Fakeshops im Internet: Wie Verbraucher Betrug erkennen und sich schützen können

Immer mehr Verbraucher fallen auf sogenannte Fakeshops herein – täuschend echt gestaltete Webseiten, die betrügerische Absichten verfolgen. Laut einer repräsentativen Umfrage der Initiative Sicher Handeln (ISH) haben bereits 38 % der Internetnutzer in Deutschland mindestens einmal bei einem Fakeshop bestellt, darauf weist kleinanzeigen.de hin. Die Folgen sind meist ernüchternd: Die Ware bleibt aus, das Geld ist weg. Der finanzielle Schaden belief sich allein im letzten Jahr auf über 94 Millionen Euro.

Fakeshops im Internet: Wie Verbraucher Betrug erkennen und sich schützen können
Fakeshops im Internet: Wie Verbraucher Betrug erkennen und sich schützen können. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Warum Fakeshops so gefährlich sind

Fakeshops sind oft schwer zu erkennen, da sie professionell gestaltet sind und mit verlockenden Angeboten locken. Besonders beliebt sind:

  • Schuhe und Kleidung zu extrem günstigen Preisen
  • Tickets für ausverkaufte Events
  • Elektronikartikel wie Smartphones

Trotz des Wissens über gefälschte Onlineshops passt die Mehrheit der Käufer ihr Verhalten nur unzureichend an. Nur 30 % der Befragten kaufen ausschließlich bei bekannten Shops, und nur jeder Vierte überprüft die Seriosität eines Onlineshops vor dem Kauf.

So funktionieren Fakeshops

Diese Onlineshops unterscheiden sich von anderen Betrugsformen wie Phishing oder Identitätsdiebstahl dadurch, dass die Kriminellen hierfür neue Webseiten mit eigenen Domains erstellen. Diese täuschend echten Plattformen wirken oft seriös, erfüllen jedoch nicht die gesetzlichen Vorgaben für Onlinehändler.

Typische Merkmale von Fakeshops sind:

    • Fehlende oder unvollständige rechtliche Angaben wie Impressum, AGB oder Widerrufsbelehrung
    • Verlockend niedrige Preise, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein
    • Einschränkungen auf unsichere Zahlungsmethoden wie Vorkasse
    • Kryptische Domain-Namen oder unglaubwürdige Gütesiegel

Die Betreiber von Fakeshops agieren oft aus dem Ausland und nutzen gestohlene oder gefälschte Daten. Häufig werden automatisierte Werbeanzeigen auf bekannten Plattformen geschaltet, um potenzielle Opfer gezielt anzusprechen.

Schutzmaßnahmen für Verbraucher

Verbraucher können sich mit der richtigen Vorsicht und Hilfsmitteln schützen. Die Verbraucherzentrale bietet beispielsweise mit dem Fakeshop-Finder ein nützliches Tool an, um die Seriosität von Onlineshops zu überprüfen. Dieses Tool erkennt bereits registrierte und nicht seriöse Onlineshops und überprüft neue Domains auf typische Betrugsmerkmale.

Dennoch bleibt ein Restrisiko, da die Fälschungen immer besser werden. Deshalb sollten Käufer vor allem auf sichere Zahlungsmethoden setzen, die einen Käuferschutz bieten, wie z. B. PayPal oder Kauf auf Rechnung.

Tipps für sicheres Onlineshopping

  • SHS-Regel anwenden: Stoppen, Hinterfragen, Schützen – wenn ein Angebot zu gut scheint, um wahr zu sein, sollte man skeptisch werden.
  • Sichere Zahlungsarten wählen: Niemals per Vorkasse zahlen, besonders nicht an unbekannte Verkäufer.
  • Auf rechtliche Hinweise achten: Fehlen Impressum, AGB oder eine Widerrufsbelehrung, ist Vorsicht geboten.
  • Fakeshop-Finder nutzen: Unsichere Websites können damit vorab geprüft werden.
  • Im Betrugsfall handeln: Verbraucher sollten bei Verdacht auf einen Fakeshop umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten.

Wachsamkeit ist entscheidend

Gefälschte Onlineshops sind ein ernstzunehmendes Risiko für Verbraucher. Obwohl viele sich des Problems bewusst sind, mangelt es oft an konsequenter Vorsicht. Mit einfachen Maßnahmen wie der SHS-Regel, sicheren Bezahlmethoden und der Nutzung von Schutztools können Käufer jedoch effektiv gegen Betrug vorgehen.

Weitere Informationen zur Initiative Sicher Handeln und Tipps zum Schutz vor Online-Betrug finden sich auf www.stark-gegen-betrug.de.

Frank