Mobiles Bezahlen in Deutschland: Smartphone und Smartwatch auf dem Vormarsch
Die aktuelle Visa-Studie zeigt: Mobiles Bezahlen mit Smartphone oder Smartwatch gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Das Zahlungssystem wird immer beliebter, und immer mehr Verbraucher speichern ihre Kartendaten digital. Gleichzeitig hat die wirtschaftliche Lage Einfluss auf das Kaufverhalten vieler Menschen, und Social Media dient vermehrt als Inspirationsquelle für den Online-Einkauf.
Inhaltsverzeichnis
Mobile Zahlungen: Ein wachsender Trend
Fast ein Drittel (32 %) der deutschen Verbraucher nutzt mittlerweile mobile Geräte wie Smartphones und Smartwatches zur Zahlung im Geschäft. Das ist ein Zuwachs von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem die jüngeren Generationen bis 36 Jahre nutzen diese Möglichkeit, mit einem Anteil von 45 %. Für 18 % der Befragten ist das Smartphone sogar das bevorzugte Zahlungsmittel.
Seit 2019 hat sich der Anteil der Nutzer mobiler Endgeräte für Zahlungen von 6 % auf 32 % erhöht. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass immer mehr Menschen ihre Debitkarten in Bezahlapps speichern. Zwei Drittel (66 %) der Befragten haben bereits eine Karte in einer App hinterlegt.
Bargeld verliert an Bedeutung
Mit dem Wachstum digitaler Zahlungsmethoden verliert das klassische Portemonnaie zunehmend an Bedeutung. Mehr als die Hälfte (51 %) der Befragten würde das Smartphone dem Portemonnaie vorziehen, wenn sie das Haus verlassen. Bargeld wird von etwa der Hälfte der Menschen nur noch als Reserve verwendet und ist für ein Viertel das bevorzugte Zahlungsmittel.
Digitale Bezahlmöglichkeiten werden erwartet
Der Trend zum digitalen Bezahlen verändert auch die Erwartungen der Verbraucher an den Handel. Laut Studie wünschen sich 79 % der Befragten, dass sie überall mit ihrem bevorzugten Zahlungsmittel zahlen können. Ein Drittel (34 %) vermisst digitale Bezahlmöglichkeiten vor allem in kleineren Geschäften.
Wirtschaftliche Lage beeinflusst Ausgabeverhalten
Die wirtschaftliche Situation führt dazu, dass die Mehrheit (57 %) der Befragten ihre Ausgaben reduziert oder dies plant. Mehr als die Hälfte vergleicht Preise häufiger (55 %) und achtet verstärkt auf Angebote und Sparmöglichkeiten (48 %). Besonders beim Restaurantbesuch (42 %), bei Freizeitaktivitäten (31 %) und bei Reisen (30 %) wird gespart. Beim Kauf von Weihnachtsgeschenken plant jedoch nur ein Fünftel der Befragten Einsparungen.
Im Zuge der Sparmaßnahmen gewinnen chinesische Onlinemarktplätze an Beliebtheit, da sie besonders preiswerte Waren anbieten. Ein Viertel der Befragten hat bereits mindestens einmal bei einem dieser Anbieter bestellt, besonders die Altersgruppe der 36- bis 45-Jährigen (37 %).
Social Media als Kaufanreiz
Social Media wird zunehmend als Inspirationsquelle für Einkäufe genutzt. 34 % der Befragten gaben an, bereits ein Produkt gekauft zu haben, auf das sie über soziale Medien aufmerksam geworden sind. Bei den unter 36-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 55 %. Der Kauf findet jedoch nach wie vor primär über Online-Shops statt, nur 15 % haben direkt über eine Social-Media-Plattform eingekauft.
Smartphone wird bevorzugtes Gerät für den Online-Kauf
73 % der Befragten haben bereits über das Smartphone online eingekauft. Der Grund dafür liegt in der Bequemlichkeit: 84 % der Verbraucher schätzen die schnelle Verfügbarkeit und 38 % empfinden den Kauf über eine App als komfortabler. Knapp ein Drittel (33 %) empfindet die Zahlungsfreigabe per biometrischen Daten als einfacher. Entsprechend speichern viele ihre Kartendaten digital, sei es in Bezahlapps (66 %), Online-Shops (60 %) oder bei anderen Diensten wie Streaming (24 %) und Transportunternehmen (22 %).
Selbstbedienungskassen erfreuen sich wachsender Beliebtheit
Auch im Einzelhandel steigen die Ansprüche an die digitale Technik. Vier von fünf Personen haben bereits Selbstbedienungskassen genutzt, wobei die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen hier mit 95 % an der Spitze liegt. Es gibt jedoch Verbesserungspotenzial: 39 % wünschen sich, den gesamten Einkaufskorb auf einmal scannen zu können, und 21 % fänden eine einfachere Bedienung der Kassen hilfreich.
Zukünftige Entwicklungen: Digitaler Ausweis und virtuelle Anprobe
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass 57 % der Befragten davon ausgehen, dass Bargeld in fünf Jahren keine große Rolle mehr spielen wird. Zudem erwarten 38 %, dass digitale Ausweise zur Normalität werden und ein Drittel glaubt, dass eine virtuelle Anprobe von Kleidung zur gängigen Praxis wird.
Die Visa-Studie zeigt deutlich, dass digitales und mobiles Bezahlen in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Während sich das Kaufverhalten an die wirtschaftliche Lage anpasst, gewinnen digitale Zahlungsmöglichkeiten und Technologien an Relevanz im Alltag der Menschen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Handel, der sich zunehmend auf diese Bedürfnisse einstellen muss.
- Getty Images und Shutterstock fusionieren zu neuem Branchenriesen mit 3,4 Milliarden Euro Bewertung - 7. Januar 2025
- TikTok-Verbot in den USA 2025: Auswirkungen und Zukunftsperspektiven - 7. Januar 2025
- T Wholesale: Deutsche Telekom bündelt nationale und internationale Großhandelsaktivitäten - 7. Januar 2025