Konsumklima in Deutschland: Trübe Aussichten für Dezember

Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im Dezember 2024 in einem pessimistischen Licht. Der GfK Konsumklimaindex, der die Konsumlaune der Bevölkerung abbildet, fiel im Vergleich zum Vormonat um 4,9 Punkte auf -23,3 Punkte. Damit bewegt sich der Wert auf einem ähnlichen Niveau wie Ende 2023. Besonders bemerkenswert ist, dass die Einkommenserwartung der Verbraucher spürbar gesunken ist, was zu einer insgesamt schwächeren Konsumneigung führt.

Konsumklima in Deutschland: Trübe Aussichten für Dezember
Konsumklima in Deutschland: Trübe Aussichten für Dezember. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Ursachen für die Verschlechterung

Gesunkene Einkommenserwartungen

Die Einkommenserwartungen der Deutschen fielen im November um 17,2 Punkte auf -3,5 Zähler und erreichten damit den niedrigsten Stand seit Februar 2024. Die Gründe dafür liegen in gestiegenen Rezessionssorgen, einer anhaltend hohen Sparneigung sowie Unsicherheiten über die zukünftige Einkommenssituation. Dazu tragen auch steigende Insolvenzzahlen und Meldungen über Stellenabbau bei.

Rückläufige Anschaffungsneigung

Die Anschaffungsneigung verzeichnete leichte Verluste und steht nun bei -6 Punkten. Dieser Rückgang zeigt, dass die Verbraucher zunehmend zurückhaltender werden, wenn es um größere Investitionen geht. Obwohl der Wert im Vergleich zum Vorjahr noch 9 Punkte höher liegt, befindet er sich auf einem historisch niedrigen Niveau, das mit den Lockdown-Zeiten der Pandemie vergleichbar ist.

Konsumklima in Deutschland: Trübe Aussichten für Dezember
Konsumklima in Deutschland: Trübe Aussichten für Dezember. ©GfK

Steigende Sparneigung

Ein weiterer Faktor, der die Verbraucherstimmung belastet, ist die zunehmende Sparneigung. Diese legte um 4,7 Punkte zu und deutet darauf hin, dass die Konsumenten angesichts unsicherer wirtschaftlicher Perspektiven vorsichtiger mit ihren finanziellen Mitteln umgehen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Pessimistische Konjunkturaussichten

Die Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage bleibt düster. Der Konjunkturindikator sank auf -3,6 Punkte, was den vierten Rückgang in Folge markiert. Wirtschaftsexperten und die Bundesregierung haben ihre Wachstumsprognosen für das Jahr 2024 auf nahezu null revidiert, während für 2025 nur ein geringes Plus von 0,4 % beim Bruttoinlandsprodukt erwartet wird.

Arbeitsplatzunsicherheit und Insolvenzen

Die Sorge um den Arbeitsplatz nimmt zu, was sich negativ auf das Konsumverhalten auswirkt. Meldungen über Stellenabbau und Produktionsverlagerungen ins Ausland tragen ebenso wie die wachsende Zahl an Insolvenzen zur Verunsicherung bei.

Weiterhin angespannte Lage

Das Konsumklima in Deutschland bleibt weiterhin angespannt. Trotz einer kurzfristigen Erholung im Sommer 2024 zeigt sich, dass wirtschaftliche Unsicherheiten und persönliche Zukunftssorgen die Kauflaune der Verbraucher stark beeinträchtigen. Die Situation erfordert nicht nur wirtschaftspolitische Maßnahmen, sondern auch eine stärkere Unterstützung von Unternehmen und Verbrauchern, um das Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft wiederherzustellen.

Frank