Privatausgaben in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Ein Vergleich der Entwicklungen im dritten Quartal 2024

Die Privatausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs (FMCG) und technische Gebrauchsgüter (Tech & Durables) zeigen laut NIQ Retail Spend Barometer im dritten Quartal 2024 in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedliche Trends. Ein Blick auf die Zahlen offenbart, wie sich die Märkte in den drei Ländern entwickelt haben.

Privatausgaben in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Ein Vergleich der Entwicklungen im dritten Quartal 2024
Privatausgaben in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Ein Vergleich der Entwicklungen im dritten Quartal 2024. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Deutschland: Leichte Zuwächse und Rückgänge

In Deutschland stiegen die Privatausgaben für FMCG und Tech & Durables um 2,7 Prozent. Besonders im FMCG-Bereich gab es ein solides Wachstum, das sich auf alle Kategorien erstreckte. Zu den größten Treibern zählten Tabakwaren (+4,1 Prozent) und Getränke (+4,5 Prozent), wobei die Wachstumsimpulse bei Tabakwaren ausschließlich preisbedingt waren.

Im Gegensatz dazu zeigte der Markt für technische Gebrauchsgüter einen leichten Rückgang (-1,3 Prozent). Besonders technische Konsumgüter wie PCs und Tablets litten unter einem Nachfragerückgang, da viele Verbraucher ihre Geräte während der Pandemie erneuert hatten und kein Ersatzbedarf besteht.

Österreich: Starke Dynamik im Einzelhandel

Der österreichische Einzelhandel verzeichnete bei den Privatausgaben mit einem Wachstum von 4,4 Prozent im dritten Quartal die stärkste Dynamik der drei Länder. Besonders hervorzuheben ist der FMCG-Bereich, in dem Home Care-Produkte wie Geschirrspülreiniger (+11,6 Prozent) und Universalwaschmittel (+5,6 Prozent) sowie Personal Care-Produkte wie Deodorants (+11,4 Prozent) und Zahncreme (+10,5 Prozent) hohe Zuwächse verzeichneten.

Auch im T&D-Bereich zeigte sich nach längerer Schwächephase ein deutliches Plus. Heimwerkerbedarf (+8,1 Prozent) und Haushaltsgeräte (+5 Prozent) waren hier die Wachstumstreiber. Verbraucher setzten verstärkt auf innovative und smarte Produkte, was sich beispielsweise in einem Umsatzplus bei Premium-Hairstylinggeräten (+9 Prozent) widerspiegelte.

Schweiz: Stabilität bei FMCG, Rückgang bei Tech & Durables

In der Schweiz blieb der Gesamtmarkt mit einem minimalen Wachstum von 0,1 Prozent nahezu stabil. Im FMCG-Bereich führten leichte Preissteigerungen zu einem Umsatzwachstum von 0,8 Prozent, wobei keine signifikanten Mengensteigerungen verzeichnet wurden. Die Entwicklung spiegelt somit vor allem die Inflationsrate wider.

Der Tech & Durables-Markt verzeichnete einen Rückgang um 2,1 Prozent, wobei insbesondere DIY- und Heimwerkerbedarf (-5,9 Prozent) sowie technische Konsumgüter (-4,8 Prozent) nachgaben. Einzig Haushaltsgeräte konnten mit einem leichten Wachstum von 0,3 Prozent positiv abschließen.

Drei Länder, unterschiedliche Dynamiken

    • Deutschland: Stabilität im FMCG-Bereich, aber ein Abwärtstrend bei technischen Gebrauchsgütern.
    • Österreich: Kräftiges Wachstum in beiden Segmenten, getragen von einem Innovations- und Qualitätsbewusstsein.
    • Schweiz: Kaum Bewegung im FMCG-Markt, Rückgänge bei Tech & Durables.

Zusammenfassung der Ergebnisse im dritten Quartal 2024

Kategorie Deutschland Österreich Schweiz
Gesamtwachstum Privatausgaben +2,7 % +4,4 % +0,1 %
FMCG-Wachstum Starkes Wachstum in allen Kategorien; Top-Treiber: Tabakwaren (+4,1 %), Getränke (+4,5 %) Wachstum in fast allen Kategorien; Top-Treiber: Home Care (z. B. Geschirrspülreiniger: +11,6 %), Personal Care (z. B. Deodorants: +11,4 %) Wachstum +0,8 % (getrieben durch Preiserhöhungen)
Tech & Durables Rückgang (-1,3 %); besonders betroffen: technische Konsumgüter (-4,8 %) Wachstum nach längerer Schwäche; Top-Treiber: Heimwerkerbedarf (+8,1 %), Haushaltsgeräte (+5 %) Rückgang (-2,1 %); besonders betroffen: DIY und Heimwerkerbedarf (-5,9 %)
Besondere Trends Keine Ersatzkäufe bei Computern und Zubehör (Pandemie-Effekt) Smarte und innovative Produkte mit Premium-Features treiben die Nachfrage Preissteigerungen beeinflussen die FMCG-Umsätze; keine Mengensteigerung
Besondere Schwächen Rückläufige Nachfrage bei Mobile Computing und Tablets Kaum Schwächen; breites Wachstum Schwacher Markt für technische Konsumgüter und DIY-Produkte

Die Daten zeigen, dass die Entwicklungen der Privatausgaben von landesspezifischen Vorlieben, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Preissensitivität geprägt sind. Österreich hebt sich durch eine bemerkenswerte Wachstumsdynamik ab, während die Schweiz eher von Stabilität gekennzeichnet ist. Deutschland liegt mit einer gemischten Entwicklung dazwischen.

Frank