Nach Insolvenz: Baby Sweets plant jetzt Sanierungsverfahren in Eigenregie

Der Online-Shop Baby Sweets, bekannt für sein Sortiment an Babykleidung, Accessoires und Zubehör, hat ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestartet. Der Betrieb des Unternehmens, das seinen Sitz in Leuna bei Halle (Saale) hat, läuft während des Verfahrens wie gewohnt weiter. Bestellungen werden weiterhin bearbeitet und geliefert, und Neukäufe im Shop sind ohne Einschränkungen möglich.

Nach Insolvenz: Baby Sweets plant Sanierungsverfahren in Eigenregie
Nach Insolvenz: Baby Sweets plant Sanierungsverfahren in Eigenregie. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Geschäftsführung prüft Sanierungsoptionen

Um die Zukunft von des Unternehmens zu sichern und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, arbeitet Gründer Tom Wachsmann mit Nico Kämpfert von der Unternehmensberatung Innovatis an einer umfassenden Neuausrichtung. Innvoatis bringt dabei ihre langjährige Erfahrung in der Transformation und Restrukturierung von Geschäftsmodellen in Sondersituationen ein. Gemeinsam wird die Geschäftsführung verschiedene Optionen zur nachhaltigen Sanierung und betriebswirtschaftlichen Neuausrichtung prüfen und umsetzen.

Löhne und Gehälter bis Ende November gesichert

Die finanzielle Absicherung der Mitarbeitenden ist während des Verfahrens bis Ende November durch das sogenannte Insolvenzgeld gewährleistet. Ab Dezember soll der laufende Geschäftsbetrieb von Baby Sweets wieder die Lohnzahlungen übernehmen. Die Mitarbeitenden unterstützen das Sanierungsvorhaben und wurden über alle notwendigen Schritte und Ziele der Eigenverwaltung informiert.

Gründe für die Sanierung: Wettbewerb und Kostensteigerungen

Steigende Wettbewerbsintensität, insbesondere aus dem asiatischen Raum, sowie Preis- und Kostensteigerungen aufgrund globaler geopolitischer Entwicklungen haben das Geschäftsmodell von Baby Sweets in den vergangenen Jahren belastet. Die Produktionskosten für Materialien, die in den Eigenmarken-Kollektionen von Baby Sweets zum Einsatz kommen, haben sich signifikant erhöht. Zugleich führt das veränderte Konsumverhalten dazu, dass weniger Babykleidung gekauft wird. Trotz stabiler Marktposition veranlassten diese externen Herausforderungen die Geschäftsführung zu einer umfassenden Restrukturierung, um Baby Sweets zukunftsfähig aufzustellen.

Investorensuche zur langfristigen Absicherung

Da bestehende Gesellschafter und Finanzierungspartner keine wirtschaftlich tragfähige Lösung finden konnten, wird im Zuge des Verfahrens ein neuer Investor gesucht. Dieser könnte entweder in das Unternehmen einsteigen oder Baby Sweets in eine Unternehmensgruppe integrieren. Erste Gespräche mit Interessenten haben bereits stattgefunden, und das Unternehmen plant, aktiv auf potenzielle Investoren zuzugehen.

Vorläufiger Sachwalter begleitet das Sanierungsverfahren

Rüdiger Bauch von der Kanzlei Schultze & Braun begleitet das Verfahren als vorläufiger Sachwalter. Er überwacht die Maßnahmen der Geschäftsführung und unterstützt die Sanierung. Schultze & Braun ist auf Insolvenzverwaltung und Beratung in Sanierungsfällen spezialisiert und bringt umfassende Erfahrung in die Begleitung von Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Situationen ein. Laut Bauch hat Baby Sweets gute Voraussetzungen, die Sanierung erfolgreich abzuschließen, da bereits einige notwendige Maßnahmen in die Wege geleitet wurden.

Baby Sweets: Sortimentsvielfalt und Fokus auf Qualität

Der Online-Shop Baby Sweets bietet seit 2016 Babykleidung, Accessoires und weitere Produkte für Kleinkinder an. Neben renommierten Marken verkauft Baby Sweets auch Kollektionen der hauseigenen Marke, die von firmeneigenen Designern entworfen und in Deutschland oder bei europäischen Herstellern gefertigt werden. Die Eigenmarke setzt auf hohe Produktqualität und sichere Materialien – Faktoren, die im Bereich Babybekleidung von großer Bedeutung sind.

Frank