Cannabis-Boom: die Heilung mit medizinischen Hanfpflanzen

Cannabis wird bereits seit Jahrhunderten von weltweiten Kulturen genutzt. Nachdem im April 2024 Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert wurde, sind der Kauf und der Besitz der Hanfpflanze erlaubt. Kein Wunder, dass aktuell die wertvollen Inhaltsstoffe von Cannabis vermehrt in den Fokus der Medizin rücken. Die Pflanze darf dann nur von lizenzierten Händlern angeboten werden, die fachliche Kenntnisse über die Droge und den damit verbundenen Risiken nachweisen können.

Cannabis-Boom: die Heilung mit medizinischen Hanfpflanzen
Cannabis-Boom: die Heilung mit medizinischen Hanfpflanzen. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Beruhigende und heilende Hanfpflanze

Der Cannabis Wirkstoff Cannabidiol (CBD) stammt vollständig aus den Blüten und dem Harz der Hanfpflanze. Diese Inhaltsstoffe gelten sogar als Medikamente gegen Krebs oder Parkinson. Ärzte setzen Cannabis-basierte Medikamente insbesondere bei chronischen Nervenschmerzen (neuropathische Schmerzen), bei Spastikern (lang andauernde Muskelverkrampfung), bei Multipler Sklerose sowie bei Erbrechen, Appetitlosigkeit und Übelkeit bei Chemotherapie und den Krebspatienten ein.

Da der Wirkstoff CBD chronischen Schmerzpatienten helfen kann, boomen aktuell CBD-Produkte und sind bereits seit einiger Zeit voll im Trend, weil sie ebenfalls positive Einflüsse auf Körper, Geist und Seele haben. CBD-Produkte werden immer häufiger zur Reduktion von Stress eingesetzt. Denn sie interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System, das zuständig ist für die Regulierung von Stimmung und Stress. Anwender berichten von einem positiven Gefühl der Entspannung und Beruhigung nach einer CBD-Einnahme.

CBD ergänzt klassische Medikamente

Laut einer unlängst durchgeführten Studie der amerikanischen NHI (Nationale Bibliothek für Medizin) wirkt Cannabis zwar am besten gegen Schmerzen im Bereich des Nervensystems (Nervenschmerzen). Es ist aber auch wirksam bei starkem Gewichtsverlust und bei einer Tumorerkrankung. Zusätzlich wird es in der Palliativmedizin eingesetzt.

Ältere Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, können ebenfalls von der Pflanze profitieren. Laut Expertenaussagen helfen unter anderem niedrig dosierte Dronabinol-Tropfen. Die darin enthaltenen Cannabinoide lindern Schmerzen, sie sorgen für einen besseren Schlaf und erhöhen damit die Lebensqualität. Aufgrund der niedrigen Dosierung der Tropfen werden die Patienten weder abhängig noch berauscht.

Ein großer Vorteil: Cannabinoide schädigen bei älteren Menschen weder Nieren noch die Leber, so wie es bei anderen Medikamenten der Fall sein kann. Cannabinoide werden gerne von Ärzten bei Patienten mit Niereninsuffizienz verschrieben und bei Patienten, bei denen die Leber nicht mehr gut funktioniert.

Eine Cannabinoid-Therapie kann durchaus als sinnvolle Ergänzung zur klassischen Medikation chronischer Schmerzen gesehen werden, wenn diese keine erfolgreiche Wirkung zeigt. Oder wenn die herkömmlichen Medikamente starke Nebenwirkungen haben. Denn ein großer Vorteil des medizinischen Cannabis sind die sehr geringen Nebenwirkungen bei schneller Wirksamkeit.

Die Wirkung von THC und CBD in Cannabis

Die Hanfpflanze Cannabis enthält mehr als 100 natürliche Wirkstoffe. THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind darunter die wichtigsten. Während THC die Stimmung hebt und Schmerzen lindert, kann CBD gegen Krämpfe, gegen Entzündungen und Schmerzen lindern.

Cannabinoide sind Transformationsprodukte, die hauptsächlich in der Hanfpflanze gefunden wurden

Cannabinoide haben mehrere Vorteile gegenüber anderen Wirkstoffen. Sie greifen im Körper in das Endocannabinoidsystem (wichtiges körpereigenes Signalsystem) ein und wirken über verschiedene Rezeptoren, die auf die eingenommenen Cannabis-Wirkstoffe empfänglich reagieren und im zentralen Nervensystem andocken. Sogar im Darm und in den Knochen kommt der Cannabinoid-Rezeptor (CB1) vor, weshalb Stress, Schmerzen, Stress und Angst gelindert werden. Der Rezeptor CB2 befindet sich in den Immunzellen und entfaltet eine entzündungshemmende Wirkung.