Sättigung im Streaming-Markt? Klassisches Fernsehen erweist sich als starker Konkurrent
Im Jahr 2024 schauen weiterhin 81 Prozent der Deutschen überwiegend, also mehr als die Hälfte ihrer Sehdauer, lineares Fernsehen und nutzten nicht primär Streamingdienste. Vor drei Jahren lag der Anteil noch bei 83 Prozent und sinkt damit nur minimal (vgl. Abb. 1). Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt die 16. Ausgabe des Deloitte Media Consumer Survey, die die deutsche Konsumentenperspektive auf TV- und Videodienste untersucht.
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„Das klassische Fernsehen bleibt relevant und spielt seine Stärken gegenüber den Streaming-Diensten konsequent aus. Das Publikum schätzt besonders den Live-Charakter und dass man es einfach nebenbei laufen lassen kann, ohne sich Gedanken über den nächsten Programmpunkt machen zu müssen“, ordnet Sophie Pastowski, Medienexpertin und Director bei Deloitte, die Ergebnisse ein.
Streamingdienste – Nicht noch ein Abo
„Das enorme Wachstum, das die Video-on-Demand-Dienste in der Corona-Zeit erlebt haben, ist mittlerweile abgeebbt. Doch auch wenn in den Nutzerzahlen ein Plateau erreicht ist, schwächt das Interesse an den Inhalten keineswegs ab: Fast jeder Zweite streamt mehr als noch vor zwölf Monaten“, so Sophie Pastowski. „Der Wettbewerb um die Bildschirmzeit und Budgets des TV- und Videopublikums wird in Zukunft noch intensiver werden“, schätzt sie ein.
Dabei sein ist alles – aber um jeden Preis?
Ob Fußball, Formel 1 oder Tennis: Sehr beliebt beim TV-Publikum sind die Live-Übertragungen großer Sportevents. Dem Zuschauererfolg stehen allerdings auch enorme Investitionen gegenüber, denn der Erwerb von Übertragungsrechten ist hart umkämpft und entsprechend teuer. Umso wichtiger ist die Monetarisierbarkeit dieser Inhalte. Deutsche Mediennutzerinnen und -nutzer zeigen sich diesbezüglich offen. Sechs von zehn Befragten sind grundsätzlich bereit, für Live-Sport-Abonnements zu bezahlen (59%). Doch das nur in einem moderaten Preisrahmen: Weniger als 15 Prozent der Befragten würden insgesamt mehr als 30 Euro für Sport-Abos ausgeben.
KI-Skepsis überwiegt noch
Die TV- und Videolandschaft bietet vielseitige Einsatzfelder für Künstliche Intelligenz von KI-basierter Content-Suche über generierte Special Effects in der Filmproduktion bis zur Unterstützung in der Nachrichtenproduktion. Nach ihren Ansichten zu diesem Thema befragt, zeigen sich die Deutschen altersübergreifend eher KI-skeptisch (vgl. Abb. 3). Interessant ist in diesem Zusammenhang die Rückmeldung jugendlicher Mediennutzerinnen und -nutzern. Die befragten 14- bis 18-Jährigen würden die Verwendung von KI bei der Erstellung von Nachrichten eher akzeptieren (36 %) als bei der Filmproduktion (33 %).
„Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig es ist, die Medien- und Technologiekompetenzen der Nutzerinnen und Nutzer fortlaufend zu stärken. Medienunternehmen sollten zudem stets transparent über den Einsatz von KI informieren“, schließt Sophie Pastowski.
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