So vermeiden Online-Händler Transportschäden und Reklamationen
Im Unternehmeralltag gibt es eine goldene Regel: Für den Erfolg ist Kundenzufriedenheit essenziell. Daher sollten Online-Händler nicht nur auf Qualität und eine unkomplizierte Kaufabwicklung achten, sondern auch beim Versand der Ware alle wichtigen Faktoren im Blick behalten.
Inhaltsverzeichnis
Wie E-Commerce-Unternehmen Transportschäden und Reklamationen vorbeugen können und wie sich die optimale Versandverpackung zusammensetzt, weiß Verpackungsexperte Jens Mühlenbruch, Vertriebs- und Projektentwickler beim Full-Service-Dienstleister BB-Verpackungen.
Wie Online-Händler Transportschäden und Reklamationen vermeiden
Wie jeder Unternehmer bestätigen kann, gibt es im Geschäftsalltag eine goldene Regel: Kundenzufriedenheit ist das A und O. Wer den Bedürfnissen seiner Kundschaft gerecht werden möchte, muss nicht nur mit Qualität, sondern auch mit Zuverlässigkeit überzeugen. Für E-Commercer stellen daher nicht nur Gestaltung und Beschaffenheit ihrer Produkte entscheidende Faktoren dar, sondern vor allem auch, ob diese unbeschadet an ihrem Zielort ankommen. Wie Online-Händler Transportschäden wie Bruch und Reklamationen effektiv vorbeugen können und welche Feinheiten es in Sachen Versandverpackungen zu beachten gilt, weiß Experte Jens Mühlenbruch, Vertriebs- und Projektentwickler beim Full-Service-Dienstleister BB-Verpackungen.
Ob Paket, ob Päckchen, Hauptsache, Karton
Ehe ein Paket in den Versand geht, stellt sich die Frage nach der passenden Verpackung.
„Gegenüber mechanischen Beschädigungen wie Stößen, Kratzern und Feuchtigkeit bildet die äußere Verpackung die erste Schutzschicht“, erklärt Jens Mühlenbruch. „Für einige Warengruppen, wie zum Beispiel Textilien, geht der Trend momentan eher zu materialsparenden Versandbeuteln aus Papier oder Kunststoff. Um das Risiko transportbedingter Schäden zu vermeiden, empfiehlt es sich bei empfindlicheren Gütern jedoch, Kartons oder stabile Versandtaschen zu verwenden.“
Gegenüber Papier und Folie weist Kartonage eine deutlich höhere Reiß- und Stoßfestigkeit auf. Je nach Variante gilt es aber auch hier Unterschiede zu beachten:
„In der Regel bestehen Versandkartons aus Wellpappe. Diese zeichnet sich durch eine mehrlagige Verbindung aus glattem und gewelltem Papier aus, wodurch sie nicht nur über ideale Dämmeigenschaften verfügt, sondern auch Erschütterungen optimal abfängt“, erläutert der Verpackungsexperte. „Wie viele Schichten beziehungsweise Wellen die Pappe aufweist, entscheidet über Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Kartons.“
Einwellige Ausführungen überzeugen vor allem durch ihr geringes Gewicht bei verhältnismäßig guter Stoßabsorption – sie eignen sich ideal für leichte Waren. Mehrwellige Kartons bieten eine gute Stapelfähigkeit und schützen außerdem auch schwere Versandgüter zuverlässig.
Von staubfrei bis kompostierbar
Entscheidend für die sichere Ankunft ohne Transportschäden beim Empfänger ist neben der Wahl des passenden Kartons auch der Faktor Polsterung. Damit die versendete Ware nicht verrutscht und so beim Handling des Pakets beschädigt wird, bedarf es adäquaten Polstermaterials.
„Hier kommt es vor allem darauf an, was versendet werden soll. Medizinische oder pharmazeutische Produkte benötigen oftmals staubfreien Transportschutz, sodass sich in solchen Fällen Lösungen aus Kunststoff wie zum Beispiel Luftpolsterfolie oder Luftkissen anbieten“, weiß Jens Mühlenbruch. Diese sparen nicht nur Material, sondern auch Gewicht, was sich positiv auf die Kosten auswirkt.
„Wer besonders umweltfreundlich versenden möchte, greift zum Auspolstern zu Produkten aus recyceltem Altpapier wie Rollenwellpappe oder Papierpolstersystemen. Sie weisen zudem den Vorteil auf, dass sie zusätzlichen Schutz gegen Vibrationen und Erschütterungen bieten“, führt der Experte weiter aus. Ebenfalls sehr leicht und unkompliziert im Gebrauch zeigen sich Verpackungschips. „Mittlerweile erfolgt die Fertigung überwiegend aus Maisstärke, wodurch sie einfach im Biomüll entsorgt oder sogar kompostiert werden können. Aufgrund ihrer antistatischen Eigenschaft eignen sich Verpackungschips sehr gut für den Versand von Elektronik, aber auch Zerbrechliches wie Glas oder Keramik schützen sie effektiv“, erklärt Jens Mühlenbruch.
Vorsicht, Glas!
Apropos Zerbrechliches: Damit Versanddienstleister mit der gebotenen Vorsicht vorgehen, erweist es sich für Online-Händler als essenziell, betreffende Pakete zu kennzeichnen. „Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, Warnetiketten gut sichtbar auf den Sendungen aufzubringen. Wahlweise lässt sich dafür auch entsprechend bedrucktes Klebeband verwenden. Wer die Tipps befolgt – passender Karton, geeignetes Polster und deutliche Kennzeichnung –, hat beste Chancen, dass die Ware unversehrt und ohne Transportschäden am Ziel ankommt. Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch mal etwas kaputtgehen, gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und die Reklamation so reibungslos wie möglich abzuwickeln, damit die Kunden am Ende dennoch rundum zufrieden sind.
- So vermeiden Online-Händler Transportschäden und Reklamationen - 17. September 2024