Black Friday Studie: Wie sich Traffic und Nutzerverhalten im E-Commerce verändern
Der Black Friday hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Ereignisse im E-Commerce entwickelt. In deutschen Online-Shops steigt der Traffic an diesem Tag im Durchschnitt um beeindruckende 84% im Vergleich zu einem normalen Tag. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg bei Desktop-Usern, der mit 97% sogar noch höher ausfällt als bei mobilen Nutzern, deren Traffic um 77% zunimmt. In einer aktuellen Analyse von uptain wurden Traffic und Nutzerverhalten im E-Commerce am Black Friday untersucht.
Inhaltsverzeichnis
Die enormen Besucherzahlen zeigen, wie stark der Black Friday inzwischen in Deutschland etabliert ist. Die Rabatte und Sonderaktionen ziehen Konsumenten in großer Zahl in die Online-Shops, die an diesem Tag oft mit einer deutlich gesteigerten Serverauslastung umgehen müssen.
Branchen mit dem höchsten Traffic-Zuwachs
Nicht alle Branchen profitieren gleichermaßen von der erhöhten Aufmerksamkeit am Black Friday. Besonders große Zuwächse verzeichnen Sportartikel, Spielwaren und Kfz-Zubehör. Sportartikel-Shops können mit einem durchschnittlichen Besucherzuwachs von bis zu 183% rechnen, während auch Spielwaren- und Zubehörshops stark profitieren.
Daneben sind auch Branchen wie Haushaltselektronik, Alkoholfachhandel, Verbrauchsgüter sowie Mode und Bekleidung Gewinner des Black Fridays. Diese Kategorien zeichnen sich ohnehin durch hohe Besucherzahlen aus, die am Black Friday jedoch noch weiter gesteigert werden.
Deutlich höhere Conversion Rate am Black Friday
Die steigenden Besucherzahlen am Black Friday wirken sich auch positiv auf die Conversion Rate aus. Während die durchschnittliche Conversion Rate im Jahresverlauf bei etwa 2,27% liegt, steigt sie an diesem besonderen Tag auf 3,88%.
Dieser signifikante Anstieg zeigt, dass Konsumenten nicht nur die Online-Shops besuchen, sondern auch tatsächlich häufiger Käufe abschließen. Die verlockenden Rabatte und zeitlich begrenzten Angebote tragen dazu bei, dass die Kaufbereitschaft deutlich höher ist als an anderen Tagen.
Konsumenten geben mehr Geld aus
Nicht nur die Zahl der Käufe, sondern auch der durchschnittliche Bestellwert steigt am Black Friday erheblich. Während dieser an normalen Tagen durchschnittlich bei 101,40 Euro liegt, erhöht er sich am Black Friday auf 128,50 Euro – ein Plus von 26,73%.
Dieses Verhalten zeigt, dass Konsumenten bereit sind, mehr Geld für Produkte auszugeben, sei es durch den Kauf von höherwertigen Artikeln oder durch größere Warenkörbe. Für Händler bedeutet diese Entwicklung eine einmalige Gelegenheit, den Umsatz deutlich zu steigern.
Sitzungsdauer steigt: Konsumenten auf intensiver Schnäppchenjagd
Am Black Friday verbringen Konsumenten durchschnittlich mehr Zeit in den Online-Shops als an gewöhnlichen Tagen. Die Sitzungsdauer steigt im Median um 8,77%.
Dieser Anstieg deutet darauf hin, dass Konsumenten intensiver nach den besten Angeboten suchen und Produkte vergleichen. Oftmals werden mehrere Tabs geöffnet, um die Preise verschiedener Anbieter direkt gegenüberzustellen. Das gesteigerte Interesse zeigt, wie wichtig es für Händler ist, ihre Angebote klar und gut sichtbar zu präsentieren, um potenzielle Kunden möglichst früh zu überzeugen.
Abbruchverhalten: Entscheidungsangst durch Überangebot
Ein interessantes Phänomen am Black Friday ist das veränderte Abbruchverhalten der Konsumenten. Häufiger als an normalen Tagen verlassen Nutzer einen Online-Shop durch das Schließen des Tabs oder Fensters, anstatt die Zurück-Taste zu nutzen.
Dieses Verhalten deutet darauf hin, dass viele Konsumenten gleichzeitig mehrere Shops vergleichen, um das beste Angebot zu finden. Die sogenannte „Fear of Better Options“ (FOBO) führt dazu, dass sich Käufer oft nicht sofort entscheiden und lieber weiter recherchieren. Für Händler ist es daher wichtig, Vertrauen aufzubauen – beispielsweise durch Preisgarantien oder zusätzliche Rabatte, um die Kaufentscheidung zu erleichtern.
Black Week: Umsatzpotenzial vor dem Black Friday
Der Black Friday ist längst nicht mehr ein isoliertes Event. Viele Händler starten ihre Rabattaktionen bereits zu Beginn der Woche, wodurch sich der Traffic von Montag bis Donnerstag um bis zu 20% erhöht.
Die Conversion Rate bleibt in den Tagen vor dem Black Friday jedoch nahe dem Jahresdurchschnitt, was darauf hinweist, dass viele Konsumenten zunächst Angebote prüfen und abwarten. Erst am Freitag selbst steigt die Kaufbereitschaft deutlich an. Dies zeigt, dass der Black Friday weiterhin der entscheidende Tag für Umsatzsteigerungen bleibt, während die sogenannte Black Week zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Expertenmeinung: Wie Online-Shops auf das Verhalten reagieren können
Laut Julian Craemer, CEO von uptain, bringt der Black Friday nicht nur hohe Umsätze, sondern auch Herausforderungen für Händler mit sich. Die Vielzahl an Rabatten und Angeboten kann Konsumenten überfordern, was zu Entscheidungsstress führt.
Craemer empfiehlt, auf Strategien wie Preisgarantien oder exklusive Services zu setzen, um das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen. Auch gezielte Rabattaktionen, die zögerliche Käufer ansprechen, können dazu beitragen, die Conversion Rate weiter zu steigern.
Der Black Friday bietet Online-Shops eine einzigartige Gelegenheit, durch höheren Traffic, gesteigerte Conversion Rates und größere Warenkörbe enorme Umsätze zu erzielen. Gleichzeitig zeigt das veränderte Nutzerverhalten, dass viele Konsumenten intensiver vergleichen und oft unsicher sind, ob sie das beste Angebot gefunden haben.
Für Händler liegt hierin eine Chance: Mit klar kommunizierten Preisvorteilen, Garantieversprechen und Zusatzservices können sie zögernde Kunden überzeugen und ihre Position im Wettbewerb stärken. Der Black Friday bleibt damit nicht nur ein Umsatztreiber, sondern auch ein Tag, an dem strategisches Vorgehen über den Erfolg entscheidet.
- Wero: Die europäische Antwort auf PayPal ist in Deutschland, Frankreich und Belgien gestartet - 27. November 2024
- Weihnachten 2024: Pre-Loved-Geschenke im Trend – Nachhaltig und hochwertig - 27. November 2024
- Mollie und PayPal: Gemeinsam für einfache und sichere Marktplatz-Zahlungen - 27. November 2024