Click to Pay: Deutsche Onlinehändler vereinfachen Zahlungsprozess
Im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts 2024 starten führende deutsche Onlinehändler in Zusammenarbeit mit Visa ein neues System, das den Bezahlvorgang im Internet deutlich vereinfacht. Mit „Click to Pay“ können Verbraucher ihre Einkäufe nur noch mit der Eingabe ihrer E-Mail-Adresse und einer Bestätigung durch den Käufer abschließen. Dieses System wird bereits von namhaften Einzelhändlern wie Christ, Netto und Marktkauf eingeführt.
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Wie funktioniert „Click to Pay“?
Mit Click to Pay entfällt die aufwendige manuelle Eingabe von Kredit- oder Debitkartendaten bei jedem Einkauf. Stattdessen müssen die Verbraucher ihre Karte einmalig bei einem Zahlungsnetzwerk wie Visa oder bei ihrer Bank registrieren. Der Bezahlvorgang wird dann künftig allein durch die E-Mail-Adresse und eine Bestätigung ausgelöst. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Käufer bereits Kunde ist oder als Gast einkauft. In jedem Fall wird die Karte über die E-Mail-Adresse erkannt und der Kauf kann schnell abgeschlossen werden.
Falls eine Freigabe erforderlich ist, wird diese in der Regel über die Bank des Kunden erfolgen – beispielsweise durch eine Bestätigung in der Banking-App. Ab Anfang 2025 soll die Freigabe auch über biometrische Methoden wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruck möglich sein, was den Bezahlprozess weiter beschleunigen und vereinfachen könnte.
Vorteile für Händler und Verbraucher
Das System basiert auf einem einheitlichen Standard der Zahlungsbranche und soll sowohl den Kaufprozess für Verbraucher als auch für Händler vereinfachen. Nach ersten Pilotprojekten konnten Händler durch die Nutzung von „Click to Pay“ ihre Verkaufszahlen um bis zu 13 Prozent steigern. Dies liegt unter anderem daran, dass der Kaufabschluss durch das schnelle und einfache Bezahlsystem weniger häufig abgebrochen wird. Laut einer Studie von Euromonitor gehen etwa 44 Prozent der Kaufabbrüche auf Probleme beim Bezahlvorgang zurück.
Für die Händler bringt das System zudem zusätzliche Sicherheit. Da keine vollständigen Kartendaten bei den Onlinehändlern gespeichert werden, sondern lediglich sogenannte Tokens – digitale Platzhalter für die Kartennummer –, verringert sich das Risiko von Betrug. Laut Visa ist der Betrug im Onlinehandel etwa siebenmal höher als bei Zahlungen im stationären Handel. Durch die Nutzung von Tokens konnte die Betrugsrate bei Händlern in Europa um rund 60 Prozent gesenkt werden.
Einführung bei großen Händlern in Deutschland
Tobias Czekalla, der Deutschlandchef von Visa, erwartet, dass bis Ende des Jahres etwa ein Drittel der größten 20 Onlinehändler in Deutschland „Click to Pay“ anbieten werden. Einige namhafte Händler wie Saturn, Mediamarkt, Kaufland.de und der Lidl-Onlineshop haben die vereinfachte Kartenzahlung bereits in ihr System integriert. Europaweit nutzen rund 15.000 Händler diese Technologie.
Besonders interessant ist das System auch deshalb, weil keine zusätzlichen Transaktionskosten für die Händler entstehen, wenn sie „Click to Pay“ über Visa integrieren. Dies erleichtert die Entscheidung für viele Händler, das System in ihr Angebot aufzunehmen.
„Click to Pay“ bringt sowohl für Verbraucher als auch für Händler zahlreiche Vorteile. Der Bezahlprozess wird schneller, einfacher und sicherer, und gleichzeitig sinkt das Risiko von Betrug und Kaufabbrüchen. Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Onlinehandels dürfte „Click to Pay“ künftig eine wichtige Rolle beim Onlineshopping in Deutschland und Europa spielen.