Neue EU-Produktvorschriften: Rückzug britischer Händler aus dem EU-Markt

Seit dem 13. Dezember 2024 gelten in der Europäischen Union neue Regeln zur Produktsicherheit, die erhebliche Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden Handel haben. Insbesondere Online-Händler aus dem Vereinigten Königreich sehen sich gezwungen, den Verkauf in die EU einzustellen, da sie die neuen Anforderungen oft nicht erfüllen können, so Ecommerce News.

Neue EU-Produktvorschriften: Rückzug britischer Händler aus dem EU-Markt
Neue EU-Produktvorschriften: Rückzug britischer Händler aus dem EU-Markt. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Was ist die neue EU-Produktsicherheitsverordnung?

Die General Product Safety Regulation (GPSR) ersetzt zwei frühere Richtlinien und soll sicherstellen, dass alle nicht-lebensmittelbezogenen Konsumgüter, die offline oder online in der EU verkauft werden, sicher sind. Eine zentrale Neuerung ist die Verpflichtung, dass für jedes Produkt ein Wirtschaftsakteur innerhalb der EU verantwortlich sein muss, um die Produktsicherheit zu gewährleisten.

Diese Regelung betrifft auch direkt importierte Waren aus Drittländern, einschließlich des Vereinigten Königreichs, das seit dem Brexit nicht mehr Teil der EU ist.

Auswirkungen auf britische Händler

Viele Händler im Vereinigten Königreich sind von den neuen Regeln überrascht worden. Laut einem Bericht des Journalisten Chris Dawson von ChannelX haben zahlreiche britische Händler keine geeigneten Vorkehrungen getroffen, um die Anforderungen zu erfüllen. Dies betrifft selbst größere Anbieter auf Online-Marktplätzen, die nun den Handel mit EU-Kunden eingestellt haben.

Dawson kritisiert die britische Regierung, die seiner Meinung nach die Folgen der Verordnung unterschätzt hat. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, die aufgrund der zusätzlichen Bürokratie und Kosten den Handel mit der EU nicht mehr aufrechterhalten können.

Vorteile der neuen Verordnung für EU-Bürger

Die EU-Kommission hebt hervor, dass die neue Verordnung den Verbraucherschutz verbessert. Bürgerinnen und Bürger der EU können Sicherheitsprobleme künftig einfacher melden und haben ein erweitertes Recht auf Abhilfe bei unsicheren Produkten. Diese Maßnahmen werden von Branchenverbänden wie Ecommerce Europe positiv bewertet, da sie das Vertrauen der Verbraucher in den Online-Handel stärken sollen.

Herausforderung für britische Händler

Die neue EU-Produktsicherheitsverordnung stellt eine erhebliche Herausforderung für britische Händler dar. Während die Maßnahmen den Verbraucherschutz in der EU stärken, haben sie für Unternehmen außerhalb der Union weitreichende Folgen. Für viele britische Händler bedeutet dies, dass sie den Handel mit EU-Kunden aufgeben müssen – ein weiterer Rückschlag in den wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Brexit.

Frank