KI – eine neue Hoffnung für den Markt der Verbraucher- und Haushaltselektronik

Eine aktuelle Umfrage der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman, einem Unternehmen von Marsh McLennan, und der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics zeigt, dass Führungskräfte in der Verbraucher- und Haushaltselektronikbranche innerhalb der nächsten fünf Jahre einen signifikanten Ausbau des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) in kundenbezogenen Services erwarten. Über 100 Entscheider und Entscheiderinnen aus den Bereichen Consumer Electronics, Elektro-Großgeräte und -Kleingeräte, Smart Home, Telekommunikation und Automobil wurden dazu befragt.

KI - eine neue Hoffnung für den Markt der Verbraucher- und Haushaltselektronik
KI – eine neue Hoffnung für den Markt der Verbraucher- und Haushaltselektronik. AI generated picture by ©onlinemarktplatz.de

Vielfältige KI-Anwendungsfälle in der Kundeninteraktion

In der Befragung wurden sieben KI-Anwendungsfälle analysiert, darunter Marketing, vorausschauende Wartung und Kundendienst, die in verschiedenen Phasen der Kundeninteraktion zum Einsatz kommen: vor dem Kauf, während der Produktnutzung und nach dem Kauf von Haushaltselektronik. Es zeigte sich, dass die Implementierung von KI insgesamt kontinuierlich zunimmt, der Grad der Implementierung jedoch je nach Anwendungsfall und Branche erheblich variiert.

Unterschiede zwischen den Branchen der Verbraucher- und Haushaltselektronik

Anbieter von Telekommunikationsprodukten und Haushaltselektronik wie Elektro-Großgeräten setzen KI bereits umfassend ein, während Hersteller elektronischer Kleingeräte zurückhaltender agieren. Dr. Martin Schulte, Partner bei Oliver Wyman, kommentiert: „Anbieter von Telekommunikationsprodukten und Consumer Electronics sind führend darin, KI zur Personalisierung einzusetzen und liegen auch beim Kundendienst im vorderen Feld. Die Elektro-Kleingeräte-Branche schneidet hingegen in allen Kategorien allenfalls durchschnittlich ab und zeigt auch gegenüber dem Großgeräte-Segment Nachholbedarf.“

Dynamischer KI-Ausbau in den nächsten fünf Jahren

Bereits heute setzt nahezu jedes der befragten Unternehmen (95 Prozent) in mindestens einem der genannten Bereiche KI ein. 68 Prozent der Unternehmen nutzen KI in drei oder mehr Bereichen. Eine breite KI-Implementierung in mindestens fünf Anwendungsfeldern verzeichnen aktuell nur sieben Prozent der Unternehmen.

Innerhalb der nächsten fünf Jahre erwarten die Befragten einen rasanten Anstieg: Bis 2029 wollen 83 Prozent der Unternehmen KI in mindestens drei Bereichen anwenden, 75 Prozent gehen sogar von fünf oder mehr Anwendungsszenarien aus. „Der geplante Ausbau zeugt von einer enormen Dynamik und verdeutlicht die Zuversicht der Führungskräfte, dass sich der Einsatz von künstlicher Intelligenz in den Unternehmensabläufen und kundenzentrierten Anwendungen gleichermaßen auszahlen wird“, erläutert Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu.

Messbare finanzielle Vorteile durch KI-Einsatz

Laut den Befragten verbessert KI nicht nur die Qualität, Effizienz und Kundenzufriedenheit, sondern liefert auch messbare finanzielle Vorteile. Der KI-Einsatz führt durchschnittlich zu einem Umsatz- und Gewinnanstieg von 2,8 bzw. 1,9 Prozent, während die strukturellen Kosten um durchschnittlich 3,4 Prozent sanken. Besonders im Marketing verzeichnen die Unternehmen einen signifikanten Nutzen. Bis 2029 wollen mehr als doppelt so viele Unternehmen (97 Prozent) KI im Marketing einsetzen wie heute. Ähnlich verhält es sich bei der Verkaufsberatung, wo ein Anstieg von 39 auf 94 Prozent erwartet wird.

Vorausschauende Wartung als Zukunftsmarkt

Ein noch wenig erschlossenes Anwendungsfeld ist die vorausschauende Wartung: Derzeit nutzen nur 23 Prozent der Unternehmen KI in diesem Bereich. Führungskräfte rechnen hier jedoch mit den stärksten Zuwachsraten und einem Anstieg auf 88 Prozent bis 2029. „Kaum ein Unternehmen außerhalb der Auto-Branche nutzt aktuell KI für die vorausschauende Wartung. Die erwarteten Zuwachsraten zeugen vom hohen Potenzial. Wer KI frühzeitig in noch wenig erschlossene Anwendungsgebiete implementiert, verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil“, ergänzt Oliver Wyman-Partner Schulte.

Positive Einstellung gegenüber KI

Bei den befragten Führungskräften überwiegt eine positive Einstellung gegenüber KI. Neben Qualitäts- und Effizienzsteigerungen für die Unternehmen werden sowohl gesteigerte Kunden- als auch Mitarbeiterzufriedenheit und gesenkte Strukturkosten als Vorteile ins Feld geführt. Dr. Warneke fasst zusammen: „Das ist eine eher seltene Multiple-Win-Situation.“

Die Umfrage von Oliver Wyman und der gfu Consumer & Home Electronics zeigt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Verbraucher- und Haushaltselektronikbranche in den nächsten Jahren signifikant zunehmen könnte. Die erwarteten Vorteile in Bezug auf Umsatz, Effizienz und Kundenzufriedenheit machen KI zu einem unverzichtbaren Instrument für die Zukunft.

Frank