Cyber-Risiken beim Weihnachtseinkauf: Deutsche Verbraucher bevorzugen Rabatte gegenüber Cybersicherheit
Das Jahresende bringt mit Black Friday, Cyber Monday und dem Weihnachtsgeschäft zahlreiche Gelegenheiten für Schnäppchenjäger. Laut dem Norton Cyber Safety Insights Report (NCSIR) sind deutsche Verbraucher besonders aktiv auf der Suche nach Rabattcodes. 44 Prozent der Befragten verbringen zwischen zehn Minuten und einer Stunde, um Rabatte zu finden, und 19 Prozent der Frauen investieren sogar über eine Stunde in die Schnäppchenjagd. Dabei wird jedoch oft sorglos mit persönlichen Daten umgegangen, um Rabatte zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Sorgloser Umgang mit persönlichen Daten für Rabatte
Im Durchschnitt haben 59 Prozent der deutschen Konsumenten während der Weihnachtseinkäufe aktiv versucht, einen Rabattcode zu erhalten – sei es durch das Liken einer Social-Media-Seite, das Ausfüllen einer Umfrage oder das Anmelden zu einem Newsletter. Insbesondere jüngere Altersgruppen greifen dabei zu diesen Mitteln: So gaben 86 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an, auf diese Weise Rabatte zu erhalten, gefolgt von 78 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und 76 Prozent der 35- bis 44-Jährigen.
Hohe Bereitschaft zur Herausgabe persönlicher Daten
57 Prozent der Rabattjäger haben für Vergünstigungen bereits persönliche Daten preisgegeben. Am häufigsten wird die E-Mail-Adresse geteilt: 88 Prozent der Befragten sind dazu bereit. Zusätzlich geben 31 Prozent der Deutschen ihre Privatadresse und 27 Prozent ihre Telefonnummer an, um einen Rabattcode zu erhalten.
Cyber-Risiken: Malvertising und Adware
Gerade zur Weihnachtszeit steigt die Bedrohung durch sogenannte „Malvertising“-Angriffe erheblich. Im letzten Jahr stieg die Zahl dieser schadhaften Anzeigen um über 53 Prozent, während die Verbreitung von Adware im selben Zeitraum weltweit um 227 Prozent zunahm. Adware ist eine Schadsoftware, die häufig über Malvertising-Anzeigen verbreitet wird und gezielt Verbraucher anspricht, die auf der Suche nach Schnäppchen sind.
Die Illusion der Sicherheit beim Online-Shopping
Trotz dieser Risiken zeigen sich deutsche Konsumenten optimistisch: 79 Prozent der Befragten fühlen sich beim Online-Shopping in der Weihnachtszeit sicher. Laut den Experten von Norton ein gefährlicher Trugschluss, da die unachtsame Preisgabe von persönlichen Informationen ein erhebliches Sicherheitsrisiko birgt. Sarah Uhlfelder, VP of EMEA bei Norton, erklärt, dass persönliche Daten leicht in die falschen Hände geraten können. Die fehlende Datensicherheit vieler Unternehmen, die nicht immer die notwendigen technischen Schutzmaßnahmen bieten, erhöht zudem das Risiko für Datenschutzverletzungen.
Tipps zur sicheren Nutzung von Rabattangeboten
Um die persönliche Datensicherheit beim Weihnachtseinkauf zu gewährleisten, empfehlen Norton-Experten einige Vorsichtsmaßnahmen:
- Risiken abwägen: Ist der Rabatt es wert, persönliche Daten preiszugeben und die digitale Identität potenziell zu gefährden?
- Alternative E-Mail-Adresse verwenden: Verwenden Sie für Rabattaktionen eine E-Mail-Adresse, die nicht im täglichen Leben genutzt wird.
- Direkt beim Einzelhändler suchen: Rabattcodes und Werbeaktionen möglichst direkt bei den Händlern oder über deren offizielle Social-Media-Kanäle suchen.
Nutzer sollten immer genau prüfen, wem sie ihre Daten anvertrauen und im Zweifel auf Rabatte verzichten, um persönliche Informationen zu schützen.
Methodik der Studie
Die Daten basieren auf einer Online-Umfrage von Dynata im Auftrag von Gen, durchgeführt zwischen dem 2. und 11. September 2024 unter 1.000 erwachsenen Deutschen ab 18 Jahren. Die Daten wurden nach Alter, Geschlecht und Region gewichtet, um eine nationale Repräsentativität zu gewährleisten.
- Konsumklima in Deutschland: Trübe Aussichten für Dezember - 27. November 2024
- Börsengangs von Talabat: Delivery Hero SE erhöht Anteil von 15% auf 20% - 27. November 2024
- Wero: Die europäische Antwort auf PayPal ist in Deutschland, Frankreich und Belgien gestartet - 27. November 2024