Warum die Aktie von Facebook so schlecht gestartet ist

Umsatz- und Gewinnrückgang bei Facebook: Platzt die Blase schon vor dem Börsengang? – so titelten wir bereits am 25. April. Unser Fazit vor dem BVörsengang war “Man darf aber aus meiner Sicht berechtigte Zweifel haben, ob das Turbo-Wachstum ewig so weitergeht und ob es sich angemessen auszahlen wird.”

Nun scheint die Blase tatsächlich bereits kurz nach der Ausgabe der Aktien zu platzen.

Warum die Aktie von Facebook so schlecht gestartet ist

Zunächst war Anfang Mai die Preisspanne für die Aktienausgabe mit 28 bis 35 USD angegeben worden. Mitte Mai wurde die Spanne dann auf 34 bis 38 USD angehoben. Der Emissionspreis ist dann letztendlich auf 38 USD je Aktie festgelegt worden. Die Marktkapitalisierung von Facebook ist demnach 104 Mrd. USD.

Der Kurs ist am dritten Handelstag weiter um 8,9 Prozent auf 31 Dollar eingebrochen, somit verlor ein Anleger, der zum Ausgabepreis von 38 Dollar gekauft hatte, bis zum späten Dienstag 18 Prozent seines investierten Geldes. Damit liegt das Papier nun in der zuerst angepeilten Preisspanne von 28 bis 35 Dollar.

Nach Daten des Anbieters Dealogic, die das „Wall Street Journal“ veröffentlichte, ist kein anderer US-Börsengang im Milliardenbereich seit 2007 so schlecht gelaufen. Von insgesamt 24 Börsenstarts standen demzufolge nach drei Handelstagen 8 im Minus und die Negativliste wird klar von Facebook angeführt.

Schlechte Vorzeichen

Emissionsbanken rücken Unternehmen normalerweise vor dem Börsengang in ein möglichst positives Licht. Morgan Stanley aber senkte seine Umsatzprognose für das zweite Quartal deutlich und setzte die vorhergesagten Einnahmen für das Gesamtjahr niedriger an. Auch JP Morgan senkten ihre Vorhersagen auf der Grundlage der bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen. Facebook hatte sich darin zurückhaltend bezüglich des Umsatzwachstums gezeigt, da immer mehr Nutzer über mobile Geräte auf das Internet zugreifen, sich aber über mobile Internetwerbung weniger Geld verdienen lässt, als auf Standard-Internetseiten.

 

Warum die Aktie von Facebook so schlecht gestartet ist

Facebook ist von einer Menge Unsicherheiten umgeben

Wird es Facebook schaffen, seine Werbeeinnahmen zu steigern, wird Facebook auch auf den mobile Plattformen präsent sein und entsprechende Einnahmen verbuchen können, gibt es weiteres Potential um die Nutzerzahlen zu steigern? Nicht zuletzt besteht eine große Unsicherheit in der Schnelllebigkeit des Internet. Facebook wäre nicht das erste Unternehmen, dass mehr oder weniger Plötzlich von einer Innovation im Netz überrannt wird und Nutzer und Einnahmen verliert.

Auch ist die generelle wirtschaftliche Lage ein Problem für Facebook

Viele institutionelle Anleger rechnen mit turbulenten Wochen und Monaten in Europa: die wirtschaftliche Situation in Griechenland und Spanien, sich eventuell ändernde Machtverhältnisse in Deutschland, die neue Europapolitik durch das sozialistische Frankreich und einige Faktoren mehr.   Durch diese vielen Unsicherheitsfaktoren gibt es für die Institutionellen Anleger viele Gründe, einen Ausverkauf an den Finanzmärkten zu befürchten. Als Folge dessen wird durch Aktienverkäufe Liquidität generiert. So werden in schlechten Börsenzeiten eher keine Aktien nachgekauft, sondern es wird versucht, kurzfristige Gewinne zu realisieren und mit entsprechender Liquidität die weitere Entwicklung in Europa beobachten.

Solange Facebook nicht mehr Gewissheit darüber geben kann, wie man mit den Kunden Geld verdienen möchte, sollte man einen besseren Zeitpunkt abwarten, um über einen Kauf nachzudenken.

Frank