Mister Spex schließt Internationale Filialen: Restrukturierung zur Steigerung der Rentabilität
Der Berliner Online-Optiker Mister Spex zieht Konsequenzen aus enttäuschenden Geschäftszahlen im ersten Halbjahr 2024 und schließt alle seine internationalen Filialen. Mit dieser drastischen Maßnahme verfolgt das Unternehmen das Ziel, die operative Rentabilität zu steigern und sich neu zu positionieren.
Inhaltsverzeichnis
Vom Online-Optiker zum Multichannel-Anbieter
Mister Spex wurde ursprünglich als reiner Online-Optiker gegründet und hat sich seitdem zu einem Multichannel-Anbieter entwickelt, der sowohl online als auch stationär tätig ist. Das Unternehmen betreibt aktuell etwa 70 Geschäfte in Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz, zusätzlich zu einem Netzwerk von über 300 Partneroptikern. Trotz dieser Expansion blieb der Erfolg im stationären Handel hinter den Erwartungen zurück.
Gründe für die Schließung der internationalen Filialen
Nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr 2024, in dem die vorläufigen Geschäftszahlen unter den eigenen Erwartungen lagen, sieht sich Mister Spex gezwungen, einen strikten Sparkurs einzuschlagen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat des Unternehmens haben sich auf ein Restrukturierungsprogramm für die Jahre 2024 und 2025 geeinigt, das neben der Schließung der internationalen Filialen auch eine Reduzierung der Personalkosten vorsieht.
Insgesamt sind acht Filialen von den Schließungen betroffen: fünf in Österreich, zwei in Schweden und eine in der Schweiz. Die Maßnahme zielt darauf ab, die operative Rentabilität um mehr als 20 Millionen Euro zu steigern, wobei die Gesamtkosten des Restrukturierungsprogramms auf rund neun Millionen Euro geschätzt werden.
Revidierte Umsatz- und Gewinnprognose
Aufgrund der aktuellen Situation hat Mister Spex seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 nach unten korrigiert. Das Unternehmen erwartet nun einen Nettoumsatz zwischen 210 und 230 Millionen Euro und eine bereinigte Ebitda-Marge zwischen minus vier und plus einem Prozent. Zuvor hatte das Management ein geringes bis mittleres Nettoumsatzwachstum sowie eine bereinigte Ebitda-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
Reaktion an der Börse und Zukunftsperspektiven
Um die Rentabilität langfristig zu sichern, hat Mister Spex das Transformationsprogramm „SpexFocus“ ins Leben gerufen, das in den Jahren 2025 und 2026 eine Ebitda-Steigerung von 20 Millionen Euro erreichen soll. Im Rahmen dieses Programms plant das Unternehmen auch eine Neupositionierung der Marke Mister Spex, die sich zukünftig stärker auf die Zielgruppe der 40- bis 60-Jährigen konzentrieren will. Diese Gruppe legt besonderen Wert auf fundierte optische Beratung und Expertise, was Mister Spex in seiner neuen Marketingstrategie gezielt ansprechen möchte.