Produktsicherheit auf Online-Marktplätzen: Verbraucher fordern strengere Vorgaben

Eine repräsentative Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass die Mehrheit der Verbraucher in Deutschland sichere Produkte auf Online-Marktplätzen erwartet. 93 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Produkte auf Plattformen wie Amazon, ebay oder Temu den gesetzlichen Vorgaben der EU entsprechen. Ebenso viele fordern, dass Plattformbetreiber sicherstellen, dass ausschließlich sichere Produkte angeboten werden.

Produktsicherheit auf Online-Marktplätzen: Verbraucher fordern strengere Vorgaben
Produktsicherheit auf Online-Marktplätzen: Verbraucher fordern strengere Vorgaben. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Auch die Haftung der Plattformbetreiber wird klar eingefordert: 91 Prozent der Verbraucher erwarten, dass Betreiber haften, wenn Probleme mit einem Händler nicht gelöst werden können.

Vertrauen in Online-Marktplätze oft unberechtigt

Der vzbv weist darauf hin, dass das Vertrauen in große Online-Plattformen nicht immer gerechtfertigt ist. Besonders bei Bestellungen von Händlern außerhalb der EU gibt es regelmäßig Probleme mit Produktsicherheitsstandards und Verbraucherrechten.

„Betreiber von Online-Marktplätzen verdienen an den Umsätzen auf ihren Plattformen und müssen deshalb auch Verantwortung übernehmen. Sie müssen sicherstellen, dass Verbraucher besser vor unsicheren Produkten geschützt werden“, betont Jutta Gurkmann, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim vzbv.

Wichtige Anforderungen der Verbraucher

Neben Produktsicherheit legen Verbraucher großen Wert auf Transparenz:

    • 79 Prozent der Befragten gaben an, dass sie es wichtig finden, auf den ersten Blick erkennen zu können, wohin eine Ware bei einem Widerruf zurückgeschickt werden kann.
    • Ebenfalls entscheidend ist, aus welchem Land die Ware versendet wird und wer der Verkäufer ist.

Die Umfrage verdeutlicht, dass Verbraucher nicht nur sichere Produkte, sondern auch klare Informationen über Händler und Rücksendeoptionen erwarten.

vzbv fordert mehr Verantwortung für Plattformbetreiber

Der vzbv fordert, dass Betreiber von Online-Marktplätzen stärker in die Pflicht genommen werden. Plattformen sollten überprüfen, ob Produkte den Sicherheitsstandards entsprechen, bevor sie angeboten werden. Zudem sollten gefährliche Produkte nicht auf den Markt gelangen.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Haftung: Wenn Plattformbetreiber ihrer Verantwortung nicht nachkommen, sollten sie für Schäden haften, die durch unsichere Produkte entstehen.

Hintergrund der Umfrage

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Telefonumfrage des Instituts forsa im Auftrag des vzbv. Befragt wurden 1.001 Internetnutzer ab 18 Jahren zwischen dem 22. und 26. August 2024. Die statistische Fehlertoleranz beträgt maximal ± 3 Prozentpunkte.

Die hohe Erwartungshaltung der Verbraucher an Produktsicherheit und Transparenz auf Online-Marktplätzen ist klar. Der vzbv sieht die Plattformbetreiber in der Verantwortung, striktere Kontrollen durchzuführen und bei Verstößen zu haften. Strengere Vorgaben könnten dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher in den Online-Handel langfristig zu stärken.

Frank