen 24 Prozent tun. Umgekehrt zeigen Jungen eine größere Tendenz, bei der Wahl zwischen zwei gleichwertigen Alternativen das nachhaltigere Produkt zu bevorzugen. Dies trifft auf 25 Prozent der Jungen und 19 Prozent der Mädchen zu.
Hintergrund zur Jugend-Digitalstudie 2024
Die Postbank führt seit 2019 jährlich die Jugend-Digitalstudie durch, um Veränderungen im digitalen Alltag und bei Finanzthemen junger Menschen zu analysieren. Für die Studie 2024 wurden im September 1.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Auswahl wurde nach Bundesland, Alter und Geschlecht gewichtet, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen. Grundlage war der Mikrozensus 2023 des Statistischen Bundesamtes.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass Nachhaltigkeit bei Jugendlichen einen hohen Stellenwert einnimmt und sie bereit sind, ihr Konsumverhalten entsprechend anzupassen.