Cybersecurity-Ausgaben steigen im Q2 2024 auf 19,72 Milliarden Euro

Die Ausgaben für Cybersecurity stiegen im zweiten Quartal 2024 auf 19,72 Milliarden Euro, getrieben von größeren Deals und der Fokussierung der Anbieter auf den Verkauf von Plattformlösungen, so eine Analyse von Canalys. Trotz der genauen Prüfung der Budgets durch Kunden und der verlängerten Genehmigungszeiten aufgrund der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten wuchs der weltweite Markt für Cybersicherheitstechnologien im Jahresvergleich um 9,9 %. Politische Unruhen, die durch Wahlen weltweit verursacht wurden, beeinflussten besonders die Ausgaben im öffentlichen Sektor. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Cybersecurity eine Priorität für Unternehmen.

Cybersecurity-Ausgaben steigen im Q2 2024 auf 19,72 Milliarden Euro
Cybersecurity-Ausgaben steigen im Q2 2024 auf 19,72 Milliarden Euro. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Wachsende Marktanteile der führenden Anbieter

Die Top 12 der Cybersicherheitsanbieter profitierten am stärksten von den ersten Schritten der Kunden hin zu Plattformlösungen. Zusammen machten sie 53,2 % der Gesamtausgaben im Q2 2024 aus, ein Anstieg gegenüber 51,9 % im Vorjahr.

  • Palo Alto Networks verzeichnete ein Umsatzwachstum von 11,2 % und erhöhte seinen Marktanteil auf 9,7 %. Treiber waren die Nachfrage nach der Prisma Cloud, Cortex für Sicherheitsoperationen (SecOps), Netzwerksicherheitssoftware und SASE (Secure Access Service Edge).
  • Fortinet verbesserte sich ebenfalls mit einem Wachstum von 11,1 % und einem Marktanteil von 7,0 %. Seine strategische Ausrichtung auf SecOps und SASE erwies sich als erfolgreich.
  • Microsoft konnte mit einer Zunahme von 18,6 % seinen Marktanteil auf 6,1 % ausbauen. Die Plattform-Adoption durch die Aktivierung von E5-Lizenzen war ein Schlüsselfaktor.
  • Cisco, ohne die jüngst erworbene Firma Splunk, wuchs um 5,3 %, was den Abschluss der Splunk-Akquisition und eine Fokussierung auf die Plattformstrategie unterstreicht.
  • CrowdStrike erzielte mit 33,2 % das stärkste Wachstum und erhöhte seinen Marktanteil auf 4,5 %. Dies ist auf die verstärkte Nutzung der Falcon-Plattform zurückzuführen, obwohl der Vorfall vom 19. Juli künftige Ergebnisse belasten könnte.

Canalys Cybersecurity Market Pulse: Q2 2024

Anbieter Marktanteil Q2 2023 Marktanteil Q2 2024 Umsatz-wachstum
Palo Alto Networks 9.5% 9.7% 11.2%
Fortinet 6.9% 7.0% 11.1%
Microsoft 5.7% 6.1% 18.6%
Cisco 6.0% 5.8% 5.3%
CrowdStrike 3.7% 4.5% 33.2%
Okta 3.4% 3.6% 16.6%
Check Point 3.6% 3.5% 6.7%
Zscaler 2.5% 3.0% 31.3%
Symantec 2.9% 2.7% 3.2%
IBM 2.7% 2.5% 2.5%
Trellix 2.6% 2.4% 2.1%
Splunk 2.4% 2.4% 13.5%
Others 48.1%  46.8%     6.9%
Alle Anbieter 100% 100%    9.9%

Herausforderungen und Chancen für die Branche

Der Trend zur Plattformadoption verändert die Art und Weise, wie Kunden Cybersicherheitstechnologien entdecken und beschaffen, sowie wie sie über Dienstleistungen unterstützt werden. Obwohl Plattformlösungen die Komplexität für Kunden durch die Konsolidierung überflüssiger und veralteter Produkte reduzieren, birgt dies auch das Risiko einer Abhängigkeit von wenigen Anbietern. Daher ist ein ausgewogener Ansatz erforderlich, um die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen zu gewährleisten.

Rolle der Partner im Cybersecurity-Markt

Dienstleistungen im Bereich Cybersecurity spielen weiterhin eine entscheidende Rolle, da Kunden ihre Partner vermehrt um Beratung, Design, Beschaffung, Implementierung und Management ihrer Plattformstrategien bitten. Für jeden Euro, den Unternehmen dieses Jahr für Cybersicherheitstechnologien ausgeben, erwirtschaften Partner im Durchschnitt 1,90 Euro durch Dienstleistungen. Managed Security Services (MSS), einschließlich Managed Detection and Response (MDR), Incident Response und Sicherheitsbetriebszentren (SOC), stellen dabei den größten Anteil dieser Dienstleistungen dar. Die Ausgaben für Cybersicherheitsdienstleistungen werden 2024 voraussichtlich um 12,9 % auf 152,62 Milliarden Euro steigen.

Regionale Unterschiede im Wachstum

Alle Regionen verzeichneten im zweiten Quartal ein Wachstum, wobei sich die Wachstumsraten in Asien-Pazifik (+8,0 %) und EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) mit 9,8 % verbesserten. Nordamerika wuchs robust um 10,3 %, zeigte jedoch eine leichte Verlangsamung im Vergleich zum Vorquartal, bedingt durch Rezessionssorgen und steigende Arbeitslosenzahlen, die das wirtschaftliche Vertrauen beeinträchtigten. Die Region Lateinamerika verzeichnete mit 11,2 % das schnellste Wachstum.

Frank