Schweizer Detailhandel 2024: Einfluss von Wetter und Gesundheitstrends auf Konsumverhalten

Der Schweizer Detailhandel hat im dritten Quartal 2024 eine spannende Entwicklung durchlaufen. Basierend auf aktuellen Daten des NIQ Retail Spend Barometers zeigt sich, wie makroökonomische Faktoren wie Inflation und Wetter sowie Mikrotrends wie ein gesunder Lebensstil das Kaufverhalten beeinflussen. Die Umsätze im FMCG- und Tech-&-Durables-Segment bleiben stabil, während spezifische Produktkategorien unterschiedliche Dynamiken zeigen.

Wie Wetter und Gesundheitstrends das Konsumverhalten in der Schweiz prägen
Wie Wetter und Gesundheitstrends das Konsumverhalten in der Schweiz prägen. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Entwicklungen im Schweizer FMCG-Markt

Leichtes Wachstum trotz gedämpfter Konsumentenstimmung

Die Konsumentenstimmung in der Schweiz erholt sich langsam, bleibt aber unter dem Durchschnitt. Mit einer Teuerungsrate von unter 1 % und günstiger werdenden Preisen für Lebensmittel und Getränke stiegen die Ausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs um 0,8 %. Diese Entwicklung wurde vor allem durch moderate Preissteigerungen getrieben, nicht durch höhere Absatzmengen.

Getränke: Alkohol verliert, Schokolade profitiert

Das kühle Wetter im dritten Quartal führte zu einem Rückgang der Umsätze bei alkoholischen Getränken (-4,3 %) und alkoholfreien Getränken (-1,8 %). Outdoor-Aktivitäten, die oft mit dem Konsum dieser Produkte einhergehen, fielen witterungsbedingt aus. Gleichzeitig stieg der Konsum von Schokolade um 5 %, während salzige Snacks stabil blieben.

Frische Lebensmittel und Vorratshaltung im Fokus

Frische Lebensmittel verzeichneten ein Umsatzwachstum von 1,6 %. Besonders stark entwickelten sich Grundnahrungsmittel und haltbare Convenience-Produkte mit einem Plus von 4,6 %. Empfehlungen zur Vorratshaltung könnten diese Nachfrage auch im vierten Quartal weiter antreiben.

Rückgang bei technischen Konsumgütern

Marktveränderungen und Wettereinflüsse

Der Bereich Tech und Durables verzeichnete einen Umsatzrückgang von 2,1 %. Besonders stark betroffen waren Heimwerkerbedarf (-5,9 %) und technische Konsumgüter (-4,8 %). Kategorien wie Gartenmöbel und -bewässerung litten unter dem schlechten Wetter.

Lichtblicke: Kleine Haushaltsgeräte und Sportartikel

Haushaltskleingeräte mit innovativen Features, etwa elektrische Zahnbürsten und Fritteusen, zeigten gegen den Trend ein positives Wachstum. Auch der Sportbereich legte mit 1,7 % zu – Produkte wie Fahrräder, Hanteln und Sportschuhe profitieren vom anhaltenden Gesundheitstrend.

Mode: Herbstbeginn stärkt Umsätze

Der frühe Herbstbeginn führte zu einem Umsatzwachstum von 3,5 % bei Modeartikeln. Die Verluste aus dem Sommer (-5,6 %) konnten dadurch jedoch nicht vollständig kompensiert werden.

Erfolgsstrategien für Händler und Hersteller

Die Daten verdeutlichen, dass Händler und Hersteller flexible Strategien benötigen, um auf äußere Einflüsse wie Wetter und Inflation zu reagieren. Mikrotrends wie der Wunsch nach einem gesunden Lebensstil und innovativen Produkten bieten Wachstumschancen.

„Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Händler stabile Trends erkennen und nutzen. Transparenz über lokale Marktentwicklungen ist dabei der Schlüssel“, so Oliver Schmitz, Head of Retail DACH bei NIQ/GfK.

Frank