GameStop schließt alle Filialen in Deutschland bis Januar 2025
Der US-amerikanische Videospiele-Händler GameStop wird laut Games Wirtschaft Anfang 2025 alle seine Filialen in Deutschland schließen. Rund 500 Beschäftigte sind von der Entscheidung betroffen, die einen weiteren Rückschlag für den stationären Einzelhandel bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
Ein schleichender Rückzug aus Deutschland
Von ehemals 200 Standorten sind in Deutschland zuletzt noch knapp 70 Filialen geblieben. Bereits im Weihnachtsgeschäft 2024 zeichnet sich der endgültige Ausverkauf ab: Viele Filialen haben den Verkauf von Gutscheinen gestoppt, und Vorbestellungen werden nicht mehr entgegengenommen. Auch der Pop-Up-Store in Berlin dürfte nach den Feiertagen nicht mehr zurückkehren.
Nach Informationen aus Branchenkreisen sollen die deutschen Standorte bis zum 31. Januar 2025 geschlossen werden. Eine offizielle Bestätigung seitens der GameStop Deutschland GmbH oder der Konzernzentrale in den USA liegt bislang nicht vor. Mitarbeiter wurden jedoch offenbar bereits informiert und kommunizieren die Entscheidung aktiv an Kunden.
Ursachen der GameStop-Krise
Hauptursächlich für die Krise des einst erfolgreichen Händlers ist der anhaltende Trend hin zum digitalen Vertrieb von Videospielen. Immer mehr Konsumenten kaufen Spiele, Software und Zubehör über Online-Plattformen und digitale Stores, was die Umsätze im stationären Handel stark belastet. Auch der Handel mit Gebrauchtware – lange Zeit ein wichtiger Umsatzträger für GameStop – ist rückläufig.
Im Geschäftsjahr 2022/23 setzte die deutsche Tochtergesellschaft rund 140 Millionen Euro um, erzielte dabei jedoch nur einen Gewinn von 2,8 Millionen Euro. Zuvor schrieb das Unternehmen – auch bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – rote Zahlen.
Internationale Restrukturierung schreitet voran
Die Schließung der deutschen Filialen ist Teil eines globalen Restrukturierungsplans. Weltweit betreibt GameStop noch rund 4.000 Geschäfte. In Europa zieht sich das Unternehmen zunehmend zurück: Die Filialen in der Schweiz wurden bereits 2022 an den italienischen Händler Cidiverte verkauft, der sie in Gamelife-Stores umwandelte. In dieser Woche wurde bekannt, dass auch die deutschen, französischen und italienischen Filialen an Cidiverte verkauft wurden. Die Umwandlung in Gamelife-Stores ist bereits in Planung.
Auswirkungen auf Beschäftigte und den Einzelhandel
Von der Schließung sind in Deutschland 500 Arbeitsplätze betroffen. Besonders betroffen sind mittelgroße Städte, in denen GameStop oft mehrere Filialen betrieb. Für den stationären Einzelhandel ist dies ein weiterer Rückschlag in einer Zeit, in der viele Kunden den Weg ins Internet wählen. Die Schließungen markieren das Ende einer Ära für Videospiel-Fans, die GameStop lange Zeit als Anlaufstelle für Konsolen, Spiele und Zubehör nutzten.
- Delivery Hero-Tochter Glovo Spanien muss zu Angestelltenmodell für Fahrer wechseln und erwartet Mehrkosten von 100 Millionen Euro - 2. Dezember 2024
- Positive Verbraucherstimmung im Dezember: Hoffnungsschimmer für das Weihnachtsgeschäft - 2. Dezember 2024
- Geschäftsklima im November im Einzelhandel vor Weihnachten leicht verbessert - 2. Dezember 2024